Die Zinswende ist seit mehr als einem Jahr da und FinTechs wie Scalable Capital, C24 oder Trade Republic überbieten sich auf der Tagesgeldseite mit neuen Angeboten. Aber wie sieht es eigentlich bei der Vorzeige-Neobank aus Deutschland aus – also bei N26.

Spannenderweise sieht man hier nahezu nichts – im Gegenteil: Im Jahr 2022 wurde ein bestehendes Tagesgeld-/ Festgeld-Angebot mit Raisin als Partner gekündigt.

Ein adäquates Nachfolgeangebot, das in die Zeit der gestiegenen Zinsen passt, gibt es bis heute ebenso wenig, wie die Möglichkeit, sein Geld beispielsweise in Aktien oder Fonds zu investieren. Auf der anderen Seite wurden die Dispozinsen für das Girokonto auf ein marktübliches Niveau angepasst – aktuell 13,15%.

Wozu führt das:
N26 scheint sein typisches Bankengeschäftsmodell gefunden zu haben. Lasst uns dazu eine einfache Milchmädchenrechnung anstellen:

Nehmen wir die letzten bekannten Daten von N26 und dazu einige Annahmen:

  • 8 Millionen Kunden
  • Davon geschätzt rund 50% Ertragsrelevant
  • Nehmen wir zusätzlich an, dass im Mittel 1.000 Euro Guthaben auf den Konten liegt
  • So kommen wir auf 4 Mrd. AuM – Assets under Management
  • Gehen wir vom aktuellen Zinssatz von 4% bei der EZB aus
  • Im Ergebnis kommen wir auf → 160 Mio. Zinsertrag pro Jahr bei N26 und lassen dabei die Erträge aus den Dispozinsen außen vor.

Nur zum Vergleich – die letzten bekannten Zahlen von N26 aus dem Jahr 2021:

  • Bruttoerträge 2021: 182 Mio.
  • Jahresfehlbetrag 2021: 172 Mio.

Sieht so aus, als ob die Zinswende allein, Unternehmen wie N26 in Richtung der Profitabilität bringen können.

Wie lange aber werden Kunden dies mitmachen? Also ein Angebot ohne sinnvolle Anlagemöglichkeit.

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