Newsschau im August – Das Wichtigste zum Schluss

Newsschau im August – Das Wichtigste zum Schluss

Unser Monatsrückblick im August

In der Fintech-Welt wird es nie langweilig. Es wird gegründet, investiert und neue Produkte werden auf den Markt gebracht. Da fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Ab sofort übernehmen wir das und fassen die wichtigsten Meldungen des zurückliegenden Monats in einem kompakten Überblick zusammen. Hier also unsere Newsschau im August.

Monatsrückblick August

Frisches Geld bei Scalable

Der digitale Vermögensverwalter Scalable Capital hat in einer Serie C-Finanzierungsrunde weiteres Wachstumskapital in Höhe von 25 Millionen Euro erhalten. Das Geld stammt von BlackRock, HV Holtzbrinck Ventures und Tengelmann Ventures, die jeweils bereits an Scalable Capital beteiligt sind. Mit dieser Finanzierungsrunde steigt die Gesamtfinanzierung auf 66 Millionen Euro. (PM)

Verband deutscher Kreditplattformen

Die Kreditplattformen auxmoney, creditshelf, Funding Circle und Kapilendo heben partnerschaftlich den Verband deutscher Kreditplattformen aus der Taufe. Sitz des Interessenverbandes gegenüber Politik und Wirtschaft ist in Berlin. Auch anderen Online-Kreditplattformen steht die Mitgliedschaft offen.
https://www.internetworld.de/e-commerce/payment/auxmoney-gruendet-partnern-verband-kreditplattformen-1735170.html

Newsschau im August – Das Wichtigste zum Schluss

Mastercards Service für Echtzeitzahlungen

Da war die Welt noch in Ordnung. Mastercard übernimmt für fast drei Milliarden Euro das Konto-zu-Konto-Zahlungsgeschäft der dänischen Plattform Nets. Bei der Übernahme geht es um das Geschäft mit Firmenkunden, darunter Zahlungsabwicklung und Dienstleistungen für Echtzeitzahlungen. Mastercard will durch den Deal verstärkt Services für Echtzeitzahlungen anbieten.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/zahlungsverkehr-mastercard-investiert-drei-milliarden-euro-in-den-zahlungsanbieter-nets/24875996.html?ticket=ST-4006781-AmOq3awEFJBzCnmn2sFd-ap5

Angriff auf unsere Daten

Ein Datenleak bei Mastercard führte dazu, dass eine Liste mit den persönlichen Daten von fast 90.000 Kunden, die im Mastercard-Bonusprogramm „Priceless Specials“ registriert sind, veröffentlicht wurde. Darin enthalten die Informationen zu Namen, E-Mail-Adressen, Geburtsdatum und Wohnort. Bei etwa 4000 war zusätzlich eine Telefonnummer angegeben. Wenige Tage später tauchte eine weitere Liste mit Angaben von erneut 84.000 Kunden auf. In dieser Liste wurde zusätzlich die Kreditkartennummer veröffentlicht. Mastercard verwies darauf, dass ein Dienstleister, der das Bonusprogramm betrieb, „einen Sicherheitsvorfall erlitten“ habe.
Auch das britische Fintech Revolut war in diesem Monat Opfer von Pishing-Attacken geworden. Aufgrund von Sicherheitslücken war es Hackern gelungen, Konten der Kunden zu plündern. Revolut hatte den von der Attacke betroffenen Kunden aber eine Rückerstattung versprochen.
https://www.spiegel.de/netzwelt/web/mastercard-datenleck-betraf-auch-komplette-kartennummern-a-1283158.html
Revolut: https://www.nzz.ch/finanzen/cyberangriffe-online-banken-unter-druck-ld.1503480

Die Raisin Bank

Aus der Frankfurter MHB Bank wird nach der Übernahme durch Raisin, hierzulande bekannt unter der Marke „Weltsparen“, die Raisin Bank. Die Bank versteht sich nun stärker als Service-Bank für Fintechs. Gemeinsam wollen Raisin und die Raisin Bank Synergien in den Bereichen Kundenzugang, Technologie und Regulatorik nutzen, um neue Märkte und Produkte zu lancieren. Beide Unternehmen bleiben selbstständig und die Raisin Bank ein separates Finanzinstitut. Zeitgleich soll der Name der Zinsplattform Weltsparen um „Weltsparen by Raisin“ ergänzt werden.
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/mhb-bank-heisst-nun-raisin-bank-16352903.html

Weltsparen will die Weltherrschaft

Newsschau im August – Das Wichtigste zum Schluss

Das Berliner Unternehmen Raisin, im deutschen Sprachraum als WeltSparen bekannt, übernimmt fairr, das führende Fintech im Bereich Altersvorsorge. Fairr vertreibt Riester- und Rürup-Renten auf Online-Basis und soll bereits auf eine fünfstellige Kundenzahl kommen. Für das Unternehmen ist es die zweite Übernahme in diesem Jahr, nachdem Raisin am Jahresanfang die Akquisition seiner Service-Bank, der Frankfurter MHB-Bank, bekannt gab. Im Rahmen der Übernahme sollen alle Mitarbeiter von Fairr künftig für Raisin arbeiten. Die drei Fairr-Gründer Jens Jennissen, Alexander Kihm und Ambros Gleißner sollen führende Rollen im neu geschaffenen Bereich für Anlage- und Altersvorsorgeprodukte erhalten. (PM)
https://www.finanz-szene.de/fintech/raisin-weltsparen-schluckt-vorsorge-spezialisten-fairr/

Finanzspritzen für Bitwala, Penta, Finanzguru & Numbrs

Insgesamt 13 Millionen Euro haben mehrere Geldgeber in das Berliner Startup für Kryptowähungen bitwala investiert, darunter auch Investor Earlybird und über einen Fonds sogar der japanische Technologie-Konzern Sony. Bitwala bietet ein Girokonto mit Zugang zu Krypto-Währungen an.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bitwala-geld-fuer-die-kette-1.4546110

Insgesamt acht Millionen Euro unter Führung von HV Holtzbrinck Ventures hat das auf Konten für kleine Firmen spezialisierte Unternehmen, Penta, in seiner bislang größten Finanzierungsrunde eingesammelt.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/firmenkunden-holtzbrinck-investiert-acht-millionen-euro-in-berliner-digital-bank/24874378.html

Bereits 2017 war die Deutschen Bank bei Finanzguru eingestiegen. Jetzt schoss das Geldinstitut erneut Geld nach, diesmal gemeinsam mit dem Hannoveraner Versicherer HDI und der von der staatlichen KfW-Bank gesponserte Venture-Capital-Spezialist Coparion. Die Funding-Höhe beläuft sich auf vier Millionen Euro. Nach eigenen Angaben hat Finanzguru bereits 450.000 Nutzer.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/fintechs-das-start-up-finanzguru-will-in-europa-expandieren/24880490.html?ticket=ST-4064325-SdD3ipzfPKCTk3UwmGBc-ap1

Zu Finanzgurus großen Mittbewerbern gehört das deutsch-schweizerische Startup Numbrs, das sich nun ebenfalls über viel Geld freuen darf: Bestehende als auch neue Kapitalgeber investieren 40 Millionen US-Dollar. Die Bewertung der Jungfirma soll nun bei über 1 Milliarde Euro liegen – und dürfte sich damit zu den so genannten Unicorns zählen. Das Unternehmen, das mit seiner Konto-App vor allem in Deutschland aktiv ist, plant als nächstes eine Expansion. Numbrs ermöglicht es Nutzern, die Bewegungen auf eigenen Konten bei mehreren Banken zentral zu beobachten.
https://www.inside-it.ch/articles/55291

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Klarna ist das teuerste europäische Fintech

Die vor allem als Anbieter des Online-Kaufs auf Rechnung bekannte schwedische Firma Klarna steigt nach seiner aktuellen Finanzierungsrunde von insgesamt 410 Millionen Euro mit einer Bewertung von 5,5 Milliarden Dollar zum teuersten europäischen Fintech-Start-up auf. Das viele Geld stammt von Investoren wie Dragoneer Investment aus San Francisco (auch an Etsy beteiligt) sowie AirBnB und unter anderem von der Commonwealth Bank of Australia, der kalifornische Beteiligungsfirma HMI Capital, der britische Kapitalgeber Merian Chrysalis und die Fondsgesellschaft Blackrock. Was mit dem Geld geschehen soll: Das Wachstum in den USA vorantreiben. Ein Börsengang rücke nun etwas näher, sagte Mitgründer und Chef Sebastian Siemiatkowski der „Financial Times“. Seit 2017 besitzt Klarna eine Banklizenz. Parallel bietet Klarna seine POS-Bezahllösung Klarna Instore nun in Deutschland an. Händler können damit offline den Rechnungs- und Ratenkauf, für den Klarna beim Onlinepayment bekannt ist, auch im Ladengeschäft anbieten. Kunden brauchen dafür keine App, sondern lediglich ihr Smartphone.
Investment: https://www.gruenderszene.de/fintech/klarna-409-millionen-euro?interstitial
Einzelhandel: https://www.wuv.de/digital/klarna_instore_klarna_expandiert_in_den_einzelhandel

Einen cashpresso für Bluecode, bitte!

Die beiden österreichischen Fintech-Startups cashpresso und Bluecode haben eine Kooperation gestartet: Mit der Technologie von Bluecode können Nutzer von cashpresso nun direkt mit dem Smartphone in tausenden Geschäften an der Kasse bezahlen, nachdem sie über cashpresso einen Kredit in Anspruch genommen haben. In Deutschland funktioniert die Bezahlung bei zahlreichen Globus Märkten und in allen Standorten von Galeria Kaufhof. Per Pressemitteilung: https://www.cashpresso.com/de/c/mobilepayment-bluecode

N26 Shared Space

Das Berliner N26 führt eine neue Funktion für seine Nutzerkonten ein: Mit den Shared Spaces können Besitzer unterschiedlicher Konten zusammen Geld sparen und die Einlagen gemeinsam verwalten. Im Grunde ist ein Shared Space ein Gemeinschaftskonto, ohne dass die Nutzer tatsächlich ein gemeinsames Konto besitzen müssen. Bis zu zehn Personen können zu einem Shared Space hinzugefügt werden. Gleichzeitig lockt N26 im US-amerikanischen Markt mit einem Cash-Back-Programm für die zukünftigen Nutzer. Zum Start sind mit dabei: Aaptiv (Workout), Blinkist (Zusammenfassungen von Büchern), Luminary (Podcasts) und Tidal (Musik-Streaming).
Shared Spaces: https://www.internetworld.de/technik/fintech/n26-testet-gemeinschaftskonto-funktion-1747044.html
USA: https://www.trendingtopics.at/n26-lockt-us-kunden-jetzt-mit-rabatten-fuer-online-services-wie-tidal/

Die Allianz App

Newsschau im August – Das Wichtigste zum Schluss

Europas größter Versicherer, die Allianz, bringt in Deutschland eine eigene Handy-App für mobiles Bezahlen auf den Markt. Mit Allianz Pay & Protect will der Münchner Versicherungskonzern Kunden binden und neue anlocken. Die App ermöglicht Nutzern das Bezahlen mit dem Apple-Bezahldienst Apple Pay an der Kasse und im Internet, wie die Deutschland-Tochter der Allianz mitteilte. Die Allianz wolle über die Nutzung der App öfter mit ihren Kunden in Kontakt kommen, aber auch Nicht-Kunden des Versicherers könnten sie herunterladen.
Per Pressemitteilung: https://de.reuters.com/article/deutschland-allianz-apple-idDEKCN1UW1GG

Endlich Google Pay bei der ING

Kunden der ING Deutschland können Seit August das mobile Bezahlsystem Google Pay nutzen.
https://www.giga.de/artikel/ing-kontaktloses-bezahlen-ueber-google-pay-startet-in-deutschland/
Twitter: https://twitter.com/ING_Deutschland/status/1164109702537592832?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1164109702537592832&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.giga.de%2Fartikel%2Fing-kontaktloses-bezahlen-ueber-google-pay-startet-in-deutschland%2F

Das Finleap Universum

Der Berliner Company-Builder Finleap stellt sich neu auf und bündelt seine Geschäftsbereiche in „Finleap Connect“, „Finleap Assets“ und „Finleap Build“. Im Zuge des Umbaus werden die Marken Figo, Finreach und Infinitec aufgelöst. „Wir beobachten eine steigende Nachfrage im europäischen Markt nach einem vollumfänglichen Produktangebot. In Zukunft werden wir diesem Bedürfnis gezielter nachgehen, indem wir unsere Stärken in Finleap Connect bündeln“, erklärt Finleap-Chef Ramin Niroumand. Mit dem neuen Portal, das auf den Namen „Jonkoo“ hört, einer eigenen B2C-Plattform für Finanzprodukte, greift FinLeap das Münchener Versicherungsportal Check24 an. Der Launch ist für das vierte Quartal geplant.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/fintechs-start-up-plattform-finleap-steht-vor-grossem-umbau/24903214.html
Joonko: https://www.finanz-szene.de/fintech/er-heisst-joonko-finleap-startet-seinen-check24-herausforderer/ und https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/vergleichsportal-start-up-unternehmen-finleap-greift-check24-an/24366010.html

Hallo, TEO

Das Stuttgarter Startup Comeco kündigt mit „TEO“ die erste App für Lifestyle-Banking an, die zukünftig auch Bankkunden in Europa nutzen können – der Start ist zunächst für Deutschland, Österreich und die Schweiz geplant. „Im Schnitt hat jeder Deutsche auf dem Smartphone über 80 Apps installiert, davon auch mehrere rund um die Finanzen. Das Thema Finanzen wollen wir in einer Übersicht bündeln und darüber hinaus zusätzlich attraktive und passende Lifestyle-Angebote in einer einzigen App ergänzen“, erklärt Stefan Bisterfeld, Geschäftsführer der COMECO. Seine Anschubfi­nanzierung erhielt Comeco von den Sparda-Banken Augsburg, Baden-Württemberg, Hessen, München, Nürnberg, Ostbayern und West.
Per Pressemitteilung und https://www.it-finanzmagazin.de/lifestyle-banking-stuttgarter-fintech-comeco-93008/

Personalia:

Thomas Grosse, vormals Online Banking Executive von Google, wird Chief Banking Officer bei N26 und bekleidet damit eine Position, die extra für ihn geschaffen wurde. Grosse soll den Aufbau weiterer lizenzierter N26-Banken in neuen Märkten sowie Kooperationen mit anderen Banken innerhalb der N26-Gruppe verantworten, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Er startet seine neue Aufgabe im Oktober und wird direkt an den Mitgründer und CFO von N26, Maximilian Tayenthal, berichten.
https://www.it-finanzmagazin.de/grosse-online-banking-executive-google-n26-93366/

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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