Siegerts sündige Sonderserie der Erfahrungen aus der digitalen Welt
Der digitale Wandel ist allumfassend und allgegenwärtig und manchmal so rasant schnell, dass scheinbar der ein oder andere noch garnicht mitbekommen hat, was da draußen eigentlich passiert und wenn es denn ankommt und verstandenen gar umgesetzt wird, steht schon die nächste neue Innovation in den Startlöchern. Digitalisierung- gleichsam Segen und Fluch für manche Unternehmen, da sie scheinbar zur Bedrohung für traditionelle Geschäftsmodelle werden könnte und bevor sie das wird, will man zumindest Herr über seinen eigenen digitalen Fortschritt sein und den bitte auch selbst und vor Ort gestalten. Doch was, wenn gerade das die Mühlen des digitalen Zeitzahns am langsamsten dreht und daran nagt? Jochen Siegert rät, manche Dinge doch lieber mal aus der Hand zu geben und von richtigen Experten außerhalb gestalten zu lassen…Bisher veröffentlichter Sündenkatalog:
- 1. Todsünde: Komplette Unterschätzung des Wandels
- 2. Todsünde: Innovations – Initativen: Pseudo-Beruhigungspillen oder: Silicon Valley Trips, Innolabs, Hackathons, Acceleratoren & Corporate Incubatoren sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein
- 3. Todsünde: Vertrauen auf Backend: Digitalisierung beschränkt sich nicht nur auf die Optimierung der Hintergrundprozesse.
- 4. Todsünde: Ich bin doch nicht persönlich betroffen – andere machen das schon.
- 5. Todsünde: Glaube, daß Marketing alleine Kundenpräferenzen generiert
- 6. Todsünde: Konsequente Unterschätzung der Bedrohung durch StartUps und Online-Unternehmen
- 7. Todsünde: Das kann man doch auch In-House machen
4 Kommentare
Kann dem ganzen hier nur zustimmen, sehr guter Artikel!
Guten Abend,
klasse, wie wahr.
Bei einer grossen Landesbank heisst das Team dafür „Digitalisierungsbüro“ (wirklich!) und hängt mitten in der Organisation… und die Projekte hängen grossteilig bei der klassischen IT, die alle ihren Job brauchen einschliesslich Vorstand
Kann ich nur bestätigen. Arbeite bei einem Autohersteller. Das Themenfeld, welches bei der Digitalisierung am schnellsten abgearbeitet wurde, war das Thema ERP/Personalanwendungen. Da wurde recht zügig Selfservice und App eingeführt, wahrscheinlich, weil man es fertig bei SAP einkaufen konnte. Unser Logo drauf, Farben anpassen, fertig.
Spannend dagegen, dass zum Beispiel Tesla das alles trotzdem selbst programmiert. So ganz verstehe ich es zwar nicht, ich denke, die haben einfach Spaß an Software. Die deutschen Unternehmen haben scheinbar eher Angst davor.
Guten Morgen!
Voll ins Schwarze, aber leider lesen Führungskräfte nichts Bildendes. Bei den Banken rennen (oder besser jammern) sie hinter der Regulierung her, bei Digitalisierung herrscht eher Verwirrung als Plan. Und wenn jemand eine gute Idee für die Kunden hat, wird sie evtl. durch den CEO persönlich geblockt (keine Fiktion!).
Empathie für Kunden ist bei den deutschen Banken eher unterentwickelt. Tatsächlich haben die Techniker mehr Gespür für „UX“ entwickelt…
Habe zuletzt mal auf Onlinevermögensverwaltungen geschaut: Technisch praktisch immer gut, inhaltlicher Aufbau teilweise eine absolute Frechheit, ganz besonders bei großen Finanzgruppen. Kleine Anbieter/Startups leisten sich so was nicht.
Danke für den kernigen Beitrag und einen schönen Tag!