- die Plastikkarte ist Tod
- oder das Google Wallet ist Tod
- Bezahlen steht und stand nie im Mittelpunkt der Aktivitäten von Google. Anders als zum Beispiel bei PayPal schien es immer nur ein weiterer Dienst und Mittel zum Zweck für die eigentlichen Kernprodukte zu sein.
- Gerade bei der Online Version der Google Wallet, vormals Checkout, wird es deutlich. Google setze hier auf amerikanische Bezahlmuster und damit lange Zeit ausschließlich auf die Kreditkarte. Was in den USA und in Teilen in UK klappt, scheitert in der Form aber spätestens im Rest Europa und erst Recht in Deutschland.
- Ähnliches gilt auch für das mobile Wallet. Ohne die direkte Verbindung zum Girokonto wird es in Deutschland schwer ein neues Bezahlen einzuführen. Daher muss man ELV und die Girocard in erfolgreiche Produkte integrieren.
- Wie oben bereits beschrieben, kann ein neues Wallet nicht bestehende Verhaltensmuster und Gewohnheiten komplett verändern. Man muss den Nutzer aus meiner Sicht da abholen wo er heute ist und kann ihn dann unter Nutzung des Bekannten zu etwas neuem hinleiten.
- Google Reader und andere Dienste werden eingestellt. Vielleicht ist das Ende des Plastiks auch der erste Schritt auf dem Weg zum Ende der Google Wallet Ambitionen.
- Die kleine Meldung, dass PayPal wohl in Google Play als weitere Bezahloption einziehen soll, kann man unter den neuen Gegebenheiten als weiteres Indiz für die Abkehr vom Payment bei Google sehen. Bisher hat man immer den Eindruck bekommen können, dass Google selber mehr und mehr Bereiche abdecken will, die PayPal heute besetzt. Ein Einzug von PayPal in den Play-Store wäre eine Abkehr von dieser Strategie.
- Fast zeitgleich mit der PayPal Ankündigung und dem Ende der Plastik Ambitionen wurde verkündet, dass der bisherige Kopf des Google Wallet Teams Google verlässt. Ein weiteres Indiz für eine Veränderung der Strategie bei Google.
4 Kommentare
danke jochen für Insights – totale Zustimmung.
Payment ist kein Hobby
13. Mai 2013
[…] Quo Vadis google wallet […]
15. Mai 2013
bei gmail gibts jetzt einen Button „Attach Money“
=> der Betrag wird kodiert + dem gmail-Empfänger gutgeschrieben,
ich frag mich ob die CC- und Blind-CarbonCopy-Empfängern dann wie Geld drucken wirkt.
Bedeutet man kann mit nem völlig unsicheren eMail einen großen Betrag senden
und ePostBrief + DE-Mail diskutieren sich derweil
ob Sie überhaupt Geburtstagsgrüße versenden dürfen :-) Das ist wie deutsches Biotec.
12. Juni 2013
Google Wallet hat noch nie gelebt :) Trotz präferierter Positionierung auf der Paymentpage in unserem US-Shop UND der theoretisch großen Masse an Kunden ist Google seit Anfang 2012 nie über 1% meines US Paymentvolumens hinaus gekommen. Ich denke nach Google Checkout ist Google Wallet der zweite Fehlschlag. Bei Amazon Payment sieht es übrigens genauso bescheiden aus.
Learning: Wenn Payment in einem Konzern eben „nebenher“ als Randaktivität gesehen wird, ist es sehr schwierig Traktion und die notwendigen Ressourcen zu erhalten um erfolgreich zu sein.