In unserer monatlichen News-Analyse widmen wir uns in dieser Folge den Meldungen aus dem Oktober 2022. Wie immer kommentiert und eingeordnet von den Payment & Banking Experten André Bajorat und Jochen Siegert. Viel Spaß mit dem FinTech News-Rückblick Oktober 2022!

In der Fintech-Welt wird es nie langweilig. Es wird gegründet, investiert und neue Produkte werden auf den Markt gebracht. Da fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Am Ende jedes Monats fassen wir daher noch einmal die wichtigsten Meldungen des zurückliegenden Monats zusammen. In einem kompakten Überblick kommen hier unsere News für den Monat Oktober 2022.

20 Mio. für Mondu

Das BNPL-B2B-Fintech Mondu sichert sich eine weitere Finanzierung in Höhe von 20 Mio. Euro. Das Darlehen der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank (VVRB) soll die weitere Expansion im In- und Ausland sowie die Entwicklung weiterer Produkte vorantreiben. Seit Gründung vor rund einem Jahr hat das Fintech in zwei Finanzierungsrunden 57 Mio. Dollar erhalten, u. a. von Valar Ventures, Cherry Ventures und FinTech Collective. Noch im Oktober soll mit der Expansion in die Niederlande begonnen werden. Mondu richtet sich mit seiner Lösung an Marktplätze und Unternehmen, die an Geschäftskunden verkaufen und flexible Zahlung anbieten wollen. Weiterlesen (EN)…

ConnexPay erhält 110 Mio. Dollar und kommt nach Europa

Unter der Leitung von FTV Capital sichert sich das US-Fintech ConnexPay eine Finanzierung in Höhe von 110 Mio. Dollar. Das Unternehmen ist vor fünf Jahren an den Start gegangen und hat sich zunächst auf die Reisebranchen fokussiert, bietet seine Dienste jetzt aber auch Handelsunternehmen und Lieferdiensten an. Nach eigenen Angaben arbeitet ConnexPay bereits profitabel und will die finanziellen Mittel auch für die Expansion nach Europa einsetzen. Es bringt auf seiner Plattform Zahlungen von Kund:innen und Rechnungen von Lieferanten zusammen, um durch die direkte Begleichung auch Kostenvorteile für die Unternehmenskunden zu erzielen. Weiterlesen (EN) … 

Elinvar fundet und entlässt

Das Berliner Fintech Elinvar erhält von seinen Bestandsinvestoren (u. a. Goldman Sachs und Toscafund) eine neue Kapitalspritze in vermuteter Millionenhöhe. Gleichzeitig konsolidiert sich das Unternehmen und wird etwa ein Drittel seiner Stellen abbauen. Betroffen sind demnach rund 40 Personen. Weiterlesen …

Tomorrow startet drittes Crowdinvesting

Ab dem 15.11. können interessierte Privatpersonen Geld in den Banking-Anbieter Tomorrow investieren. Denn dann startet das bereits dritte Crowdinvesting. Ziel ist ein einstelliger Millionenbetrag, der in den Ausbau bestehender Produkte fließen wird. In diesem Jahr hat Tomorrow bereits 5 Mio. Euro von institutionellen Investoren eingesammelt. Schon 2021 und 2020 erhielt das Fintech über Crowdinvestings insgesamt 11 Mio. Euro. Und weil die Community die größte Geldgeberin des Unternehmens ist, erhält sie auch im kommenden Jahr einen Platz im Advisory Board. 

Spendesk expandiert in Deutschland und Europa

Spendesk, das Fintech mit französischen Wurzeln, hatte sich Anfang des Jahres in den Kreis der Unicorns einreihen dürfen. Und die Geschäfte sind seitdem auf allen Ebenen gut gelaufen. Die Zeichen stehen auf Expansion: in Deutschland und Europa. Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage dürfte das Fintech mit seiner Entwicklung in Deutschland zufrieden sein. So habe sich die Zahl der Nutzer:innen hierzulande im Jahr 2022 auf mehr 40.000 verdoppelt. Auch die monatlichen Ausgaben, die die Plattform abwickelt, verdoppelten sich. Nach Großbritannien, Frankreich und Deutschland stehen auch die nächsten Ziele für die Expansion fest, schließlich strebt Spendesk die Marktführerschaft in Europa für das Ausgabenmanagement an. Im kommenden Jahr will das Fintech zwei neue Niederlassungen in Spanien und Italien aufbauen. Geplant ist, an jedem der beiden Standorte 100 Arbeitsplätze zu schaffen. Weiterlesen …

Social-Trading-App Shares kommt nach Deutschland

Nicht zuletzt wegen der finanziellen Beteiligung der beiden Tennis-Stars Venus und Serena Williams an der Investment-App, erntet Shares derzeit viel mediale Aufmerksamkeit. Die Social-Trading-App, in die auch Peter Thiel investiert hat, plant bis zum Jahresende einen Start in Europa, darunter auch Deutschland. Gedacht ist allerdings an einen „Soft-Launch“, wie der General Manager für die deutschsprachige Region (DACH), Chris Grundy, in einem Interview verraten hat. Weiterlesen (Freemium)…

Paycell kommt nach Europa

Mit seiner selbst erklärten „Super-App“ Paycell erreicht das türkische Unternehmen Turkcell 7 Mio. Nutzer:innen. Die Payment-Plattform, die inzwischen auch weitere Finanzdienstleistungen anbietet, eröffnet ein Büro in Stuttgart und will von dort seine europäische Expansion starten. Als Bank-Partner wird Solaris agieren. Weiterlesen …

N26 mit höheren Verlusten

N26 hat neue Zahlen veröffentlicht. Das ist immer toll, weil sich dann gut ablesen lässt, wer eher zur Theorie halb voller oder halb leerer Gläser neigt. Denn, was die einen als „starke Zahlen“ interpretieren (Wachstum beim Ertrag und den Kund:innen), sehen andere wieder als Enttäuschung. Wir enthalten uns da mal einer Wertung: Beim „Umsatz“, den man eigentlich noch genauer aufdröseln müsste, ging es jedenfalls 2021 von 121,3 Mio. auf 182,4 Mio. Euro nach oben. Die Gesamtzahl der Kund:innen konnte um 1 Million gesteigert werden. Schlussendlich blieb damit aber ein Verlust von 172,4 Mio. Euro – 14,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Weiterlesen…

Nuri macht dicht

Für Nuri sollten sich vor knapp zwei Monaten noch mehrere Investoren interessiert haben. Sofern denn ernsthaftes Interesse bestand, hat es sich in Luft aufgelöst. 10 Mio. Euro hätte das Fintech gebraucht, um profitabel zu werden, wie der Insolvenzverwalter mitteilte. Zu viel offenbar, denn das Unternehmen hat jetzt die Kund:innen über die Einstellung des Geschäftsbetriebs informiert. Mit Vivid wurde eine Übereinkunft getroffen. Die ehemaligen Nuri-Kund:innen sollen dort einfach einen neuen Account eröffnen und ihre Assets übertragen können. Weiterlesen …

Adyen mit neuem Embedded Finance Angebot

Payment-Spezialist Adyen bringt zwei neue Embedded-Finance-Produkte heraus: Capital und Accounts. Beide BaaS-Dienste stehen ab sofort den Unternehmenskunden in den USA und Europa über die Adyen-Plattform zur Verfügung. Wie der Name andeutet, handelt es sich bei Capital um einen Service, mit dem Marktplätze ihren Kund:innen flexible Vorfinanzierungen anbieten können. Dabei werden historische Daten zur Definition des Kreditrahmens und der Risikoabwägung verwendet. Accounts stellt dagegen (Geschäfts-) Konten zur Verfügung, um so zum Beispiel eingehende Zahlungen einfacher zu verwalten. Weiterlesen …

Wordline beteiligt sich an Fintech-Unternehmen und bringt „Tap on Mobile“

Wordline reiht sich in die Riege der Unternehmen ein, die Handelsunternehmen die Akzeptanz von kontaktlosen Zahlungen vereinfachen wollen. So kann jedes Android-Gerät zu einem Terminal werden, ohne die Anschaffung zusätzlicher Hardware. Die von Wordline vorgestellt Lösung „Tap on Mobile“ wurde zudem von Zebra Technologies zertifiziert. Das Unternehmen hat sich in der Handelswelt fest etabliert, da es seine Bild- und Zeichenerkennung sowohl für separate Scanner als auch Smartphones anbietet. Und eine weitere News von Wordline: Das Unternehmen erwirbt für eine nicht genannte Summe 55 Prozent der Anteile des polnischen Fintech SoftPos.eu, das die Technologie entwickelt. Anfang des Jahres hatte sich Wordline von seiner Terminal-Sparte mit dem Verkauf an Apollo-Fonds getrennt. 

Unzer führt mobile Kasse ein

Das Zahlungsunternehmen Unzer führt eine mobile Kassenlösung ein. Mit „POS Go“ will das Unternehmen Händler:innen beim Umstieg auf das kontaktlose Bezahlen unterstützen. Das neue Produkt bündelt Kasse, Kartenleser, Drucker und Scanner in einem kompakten Gerät. Dank der cloudbasierten Software soll die Lösung überall flexibel einsetzbar sein. Zudem ermöglicht sie auch, Rechnungs- und Ratenkauf direkt am POS anbieten. Optional kann zudem ein Online-Shop eingerichtet und mit der Lösung vernetzt werden. Weiterlesen …

Apple will jetzt auch Sparkonten anbieten

In den kommenden Monaten will Apple ein kostenfreies und hochverzinsliches Sparkonto auf den Markt bringen. Dazu kooperiert der Tech-Konzern erneut mit Goldman Sachs. Damit unterstreicht Apple seine Ambitionen im Finanzbereich, die mit Apple Pay begonnen hatten und sich mit der Apple Card fortsetzen. Das neue Sparkonto wird auch nur den Nutzer:innen einer Apple Card angeboten. Und die gibt es bekanntlich derzeit nur in den USA. Weiterlesen (EN)…

Deutsche Bank und Fiserv starten Vert

Die Deutsche Bank und Fiserv bringen das gemeinsame Unternehmen Vert an den Start. Es wendet sich an KMU in Deutschland und bietet diesen Zahlungsakzeptanz- und Bankdienstleistungen aus einer Hand. Zum Angebot gehören zum Start drei Lösungen, die nach eigenen Angaben für ein breites Spektrum von Unternehmen geeignet sind: von mobilen Foodtrucks bis zu Einzelhändlern und Arztpraxen. Weiterlesen

Revolut startet Revolut Homes

Das Fintech Revolut, das sich stets als Anbieter einer „Super App“ positioniert, startet ein neues Feature. „Revolut Homes“ bietet die Option, Ferienhäuser zu mieten und dabei zugleich bis zu vier Prozent Cashback zu erhalten. Das neue Angebot integriert sich in die bereits verfügbaren Services rund um das Thema Reisen, zu denen Reiseschutzpakete und Aufteilung von Gruppenrechnungen gehören. Revolut Homes ist in Großbritannien und Europa verfügbar. Weiterlesen (EN) … 

N26 beginnt mit Kryptohandel in Österreich

Wieder einmal haben sich kursierende Gerüchte bestätigt, denn schon vor einigen Monaten hieß es, dass N26 bei seinem neuen Kryptoangebot auf Bitpanda zurückgreifen werde. So ist es denn heute auch in der offiziellen Presseerklärung zu lesen. Dank der Zusammenarbeit können die Nutzer:innen der N26-App 200 verschiedene Kryptowährungen handeln. Zunächst aber nur die Kund:innen aus Österreich. Weiterlesen

DKB stellt ihren Robo-Advisor schon wieder ein

Wie die Kolleg:innen von Finanz-Szene erfahren haben, stellt die DKB nach nur einem Jahr den Vertrieb ihres Robo-Advisors „Solidvest Blue“ schon wieder ein. Wie sich leicht denken lässt, hat die Einstellung ganz offenbar mit eher enttäuschenden Zahlen hinsichtlich der Assets und Kundenzahl zu tun. Die Entscheidung der DKB, die auch bestätigt wurde, dürfte die beiden Partner enttäuschen. Um die technische Infrastruktur hatte sich Elinvar gekümmert. Die Expertise für die Vermögensverwaltung kam von Solidvest. Weiterlesen …

Roland Folz verlässt Solaris

Vom 1. Mai 2023 wird Solaris einen neuen CEO haben. Darüber informiert Roland Folz selbst in einem LinkedIn-Post. Und er stellt auch gleich seinen Nachfolger vor. Es wird Carsten Höltkemeyer, der bisher den Aufsichtsrat von Auxmoney leitet. Folz verspricht, dass die beiden partnerschaftlich zusammenarbeiten werden, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Unter Folz konnte Solaris in den vergangenen sechs Jahren enorm wachsen. Zuletzt sorgte das Unternehmen für Aufsehen, als es über das Mandat für die ADAC-Kreditkarten informierte. Weiterlesen …

Coinbase schnappt sich Daniel Seifert

Wie Bloomberg als Erstes berichtet, wird Daniel Seifert als regionaler Geschäftsführer für Europa zu Coinbase wechseln. Seine Kernaufgabe wird die Expansion des Geschäfts sein. In den Niederlanden und Italien hat Coinbase bereits das Registrierungsverfahren absolviert. Für das kommende Jahr sei die Zulassung in Frankreich und Spanien geplant. Daniel Seifert war fast drei Jahre der COO der Solarisbank. Weiterlesen (EN)…

Katja Lehr wechselt von PayPal zu J.P. Morgan

Die Payment-Expertin Katja Lehr verlässt PayPal und wechselt zu J.P. Morgan. Lehr hat über zwölf Jahre bei PayPal gearbeitet, zuletzt als Senior Director, Global Bank and Alternative Payments Products in San José. Künftig leitet sie das„ EMEA Payments Country Product Team“ bei der US-Großbank in Deutschland. In dieser Funktion soll sie das Payment-Geschäft von J.P. Morgan weiter ausbauen. Weiterlesen …

Beatrice Freiwald muss Bafin verlassen

Im Kontext des Wirecard-Skandals war Beatrice Freiwald, die Exekutivdirektorin der Bafin, kräftig unter Druck geraten. In ihren Verantwortungsbereich fiel die Hinweisgeberstelle der Bafin, die offenbar Whistleblowern aus dem Umfeld von Wirecard nicht genügend nachgegangen war. Im Oktober vergangenen Jahres hatte das Finanzministerium Frau Freiwald darüber informiert, sie von ihrem Posten aus wichtigem Grund zu entbinden. Darüber entspann sich ein monatelanger Rechtsstreit, der nun beigelegt zu sein scheint. Ihre Aufgaben wird Bafin-Präsident Mark Branson kommissarisch übernehmen. Weiterlesen …

Zu wenig Frauen in den Sparkassen-Vorständen

Die Sparkassen kommen bei der Besetzung von Top-Positionen mit Frauen voran – aber langsam. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Barkow Consulting. Aktuell liegt der Anteil von Frauen unter den Vorständen der Sparkassen bei 6,3 Prozent. Geht es mit der aktuellen Geschwindigkeit weiter, würde ein Anteil von 30 Prozent erst im Jahr 2092 erreicht. Weiterlesen …

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