Das sind die weiblichen Gesichter der Branche
Jeden Mittwoch beantworten in unserer beliebten Reihe „Gesichter der Branche“ Personen aus der Payment- und Banking-Industrie unseren standardisierten Fragebogen mit jeweils zehn Fragen. Über die Jahre ist hierbei eine Vielzahl interessanter Antworten zusammen gekommen.
In dieser Reihe kommen auch viele tolle Frauen der Branche zu Wort, die mit ihren Ideen, Visionen und Weitsicht die Finanzindustrie entscheidend prägen und den Weg hin zu mehr Diversität voranbringen. Heute gibt es eine Auswahl ihrer Antworten auf die Frage: Was kann man von Fintechs lernen?
Und hier ihre Antworten:
Ich kann natürlich nur aus meiner Erfahrung bei CrowdDesk sprechen und mir fallen spontan folgende Faktoren ein:
- der disruptive Ansatz unseres Geschäftsmodells und die jedem in unserem Team bekannte Unternehmensmission sorgen dafür, dass jede/r einzelne Mitarbeiter/in unternehmerisch denkt und weiß, auf welches Ziel man hinarbeitet
- Als FinTech denken wir Finanzdienstleitungen von Kundenseite her und entwickeln Produkte, die am Kunden und seinen Bedürfnissen ausgerichtet sind
- Viele FinTechs sind auch Startups – durch die flachen Hierarchien haben Mitarbeiter ein hohes Maß an Autonomie und können Themen eigenverantwortlich, schnell und unkompliziert angehen. Die oft jungen Mitarbeiter in kleinen Teams sind neugieriger, kreativer und somit einfach agiler und entdecken dadurch viel schneller Möglichkeiten
Kristin Baumhardt, Crowddesk
Entscheidungsfreude, Verantwortung des Einzelnen und das gemeinsame Arbeiten an Lösungen. Da die etablierten Strukturen zum Teil noch fehlen und ständige Veränderungen, sowie eine gewisse Geschwindigkeit zum Alltag gehören, muss jeder einzelne mehr Verantwortung übernehmen und Entscheidungen im Sinne der Firma treffen.
Um dann gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln, kann es kaum ein “Das geht nicht!” geben, sondern geht es darum, einen alternativen Weg zu entwickeln.
Carlotta Laetitia Mondino, finleap connect
Die Technologie ist in der Regel das Herzstück eines FinTechs, was bedeutet, dass sie durch die Fähigkeit / Flexibilität, die neuesten Technologien zu nutzen, ohne den gesamten Betrieb zu beeinträchtigen, eine schnellere Markteinführung und kürzere Laufzeiten ermöglicht. FinTechs neigen dazu, sich mehr auf den Benutzer zu konzentrieren und mehr zu experimentieren, um die Bedürfnisse der Benutzer wirklich zu erfüllen. Ich glaube, dass die Bereitschaft Risiken einzugehen und Anpassungen durch Echtzeit-Feedback vorzunehmen, der Schlüssel sind.
Katja Hunstock, finleap connect
Die innovative, teils unkonventionelle, kreative und meist pragmatische Herangehensweise, die Produkte und Lösungen hervorbringt, die die Branche nachhaltig verändern.
Juliane Schmitz Engels, Mastercard
Sie bieten auf Basis des neuesten Stands der Technologie Dienstleistungen und Produktlösungen an, die dem Kunden im Bereich Finanzen eine enorme Erweiterung seiner Beweglichkeit bringen. Nehmen wir nur einmal die Unternehmen aus dem CFD-Verband: Mit CFDs haben die Anleger die Möglichkeit mit einem innovativen und transparenten Finanzinstrument am Kapitalmarkt aktiv zu sein – sie können auf steigende und auf fallende Kurse setzen und das in fast allen denkbaren Anlageklassen, ob Aktien, Anleihen oder Rohstoffe. Mit dieser Flexibilität stehen ihnen völlig neue Wege der Absicherung ihres Vermögensaufbaus offen – in Zeiten turbulenter Finanzmärkte ein großer Vorteil.
Nazli Visne, IG Europe
Jeder einzelne im Team hat ein hohes Maß an Eigenverantwortung und kann eigene Ideen einbringen, die auch wirklich umgesetzt werden. So können wir gemeinsam im Team innovative Lösungen entwickeln und immer wieder neue Services und Funktionen testen. In etablierten Unternehmen bremsen meist lange Entscheidungsprozesse und Hierarchien die Innovationsfähigkeit.
Maria Mann, Financery
Mittlerweile gehören FinTech-Lösungen zu jeder etablierten Institution, bspw. als Bezahldienstleister wie bei Apple, UBER oder IKEA. Die Ökosysteme der Unternehmen werden immer größer, es gibt aber nur wenige, die die Kundenbeziehungen halten können. FinTech-Lösungen sind mittlerweile unverzichtbar und müssen Teil der Lösungen sein, die diese Unternehmen ihren Kund*innen anbieten.
Dabei geht es nicht darum, dass einer alles können muss, sondern darum, dass die richtigen FinTech-Lösungen in einem Ökosystem orchestriert werden.
Ellen Kuder, Afterpay
Wenn ich nach 30 Jahren in der Finanzbranche einen Satz nicht mehr hören kann, dann ist es: „Das haben wir aber schon immer so gemacht“. Und ich denke, genau an diesem Punkt können etablierte Unternehmen von FinTechs lernen. Dabei geht es auch viel um Mut. Den Mut, Dinge neu zu denken, Vorreiter zu sein, im Zweifel aber auch mal Fehler einzugestehen.
Heike Schmitz, Umweltbank
Mut. Anderssein. Unkonventionelles Denken gepaart mit Professionalität. Diversität. Ungeduld. Geschwindigkeit und Flexibilität. Fleiß. Kreativität und Ideenfindung. Offenheit für neue Impulse. Und auch Fehlermachen (dürfen), denn “mistakes are proof that you are trying”.
Was ich auch spannend finde: FinTechs sind viel diverser. Nicht nur, was den Anteil von Frauen angeht, sondern insgesamt. Das ist für die oben genannten Punkte sicherlich auch hilfreich.
Dr. Lea Maria Sierung, finleap connect
Agilität, Kundenfokus und entrepreneurial spirit.
Eva-Maria Baumer, Ethoca