News: Das sind die wichtigsten Meldungen aus dem April 2022

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In der Fintech-Welt wird es nie langweilig. Es wird gegründet, investiert und neue Produkte werden auf den Markt gebracht. Da fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Am Ende jedes Monats fassen wir daher noch einmal die wichtigsten Meldungen des zurückliegenden Monats zusammen. In einem kompakten Überblick kommen hier unsere News für den Monat April 2022.

25 Mio. für Expressgroup

Insight Partners und Project A Ventures führen die Series-A-Runde für das Fintech Expressgroup an und investieren 25 Mio. Euro. Die Plattform erhebt selbst den Anspruch, Steuerrückerstattung für jeden zugänglich zu machen. Ursprünglich unter dem Namen Expressteuer gegründet, hat die Firma nach eigenen Angaben in den vergangenen 12 Monaten einen Umsatz von 45 Mio. Euro erwirtschaftet und will mit dem frischen Kapital ins europäische Ausland expandieren.

IDnow steht zum Verkauf       

Berichten zufolge wurde Goldman Sachs damit beauftragt, nach einem Käufer zu suchen. Ob es sich um einen vollständigen Verkauf handeln wird, oder eine neue Finanzierungsrunde, die es einigen der beteiligten Geldgeber ermöglicht, auszusteigen, ist noch unklar. Sollte sich ein neuer Minderheitseigner finden, hofft der KYC-Spezialist auf einen Mittelzufluss zwischen 300 und 400 Mio. Euro. Die Bewertung des Unternehmens soll zwischen 700 Mio. und etwas über 1 Mrd. Euro taxiert sein.

Adyen expandiert über Zahlungsverkehr hinaus

Der Payment-Dienstleister Adyen richtet seine Strategie neu aus und will sich künftig stärker als Plattform für Finanztechnologie positionieren. Dazu wird das Unternehmen eine Suite für „Embedded Finance“ aufbauen, mit der Marktplatz- und Plattformbetreiber ihren Kund:innen Finanzprodukte anbieten können. Teil dieser Suite sollen auch die Marktplatzlösung „Adyen for Platforms“ sowie die Issuing-Lösung für virtuelle und physische Karten werden. In der Pipeline sollen sich auch Konten in verschiedenen Währungen befinden.

Authada weitet Zusammenarbeit mit den Sparkassen aus

Authada Ident weitet die Zusammenarbeit mit den Sparkassen aus, genauer mit dem Unternehmen S-Markt & Mehrwert. Bereits seit 2015 steht den Sparkassen in Kooperation mit Authada eine rechtskonforme Identifizierung von Kund:innen zur Verfügung. Seit 2019 gibt es den „Digitalen Ausweis-Service“ für die Identifikation vor Ort. Dieses Angebot wird nun zur Online-Anwendung umgebaut, die es den Kund:innen ermöglichen wird, sich ohne Unterstützung von Mitarbeitenden rund um die Uhr zu identifizieren. Hierzu wird der Personalausweis digital ausgelesen.

15 weitere Mio. für re:cap

In Erweiterung der im vergangenen Jahre angekündigten Seed-Finanzierung sichert sich das Fintech re:cap weitere 15 Mio. Dollar. Das Geld stammt von Mubadal Capital. Über die Plattform von re:cap können Unternehmen, die auf wiederkehrende Umsätze aus Abo-Modellen setzen, 50 Prozent der jährlichen Umsätze in Form von Vorauszahlungen erhalten. Zugleich eröffnet re:cap institutionellen Anleger:innen die Möglichkeit, in die Geschäftsmodelle solcher Unternehmen zu investieren.

WeChat führt Payment mit digitalem Yuan ein

WeChat ist in China bekanntlich das, was in Deutschland und Europa viele andere Anbieter sein wollen: eine Super-App. Jetzt können die Nutzer:innen per WeChat auch den digitalen Yuan verwenden. Voraussetzung für die Nutzung ist die Eröffnung eines Kontos bei der WeBank.

3,8 Mio. Euro für Feather

Das Insurtech Feather aus Berlin kümmert sich um die Versicherungen von Expats. Bisher finanzierte sich das junge Unternehmen, das nach eigenen Angaben bereits 30.000 Kund:innen gewinnen konnte, mit eigenen Mitteln. Bekannte Business-Angels wie der Transferwise-Gründer Taavet Hinrikus investieren jetzt 3,8 Mio. Euro in Feather. 

Neues Funding statt Börsengang bei Wefox

Im vergangenen Jahr sorgte Wefox mit einer Finanzierungsrunde über 650 Mio. Dollar und einer Bewertung von 3 Mrd. Dollar für reichlich Schlagzeilen. Seinerzeit ließ das Unternehmen noch verlauten, dass das Insurtech damit finanzielle Unabhängigkeit erreicht habe. Bis zu einem weiteren Börsengang müsse kein weiteres Geld aufgenommen werden. Davon ist aktuell allerdings keine Rede mehr, was auch am geänderten Marktumfeld an den Börsen liegen dürfte. So zeigt sich Wefox in einem Interview für neue Fundings offen, da der Firma aktuell deutlich höhere Bewertungen als im vergangenen Jahr angeboten werden. 

TrueLayer startet europaweites Payment-System

Das Fintech TrueLayer, Betreiber einer Open-Banking-Plattform, startete mit einer „Closed-Loop“-Zahlungslösung. „TrueLayer Payments“ ermöglicht Unternehmen und Finanzdienstleistern, in Apps und auf Webseiten Konto-zu-Konto-Zahlungen, Auszahlungen und Rückerstattung anzubieten. Wie das Unternehmen per Mail mitteilt, bietet es „TrueLayer Payments“ in Deutschland, Irland, Frankreich, Spanien, Litauen und den Niederlanden an. Dazu gehören auch spezielle Händlerkonten, auf denen die Einzahlungen von Endkund:innen landen.

Kooperation von S-Payment und Weat

Damit die Kund:innen auch per Giropay direkt an der Zapfsäule zahlen können, kooperieren S-Payment und das Unternehmen Weat miteinander. Weat betreibt die Plattform Mobile Payment Hub, in die bis spätestens Mitte des Jahres dann auch Giropay (Paydirekt) integriert werden soll. Danach können Tankstellenkunden von Weat auch Giropay freischalten, um darüber dann den Kraftstoffkauf via App oder Infotainment-Systemen in Fahrzeugen abzuwickeln.

400 Mio. für Circle

Das Payment-Fintech Circle will seine strategische Partnerschaft mit BlackRock ausbauen und meldet den erfolgreichen Abschluss einer neuen Finanzierungsrunde in Höhe von 400 Mio. Dollar, an der sich neben BlackRock auch Fidelity, Marshall Wallace und Fin Capital beteiligen. Die neue Runde erfolgt rund zwei Monate, nachdem das Fintech, Emittent des Stablecoin USD Coin (USDC), eine aktuelle Bewertungssumme von 9 Mrd. Dollar mitgeteilt hatte.

https://www.altfi.com/article/9101_circle-raises-400m-expands-partnership-with-blackrock

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Stripe rollt Krypto-Payouts aus

Die Payment-Plattform Stripe rollt die Funktion der Krypto-Payouts nun weltweit aus. Damit sind Unternehmen in der Lage, Verkäufer:innen oder Content-Produzent:innen mit Kryptowährungen zu bezahlen. Twitter kann damit etwa den Kreativen Einnahmen aus dem Modell „Super Follows“ auszahlen. Zu Beginn sind Auszahlungen allerdings nur mit dem Stablecoin UDS-Coin (USDC) möglich.

FinTecSystems beschleunigt Baufinanzierung

Europace, die zu Hypoport gehörende Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite setzt auf FinTecSystems (FTS). Via OpenBanking liefert FTS für Baufinanzierung und Ratenkredit die nötigen Daten für die Sofortkreditentscheidung „OneClick“. Dank der schnelleren Verfügbarkeit der Kontodaten entfällt für die Kund:innen viel Papierkram und der Bewilligungszeitraum für Darlehen verkürzt sich deutlich.

7 Mio. Euro für Tangany

Das Fintech Tangany aus München sichert sich im Rahmen einer Seed-Finanzierung 7 Mio. Euro. Angeführt wird die Runde von Nauta Capital, auch der HTGF beteiligt sich. Tangany, das eine BaFin-Lizenz besitzt, bietet über seine Plattform die Aufbewahrung von digitalen Vermögenswerten. Zu den Unternehmenskunden der Whitelabel-Lösung gehören u. a. die Quirin Privatbank und Exporo.

5 Mio. Euro für Qonto

Qonto hat durch eine Crowdinvesting-Runde unter seinen Kund:innen fünf Millionen Euro aufgenommen. Bereits nach sechseinhalb Stunden hat das Fintech, das sich auf Finanzmanagement für KMU und Selbstständige fokussiert, die Kampagne erfolgreich geschlossen. Wie uns das Unternehmen per Mail mitgeteilt hat, haben sich insgesamt mehr als 1.800 Kund:innen von Qonto beteiligt. Die Runde wurde in Partnerschaft mit Crowdcube durchgeführt. 

N26 begründet Kontoschließungen

Zuletzt fiel N26 erneut auf, da es zu fristlosen Kündigungen einiger Konten gekommen war. Die Bank hatte daraufhin in ihrem Blog die Kündigungen mit den Vorschriften zur Geldwäsche begründet. Darin sieht ein Kommentar aber nur die Spitze des berühmten Eisbergs an Problemen. Nach zunächst doch schmallippiger Rechtfertigung entschuldigt sich Co-Gründer und Co-Chef Maximilian Tayenthal für die Schließungen. Diese seien Folge einer neuen Maßnahme gewesen, die offensichtlich zur fälschlichen Schließung von Konten geführt habe. Nach eigener Aussage befindet sich N26 aktuell in direkten Gesprächen mit den betroffenen Kund:innen, um eine Lösung zu finden.

Unzer übernimmt das Berliner Kassensoftware-Unternehmen Tillhub

Die Übernahme kommt nicht ganz überraschend. Man kennt sich bereits: 2020 hatte Unzer sich in einem ersten Schritt an dem Kassenlösung-Spezialisten beteiligt. Nun folgt die Übernahme der verbliebenen Anteile. Mit diesem Schritt will das Unternehmen Unified Commerce nun vollständig anbieten können, wie es in der Mitteilung heißt. Neben einer Acquiring-Lizenz, Payment-Lösungen für den E-Commerce und POS-Terminal-Technologie, kommt jetzt die geeignete Software an Bord, die es Unzer ermöglicht, E-Commerce und stationären Handel zu verbinden.

Zweite Finanzspritze für Mondu innerhalb weniger Wochen

Noch ist die Meldung unbestätigt, aber die Gerüchteküche brodelt: Medienberichten zufolge soll das Berliner Fintech Mondu, eine BNPL-Lösung für B2B-Kunden, kurz nach dem Live-Gang ein weiteres Investment erhalten haben. Insgesamt 40 Mio. Euro sollen von Peter Thiels Valar Ventures (auch in Qonto, N26 und Wise investiert) geflossen sein. Aus dem Unternehmen heißt es auf Nachfrage aktuell jedoch noch „kein Kommentar“. Zuletzt verkündete Mondu die Kooperation mit der Frankfurter Raisin Bank.

Nuri verdoppelt Zahl der Kund:innen

Wie Nuri-Chefin Kristina Walcker-Mayer im Interview verraten hat, ist es dem Fintech seit April des vergangenen Jahres gelungen, die Zahl der Kund:innen auf 500.000 zu verdoppeln. Der Umsatz habe sich in den vergangenen 12 Monaten vervierfacht. Genauere Zahlen will Nuri allerdings nicht veröffentlichen. Zudem bringt Nuri seit neuem auch Finanzprodukte abseits von Krypto heraus.

Trade Republic sucht sich weitere Partner

Anders, als zunächst kolportiert, wird Trade Republic der Solarisbank nicht vollständig den Rücken kehren. Die Abwicklung eines Teils seines Geschäfts über Citi und Deutsche Bank will der Broker als Ergänzung verstanden wissen.

Paypal bietet Komplettlösung für Händler, Ratepay ist dabei

Für Ratepay ist Paypal ohne Zweifel nicht der schlechteste Kunde. Der Zahlungsdienstleister hat den Start seines neuen Dienstes „PayPal Checkout“ angekündigt. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen sollen von der einfachen Implementierung profitieren, die eine Integration aller gängigen Zahlungsarten im Online-Shop erlaubt. Beim Rechnungskauf entschied sich Paypal für Ratepay, das exklusiver Partner für diese Bezahlart wird.

Taxfix expandiert nach Spanien

Das Steuer-Fintech Taxfix bringt sein Geschäftsmodell nun auch nach Spanien. Ab sofort können die Nutzer:innen dort Taxfix per App und Desktop nutzen. Wie das Unternehmen mitteilt, hat es vorher den Markt genau analysiert, der mit Deutschland vergleichbar ist. Bisher ist Taxfix in Deutschland und Italien aktiv. Weitere europäische Märkte sollen folgen. 

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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