In der Fintech-Welt wird es nie langweilig. Es wird gegründet, investiert und neue Produkte werden auf den Markt gebracht. Da fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Wir übernehmen das und fassen in unserer Newsschau die wichtigsten Meldungen des zurückliegenden Monats in einem kompakten Überblick zusammen. Hier also unsere Nachrichten für den Monat Mai.
OptioPay stockt Finanzierung auf
Bereits im September letzten Jahres hatte die OptioPay eine Finanzierung in Höhe von 5,25 Mio. Euro einsammeln können. Nun wurde noch einmal aufgestockt um weitere 5,75 Mio. Euro. Insgesamt investieren die Kapitalgeber nun 11 Mio. Euro in das Berliner Unternehmen. Neben den Bestandsinvestoren, darunter der Handelskonzern Metro und der Schweizer Kernbankenspezialist Avaloq, sind Eos Venture Partners, Arab Bank Ventures und Seed X Liechtenstein neu hinzugekommen.
WeFox wird das nächste
Unicorn
Stimmen die Informationen, dann wird in wenigen Tagen das Berliner Insurtech Wefox zum nächsten Unicorn aus Deutschland. Demnach stünde der Abschluss einer Mega-Finanzierungsrunde in einer Höhe von 500 Mio. Dollar kurz vor dem Abschluss. Die Bewertung des Insurtechs, das ursprünglich als Plattform für Makler an den Start ging, läge bei mehr als 2 Mrd. Dollar. Eine offizielle Bestätigung gibt es noch nicht.
900 Mio. Dollar Funding für Trade Republic
Was kommt nach Mega-Funding? Monster-Funding. Besser lässt sich die Investmentrunde bei Trade Republic nicht beschreiben. Das Fintech hat die unfassbare Finanzierung in Höhe von 900 Mio. Dollar abgeschlossen. Das Unternehmen steigt damit auf eine Bewertung von 5,3 Mrd. Dollar. Sequoia steigt zusammen mit Thrive und TCV bei Trade Republic ein; damit ist die Finanzierungsrunde durch. Auch bestehende Investoren legten noch einmal nach. Da Geldgeber Sino Anteile in Höhe von 150 Mio verkauft, landen „nur“ 750 Mio. beim Unternehmen.
Stocard bietet Käuferschutz
Ab sofort soll ein kostenloser Käuferschutz für alle Stocard Pay-Nutzer:innen das Angebot attraktiver machen. Das Versprechen: Alle Einkäufe, die sowohl online als auch offline mit der Stocard-Karte getätigt werden, sind für 45 Tage und bis zu einem Betrag von 250 Euro versichert.
Trustly zieht IPO zurück
Das Schwedische Trustly hat seine Pläne für den IPO überraschend zurückgezogen – dabei standen die Vorzeichen auf „go“. Ein Börsengang im zweiten Quartal sei definitiv ausgeschlossen; einen neuen Zeitplan gäbe es derzeit auch nicht. Die Absage des Börsengangs steht offenbar in direktem Zusammenhang mit einer Einschätzung der schwedischen Finanzaufsichtsbehörde FSA, die sich an der Art und Weise, wie Trustly Kunden überprüft, stört.
Weiteres Geld für Bitpanda
Erst im März meldete Bitpanda den erfolgreichen Abschluss einer Series-B-Finanzierung in Höhe von 170 Mio. Dollar. Bewertung: 1,2 Mrd. Dollar. Zack, Unicorn! Das Fintech kommuniziert jetzt eine weitere strategische Investition und Erweiterung dieser Runde, ohne allerdings konkrete Zahlen zu melden. Bitpanda will auch das Know-how der Investoren nutzen, darunter Saurabh Sharma (General Partner bei Jump Capital), David Chreng-Messembourg (Mitbegründer von Leadblock Partners) sowie Yoann Turpin (Mitbegründer Wintermute Trading).
Receeve sichert sich Investment
Das Hamburger Fintech Receeve, das sich auf Inkasso spezialisiert hat, hat erfolgreich eine Finanzierung in Höhe von 13,5 Mio. Dollar abgeschlossen. Angeführt wurde die Runde von Seaya Ventures und 14W, auch die Altinvestoren Mangrove, Speedinvest und Seedcamp beteiligten sich. Mit dem Geld will das Fintech sein Wachstum der kommenden 12 Monate finanzieren.
GLS baut Tochtergesellschaft auf
Die auf Nachhaltigkeit spezialisierte GLS Bank hat eine Tochtergesellschaft für das Management ihrer Fonds gegründet. GLS Investments will nach eigenen Aussagen die nach wie vor hohe Nachfrage nach Anlageprodukten besser bedienen. Mit der Tochtergesellschaft, die auch international tätig sein wird, werde das Angebot für die Anlegerinnen und Anleger ausgebaut. Denkbar sind hier weitere Fonds und andere Anlageklassen. Möglicherweise wird es auch neue sozial-ökologische Schwerpunkte geben. Die GLS Fonds verwalten aktuell insgesamt über eine Milliarde Euro.
AWS launcht neuen Finanzservice
AWS will künftig mit seinem neuen Dienst Amazon FinSpace helfen, Finanzdaten zu finden, aufzubereiten und zu analysieren. Vorher dauerte dies viele Monate. Jetzt soll es mit dem neuen Service von Amazon binnen Minuten möglich sein, weil die Petabytes an Daten, die in Silos wie Portfolio-Management-, Order- sowie Dritt-Systemen lagern schneller zugänglich und durchsuchbar zu machen. Zu den ersten Kunden des neuen Service „FinSpace“ gehört Deloitte.
PayPal-Kunden zahlen „Inaktivitätsgebühr“
Ab Dezember dieses Jahres müssen Händler, die ihr Konto bei Paypal ein Jahr lang nicht genutzt haben, eine „Inaktivitätsgebühr“ in Höhe von 10 Euro zahlen. Diese Änderung hat Paypal in einer Änderung der Nutzungsbedingungen festgeschrieben, die ab 30. Juli gelten. Das Entgelt würde aber erst im Dezember eingezogen. Begründet wird der Schritt damit, dass durch die Unterhaltung des Kontos auch dann Kosten anfallen, wenn dieses nicht genutzt werde. Um das Einziehen der Gebühr zu umgehen, genüge es allerdings, sich innerhalb eines Jahres einmal in das Konto einzuloggen oder eine Transaktion auszuführen.
PayPal erhöht Umsatzanteil
Laut EHI-Studie „Online-Payment 2021“ kann der Paypal seinen Umsatzanteil gegenüber dem Vorjahr erneut ausbauen konnte. 24,9 Prozent der Umsätze werden damit gezahlt. Besonders Neukunden wählen laut den Studienautoren gern Paypal beim Checkout. Der Kauf auf Rechnung liegt im digitalen Handel (30,4 Prozent) aber nach wie vor vorn.
Nach Funding 2020: Weitere 4 Mio. Euro für Upvest
Erst im Dezember 2020 hatte das Berliner FinTech-Startup Upvest eine erfolgreiche Series-A-Finanzierung gemeldet. Unter Führung von Earlybird Ventures stellten die Investoren 12 Mio. Euro zur Verfügung. Diese Runde wird jetzt um weitere 4 Mio. Euro erweitert, die ABN AMRO Ventures beisteuert. Kernprodukt von Upvest wird eine Investment-API für Unternehmen sein. Mittels der Gateway-API sollen die Unternehmenskunden dann einfacher Investitionsmöglichkeiten anbieten können. Nach eigenen Angaben ist Upvest mit mehr als 30 interessierten Unternehmen im Gespräch. Als Starttermin für sein Produkt hat das Startup das vierte Quartal ins Auge gefasst.
Solarisbank weitet Service aus
Die Solarisbank will ihr Banking-as-a-Service-Angebot komplettieren. Bis Ende des Jahres sollen die Kunden des Fintech auch in den Wertpapierhandel einsteigen können. Ein Geschäftsbereich, der bisher noch nicht abgedeckt wurde. Potentielle Kunden sind etwa Startups wie Vivid, Tomorrow und Nuri (aka Bitwala), die bereits mit der Solarisbank zusammenarbeiten. Das Angebot steht aber auch jedem anderen Unternehmen offen, das Wertpapiergeschäft in seine Lösungen integrieren will. Ob die Solarisbank beim Trading selbst mit Partnern zusammenarbeiten wird, ist derzeit noch unklar.
Goldman Sachs steigt nun doch in Krypto ein
Schon vor über drei Jahren wollte Goldman Sachs in Sachen Bitcoin und Kryptowährungen aktiver werden, hatte die Pläne dann aber wegen der fallenden Kurse fallengelassen. Jetzt läutet die Großbank aber das Krypto-Zeitalter doch im Hause ein. Um der steigenden Nachfrage der Kundinnen und Kunden bei Kryptos zu begegnen, hat die Bank ein neues Trading-Desk für Digitalwährungen gestartet. Hier handelt Goldman Sachs derzeit mit „Bitcoin-Futures“. Die Anleger können so auf steigende und sinkende Kurse setzen. Aktuell ist Goldman Sachs regulatorisch noch nicht in der Lage, selbst Kryptowährungen zu besitzen oder zu handeln.
Neues Markendach für Paydirekt, Giropay und Kwitt
Künftig werden die Angebote von Paydirekt, Giropay und Kwitt unter einem Markendach gebündelt. Seit dem 12. Mai kann bei Händlern, die Paydirekt unterstützen, mit beiden Verfahren gezahlt werden. Dies wird durch einen kombinierten Checkout-Prozess erreicht. Außerdem stellen die Sparkassen und die genossenschaftlichen Institute das P2P-Verfahren Kwitt auf „giropay Geld-Senden“ um.
Frisches Geld für Hanko
Erst im Dezember letzten Jahres verkündete das Kieler Unternehmen Hanko den erfolgreichen Abschluss einer Investitionsrunde. Zu den Investoren zählten seinerzeit der High-Tech Gründerfonds (HTGF) sowie die Payone-Gründer Carl Frederic Zitscher und Jan Kanieß. Kaum ein halbes Jahr später sprudelt das Geld erneut. Als weitere Investoren sind jüngst der Leipziger VC Smart Infrastructure Ventures und der Intershop-Mitgründer Dr. Roland Fassauer an Bord gekommen. Zusammen mit den bestehenden Investoren wurde im Rahmen der aktuellen Finanzierungsrunde eine Million Euro frisches Kapital nachgelegt. Damit beläuft sich die Gesamtinvestition jetzt auf insgesamt 1,5 Millionen Euro.
„Amazon Business American Express Card“ startet in Deutschland
In den USA und Großbritannien gab es die Kreditkarte „Amazon Business American Express Card“ schon länger. Nun ist das Angebot auch in Deutschland gestartet. Gegen eine Jahresgebühr von 30 Euro können bis zu 99 Zusatzkarten für Mitarbeitende ausgestellt werden. Mit den Karten sammeln die Unternehmen Rewards bei ihren Käufen auf Amazon und bei anderen Händlern, oder verbessern den Cashflow mit einem verlängerten Zahlungsziel von 60 Tagen.
https://www.amazon.de/dp/B08HYJ6K1J?mc_cid=ecdea0a3e1&mc_eid=7277ce8ff7
Bitwala nennt sich jetzt Nuri
Aus Bitwala wurde Nuri. Damit ist auch eine neue Positionierung verbunden. Lag der Schwerpunkt bisher auf Kryptohandel und Bankkonto, soll jetzt die langfristige Geldanlage auf Blockchain-Basis im Vordergrund stehen. Damit werden auch neue Anlagefeatures verbunden sein.
Gen Z Plattform Wajve gestartet
Die Gründer von deineStudienfinanzierung starten mit Wajve ein neues Fintech, das sich an die Gen Z richtet. Die neue Finanzplattform will Banking, Beratung und Bildung in einer App vereinen. Es geht also um mehr als nur ein Konto. Durch Tipps und weitere Services soll die junge Generation einen smarten Begleiter an die Hand bekommen, der beim Verständnis der Finanzen hilft und auch beim Geldanlegen unterstützt. Das klingt deutlich nach Leistungen wie die Anbindung an Trading- und Finanzierungsprodukten.
Zip aus Australien übernimmt Twisto
Das Fintech Twisto aus Prag ist mit seiner Plattform im Bereich „Buy Now, Pay later“ (BNPL) aktiv. Erst im Januar konnte sich das Startup 16 Mio. Euro im Rahmen einer Series-C-Runde sichern. Für 89 Mio. Euro übernimmt der australische Payment-Spezialist Zip das tschechische Fintech. Zip nennt für sein Kerngeschäft selbst 2 Mio. aktive Kundinnen und Kunden und ist neben Australien auch in den USA, Großbritannien und den Arabischen Emiraten aktiv.
Koop zwischen Crosslend und Santander
Das Berliner Fintech Crosslend und Santander, genauer „Santander Corporate and Investment Banking“, starten im Rahmen eines Pilotprojekts einen gemeinsamen Kreditmarktplatz. Der soll die Vergabe von Darlehen an kleine und mittlere Unternehmen aus Spanien erleichtern. Auf der neuen Plattform kommt die Technologie von Crosslend zum Einsatz, das selbst einen Kreditmarktplatz betreibt. Für Banken, die wir Santander, Kredite an institutionelle Investoren verkaufen wollen, entwickelt sich so ein weiterer Vertriebskanal.
Series-B Runde für Paysend
Das britische Fintech Paysend erhält eine Series-B-Finanzierung über 125 Mio. Dollar. Angeführt wird die Runde von One Peak, Infravia Growth Capital und dem Hermes GPE Innovation Fund. Der Name von Paysend ist Programm: Das Fintech ermöglicht Zahlungen von Karte zu Karte und unterstützt dabei Mastercard, Visa, UnionPay und lokale Schemes. Seit Gründung im Jahr 2017 konnte Paysend nach eigenen Angaben 3,7 Mio. Kundinnen und Kunden erreichen und wird von 17.000 KMU eingesetzt.
SevDesk sichert sich 50 Mio. Euro
In einer Series-B-Finanzierung erhält SevDesk, Anbieter einer cloudbasierten Buchhaltungslösung, 50 Mio. Euro. Zu den neuen Investoren gehören Arena Holdings und Carsten Thoma, der Hybris mitgegründet hat. Die Altinvestoren LEA Partners, Wecken & Cie. und Global Founders Capital (GFC) beteiligen sich erneut. SevDesk unterhält eine ganze Reihe von Kooperationen mit anderen Fintechs und Neobanken. Das Geld will das Unternehmen in den Ausbau des Serviceangebots und den weiteren Aufbau von Personal stecken.
Investor Greenoaks steigt bei Agicap ein
Das 2016 in Lyon gegründete Agicap hat seine Series B Fundingrunde in Höhe von 82 Millionen Euro abgeschlossen. Angeleitet wird die Runde von Greenoaks mit Unterstützung durch die bestehenden Investoren BlackFin Capital Partners und Partech Partners. Die Bewertung steigt damit auf über 500 Mio. US-Dollar an.
Marlin wird Mehrheitseigner bei IBAN First
Fintech IBAN First, Spezialist für grenzüberschreitende Zahlungen, gibt den Abschluss einer Growth Equity Finanzierung bekannt. Seit 2016 haben Investoren in drei Runden 46 Mio. Euro in die Firma gesteckt. Jetzt löst sich das Unternehmen, obwohl noch defizitär, vom Wagniskapital. Marlin Equity Partners wird neuer Mehrheitseigner und stellt eine „unbegrenzte Kreditlinie“ zur Verfügung, von der im ersten Schritt 50 Mio. Euro freigegeben sind. Unternehmensgründer Pierre-Antoine Dusoulier ist zweitwichtigster Eigentümer. Mit dem zusätzlichen Kapital plant das Fintech u.a. Zukäufe und den Auf- und Ausbau seines Geschäfts Mittel- und Osteuropa.
Curve sammelt über Crowdcube Geld ein
Das Londoner Fintech Curve hat über die Plattform Crowdcube bei rund 12.000 Investoren die Summe von 11,64 Mio. Euro eingesammelt. Nach eigenen Angaben stellte Curve auf der Plattform einen Rekord auf. Denn die ersten 6 Millionen waren bereits in weniger als drei Stunden zugesagt. Im Januar konnte Curve sich im Rahmen einer Series-C-Finanzierung schon 95 Mio. Dollar von VC-Firmen sichern. Das Geld soll in die weitere Expansion und den Ausbau des Produktangebots gesteckt werden.
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