Welches der Fintech für Mitarbeiter-Kreditkarten wird künftig die Nase vorne haben? Neben Pleo, Moss und anderen Anbietern steigt nun auch pliant in das Rennen ein. Bereits im August investierte unter anderem TV-Löwe Carsten Maschmeyer über seinen Beteiligungsfond Alstin Capital in das Berliner Unternehmen. Insgesamt kamen 5,5 Mio. Euro zusammen. Jetzt sammelt das Gründerteam Malte Rau und Fabian Terner weiteres Kapital in Höhe von 18 Mio. Euro ein.
Auch die neue Runde wird angeführt von Alstin Capital, die Bestandsinvestoren Main Incubator und Saber gehen mit. Neu in der Runde ist der neue FinTech-Fond embedded/capital des finleap-Gründers Ramin Niroumand. Wie unlängst bekannt wurde, will sich sein Fonds künftig mit einem Betrag von einer halben bis zu fünf Millionen Euro an frühphasigen Startups beteiligen.
pliant bietet digitale Firmenkreditkartenlösung
„Mein Anspruch ist es, die flexibelste Kreditkarte an Unternehmen zu bringen“, sagt Gründer Malte Rau im Interview mit Payment and Banking. Pliant bietet seinen Kunden eine flexible digitale Firmenkreditkartenlösung, die neben einem vollständig digitalen Kartenmanagement und attraktiven Cashbacks auf nahtlose Integrationen in bestehende Prozesse und Best-in-Class-Lösungen setzt.
„Die Nutzung von Karten steigt immer weiter an. Der schnelle und einfache Zugang sowie die Integration in bestehende Prozesse ist hier ein Vorteil unseres Angebots“, so Rau. Nach Stationen bei Lendico und Auxmoney hatte er zunächst das Cashback-Fintech Geldspeicher gegründet. 2020 brachte er gemeinsam mit Fabian Terner pliant auf den Markt.
Expansion in weitere europäische Märkte geplant
Das Berliner Fintech will die nun eingesammelte Summe neben der Ausweitung der angebotenen Software-Integrationen vor allem zur Expansion in weitere europäische Märkte nutzen. „Seit August haben wir unsere Umsätze verfünffacht. Mit dem Abschluss der Runde wollen wir uns komplett auf die Expansion konzentrieren.“ Der erste solle gleich mit Beginn 2022 relevant sein, so der Gründer weiter.
Mehrere hundert Kunden sollen das Angebot der Berliner bereits nutzen, heißt es aus dem Unternehmen. Dazu zählen unter anderem Auxoney und Clark. Geld verdient Pliant über Gebühren pro Nutzer und Monat. Pliant fokussiert sich dabei auf Partneranbindungen. Zuletzt wurde die Kooperation mit dem ebenfalls in Berlin ansässigen Fintech Circula bekannt, das sich auf das digitale Management von Mitarbeiterauslagen konzentriert.
Fintechs überbieten sich in der Höhe der Fundings
Hierzulande zählen Unternehmen wie Penta und Moss (je Deutschland), Pliant, Spendesk (Frankreich) oder Rydoo (Belgien) zu den Mittbewerbern. Seit Herbst dieses Jahres mischt auch das Schweizer Yokoy mit, das seinerseits Lösungen für das Spesenmanagement anbietet.
Das ebenfalls in Berlin beheimatete Fintech Moss freute sich im Sommer über weitere 25 Mio. Euro, angeführt von Peter Thiels Valar Venture. Und unter der Führung von General Atlantics sammelte auch das französische Spendesk weitere 118 Mio. US-Dollar ein.
Allen voran Dänemarks einziges Unicorn, Pleo, macht der Konkurrenz das Leben nicht leichter. In einer Erweiterung der Series-C-Finanzierungsrunde sammelte es 200 Millionen US-Dollar zusätzliches Kapital ein. Pleo steigerte damit die Series-C-Finanzierungsrunde auf insgesamt 350 Millionen US-Dollar und verdeifachte damit die Bewertung auf insgesamt 4,7 Milliarden US-Dollar.