Das waren die Höhepunkte des vergangenen Payment & Banking Monats
In der Fintech-Welt wird es nie langweilig. Es wird gegründet, investiert und neue Produkte werden auf den Markt gebracht. Da fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Wir übernehmen das und fassen in unserer Newsschau die wichtigsten Meldungen des zurückliegenden Monats in einem kompakten Überblick zusammen.
Square übernimmt Afterpay für 29. Mrd. US-Dollar
Satte 29 Mrd. Dollar blättert Square rund um Jack Dorsey auf den Tisch und übernimmt damit den australischen Zahlungsdienstleister Afterpay. Dessen „BNPL“-Services nutzen nach eigenen Angaben inzwischen 16 Mio. Kundinnen und Kunden.
Frisches Kapital für Penta und ein neues Kontomodell
Bestandsinvestoren sollen weitere 15 Millionen Euro in das Berliner Fintech Penta investiert haben. Damit würde das Banking-Start-up mit über 100 Millionen bewertet werden. Gleichzeitig erweitert die Freelancer-Bank seine Kontomodelle um eine Enterprise-Version. Die richtet sich an größere Unternehmen und umfasst Unterkonten, SEPA-Transaktionen und größere Freikontingente für Visa-Karten.
V-Bank beantragt Lizenz als Kryptoverwahrer
Die Depotbank V-Bank, spezialisiert auf freie Vermögensverwalter, beantragt bei der BaFin eine Lizenz als Kryptoverwahrer. Außerdem wurde die Zusammenarbeit mit der Börse Stuttgart Digital Exchange (BSDEX) vereinbart. Wie Vorstandschef Lars Hille in einem Interview verrät, bereitet sich die Bank damit auf den Durchbruch von Kryptowerten vor.
finleap connect und C Ventures gründen SaaS-Anbieter
Finleap Connect gründet gemeinsam mit C Ventures das Unternehmen 42 Stages. Die neue Firma wird als SaaS-Anbieter im Bereich RegTech tätig sein. Für das erste Produkt mit dem Namen „Backstage“ gibt es auch bereits einen Kunden (Allgemeine Beamten Bank AG). Die Lösung fokussiert sich auf die Regulatorik im Bereich Informationssicherheit, Business Continuity und Outsourcing. In Zukunft sollen weitere Risikoarten wie Geldwäscheprävention abgedeckt werden.
13 Mio. Dollar für Insurtech Afilio
Das Insurtech Afilio aus Berlin, spezialisiert auf das Thema Vorsorge, sichert sich ein Funding in Höhe von 13 Mio. Dollar. Angeführt wird die Series-A-Runde von CommerzVentures. Ob Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung oder auch das Testament: Genau auf diesen Bereich hat sich das Berliner Insurtech Afilio spezialisiert.
Revolut schraubt an den Gebühren und führt “Payday” ein
Die britische Neobank erhöht zum zweiten Mal in den vergangenen sechs Monaten die Gebühren für Wertpapiergeschäfte. Das ab September gültige Modell ist variabel. Zukünftig zahlen die Kund:innen für Transaktionen, die über das Freikontingent hinausgehen, entweder den bisherigen Festpreis oder 0,25 Prozent des Volumens, je nachdem, welcher Betrag höher ist. Hinzu kommt eine neue Funktion in der App. Diese will den Nutzer:innen eine Alternative zu Kreditkarten und Dispokrediten anbieten. Mit „Payday“ können die Kund:innen bereits vor der eigentlichen Überweisung durch den Arbeitgeber über einen Teil ihres Gehalts verfügen. Der Haken an der Sache: Der Arbeitgeber muss sich zunächst dafür entscheiden, mit Revolut zusammenzuarbeiten.
- https://www.altfi.com/article/8205_revolut-hikes-trading-fees-for-second-time-in-six-months
- https://techcrunch.com/2021/08/19/revolut-introduces-salary-advance-feature-in-the-uk/
Nubank bereitet Börsengang mit 2 Mrd. Volumen vor
Nach einem aktuellen Bloomberg-Bericht werden die Planungen für einen IPO immer konkreter. Demnach will Nubank bis Ende des Jahres an die Börse gehen und dabei Aktien im Volumen von mehr als 2 Mrd. Dollar ausgeben. Wie Medien berichten, könnte die brasilianische Neobank Nubank bei ihrem IPO auf eine Bewertung von 55 Mrd. Dollar kommen. Nach eigenen Angaben zählt Nubank in Südamerika inzwischen 40 Mio. Kund:innen. Die Bank selbst kommentierte die Zahl bisher nicht.
- https://www.pymnts.com/news/ipo/2021/brazilian-fintech-nubank-readies-ipo-valuation-could-top-55-billion-dollars/
- https://www.pymnts.com/news/ipo/2021/fintech-company-nubank-eyes-2b-ipo/
Paysafe in Shopping-Launte und übernimmt auch viafintech (vormals Barzahlen)
Das österreichische Unternehmen Paysafe ist in Shopping-Laune. Nach der Akquise des US-amerikanischen Unternehmens Openbucks und dem peruanischen Pagoefectivo sowie SafetyPay (für 441 Millionen US-Dollar), landet nun ein weiteres Unternehmen im Einkaufskorb der Wiener: Paysafe übernimmt das Berliner viafintech (Ex-Barzahlen). Die Kaufsumme beläuft sich auf Informationen aus der Branche auf 124,8 Millionen Euro. Bereits zuvor hatte Paysafe 441 Mio. Dollar für die Plattform Safety Pay hingeblättert und fast zeitgleich auch das Peruanische Unternehmen PagoEfectivo übernommen.
Im Payment and Banking Podcast berichten die Gründer exklusiv von ihrer Success Story und ihrem Exit
- https://paymentandbanking.com/wiener-unternehmen-paysafe-uebernimmt-viafintech-vormals-barzahlen/
- https://www.paysafe.com/de-de/paysafegroup/news/detail/paysafe-to-acquire-safetypay/
Weitere 25 Mio. für Moss
Unter Führung von Valar Ventures fließen im Rahmen einer erweiterten Series-A-Finanzierung weitere 25 Mio. Euro in das Berliner Fintech Moss. Valar Ventures, in dem auch das Geld von Peter Thiel steckt, war auch bereits im Januar bei den ersten 21 Mio. dabei. Das auf Firmenkreditkarten spezialisierte Fintech konnte sich bereits 55 Mio. Euro sichern und kommt auf eine Bewertung von 225 Mio. Euro.
Fintech Collective legt 250-Mio-Fonds mit DeFi-Strategie auf
Fintech Collective, das als VC-Unternehmen in Fintechs und digitale Vermögenswerte investiert, hat 250 Mio. Dollar an frischem Kapital aufgenommen. 200 Mio. werden dabei in die bereits bestehende Frühphasenstrategie fließen. Das Geld landet also bei anderen vielversprechenden Fintechs. 50 Mio. werden aber in einen neuen Fonds gesteckt, der sich ausschließlich auf dezentrale Finanzen (DeFi) fokussieren wird. Mit der Aufstockung erhöht sich das verwaltete Gesamtvermögen von FinTech Collective auf mehr als 500 Mio. Dollar.
Nect startet Vertrieb in Österreich
Das Hamburger Unternehmen Nect wird seine KYC-Anwendung „Selfie-Ident“ ab sofort auch in Österreich anbieten. Das Tool nutzt KI, um die Nutzer:innen online zu identifizieren. Das Verfahren der 2017 gegründeten Firma wird u.a. bei der R+V Versicherung, der Barmer, der Telekom und der Bundesagentur für Arbeit eingesetzt. Zur Erschließung des österreichischen Marktes holt Nect sich Michael Jiresch, der knapp zehn Jahre in führenden Positionen bei der Österreichischen Post AG gearbeitet hat und bei der Entwicklung des Geschäfts auf sein Netzwerk zugreifen kann.
Briten können Bitcoin via Paypal kaufen
Erstmals stellt Paypal auch in Europa die Möglichkeit zur Verfügung, Bitcoin direkt zu erwerben. Für den Kauf fallen Transaktionskosten an, das Halten dagegen ist kostenfrei. Gleichzeitigp plant der Online-Bezahldienst Paypal, weltweit rund 100 Blockchain-Expert:innen einstellen und so die Expansion des Fintechs vorantreiben.
- https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/kryptowaehrungen-bitcoin-paypal-101.html
- https://www.finanzen.net/nachricht/devisen/krypto-experten-paypal-online-bezahldienst-will-sein-team-um-ueber-100-blockchain-experten-erweitern-10412795
Coinbase will 500 Mio. Dollar in Kryptowährungen investieren
Coinbase plant in der nächsten Zeit die stolze Summe von 500 Mio. Dollar in Ethereum und andere Kryptowährungen zu investieren. Eine Genehmigung läge für die Investitionen vor. Coinbase-CEO Brian Armstrong hat dies auch auf Twitter angekündigt. Demnach will das Unternehmen auch regelmäßig 10 Prozent des Gewinns in Kryptos anlegen.
- https://www.trendingtopics.at/coinbase-will-500-millionen-us-dollar-in-kryptowaehrungen-investieren/
A propos I: Coinbase kooperiert mit Solarisbank
Die deutsche Tochter der US-Kryptobörse Coinbase wird für ihren Identifizierungsprozess auf die Dienste der Solarisbank zurückgreifen. Neben der Videoidentifizierung wird Coinbase auch das Bankident-Verfahren der Solarisbank einsetzen. Damit werde ein „papierloses, schnelles und automatisiertes Onboarding“ möglich.
A propos II: Coinbase und BIG werden Partner
Fintechs und das Sportsponsoring? Das hatten wir doch neulich erst. Coinbase hat jetzt jedenfalls eine Partnerschaft mit der deutschen Esports-Organisation Berlin International Gaming (BIG) bekanntgegeben. Coinbase wird zukünftig Premium-Partner des weltweit erfolgreichen „Counter-Strike: Global Offensive-Team“.
A propos Solarisbank: Captiq vereinbart Kooperation mit dem Kreditinstitut
Das Frankfurter Fintech Captiq, das eine Finanzierungsplattform für Kammerberufler betreibt, wird Kunde der Solarisbank. Captiq selbst hat einen automatisierten Prozess für Vertriebspartner und Finanzierungskund:innen entwickelt. Die Solarisbank übernimmt mit ihrer BaaS-Plattform künftig die Kreditvergabe an die Kund:innen, wird somit also zur darlehensgebenden Bank. Zielgruppe von Captiq sind u. a. Apotheker, Architekten, Ärzte, Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer.
Amazon bringt BNPL mit Affirm
Erste Kund:innen können ab sofort in den USA tatsächlich testweise bei Amazon die Zahloption „BNPL“ nutzen. Die hat Amazon mit dem Fintech Affirm umgesetzt. Die Option steht ab 50 Dollar Einkaufswert zur Verfügung, wobei keine Gebühren anfallen.
Zeitgold findet Käufer
Hinter dem Buchhaltungs-Fintech Zeitgold liegen harte Monate. Zuletzt vollzogen die Berliner einen kleinen Pivot. Damit konnte das US-Unternehmen Deel von einer Übernahme überzeugt werden. Deel ist spezialisiert auf Lohnbuchhaltung für Firmen mit Auslandsangestellten und konnte zuletzt einen Firmenwert von 1,25 Milliarden Dollar vorweisen.
Aifinyo sammelt Geld ein
Im Rahmen der Finanzierungsmaßnahmen hat das B2B-Fintech aifinyo seine Kapitalerhöhung abgeschlossen und 195.000 neue Anteile platziert. Die Aktien sorgen brutto für einen Emissionserlös von mehr als 5,1 Millionen Euro für das m:access-notierte Fintech-Unternehmen. Das Geld soll jetzt in Wachstumsprojekte investiert werden. Mit dem Angebot bewegt sich aifinyo in einem begehrten Markt. Allein in Deutschland gehören rund vier Millionen KMUs zum potenziellen Kundenuniversum. Gleich mehrere Unternehmen bieten daher Finanzierungslinien für Klein- und Mittelständler an. Im letzten Jahr übernahm Aifinyo die Markenrechte und den Kundenstamm von Pagido.
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