Nachrichten rund um den Krypto-Space, Blockchain-Technologie und das Finanzwesen nehmen in der Berichterstattung einen immer größeren Stellenwert ein. Wie geht es mit digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) weltweit weiter? Wie agieren Banken und andere Unternehmen im Krypto-Space?
Dabei den Überblick zu behalten, wird zunehmend schwer. Aber keine Sorge! Wir vom Podcast „Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll“ übernehmen das für euch und fassen an dieser Stelle monatlich die wichtigsten Meldungen rund um das traditionellen und Krypto-native Finanzwesen sowie die Blockchain-Technologie zusammen.
Eventtipp: Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll sind diesjährige Medienpartner unserer CryptX Konferenz, die ganz im Zeichen von Web 3.0, Blockchain und digitalen Assets der Finanzwirtschaft steht. Erlebt die Zukunft des Internets, der Finanzwelt und der Geldanlage und lernt von den wichtigsten Köpfen der Branche alles über Trends und Entwicklungen rund um #Crypto, #Blockchain & digitale Anlagen. Das Morgen beginnt heute!
Krypto
Der Ethereum Merge soll Mitte September stattfinden:
Die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum plant seit Jahren den Umstieg von Proof-of-Work zu Proof-of-Stake. Der als „The Merge“ bekannte Prozess soll nun nach mehreren Verschiebungen Mitte September vonstattengehen, nachdem der letzte Test im Goerli-Testnet erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Bitcoin Miner mit 142 Mio Dollar Verlust:
Aufgrund gestiegener Energiekosten und gesunkener Bitcoin-Preise meldet der Bitcoin Miner Bitfarm in Q2 einen Verlust von USD 142 Mio. Dieser Verlust kann als beispielhaft für die Herausforderungen in der gesamten Mining-Industrie angesehen werden.
Whale Alert: 1.100 BTC nach acht Jahren wieder bewegt:
Die Blockchain-Analyseplattform CryptoQuant berichtet, dass ein ehemaliger Bitcoin Miner nach acht Jahren stolze BTC 1.100 an zwei separate Wallets verschickt hat. Es handelt sich bei den Wallets nicht um Börsen, sodass nicht davon auszugehen ist, dass die BTC verkauft werden sollen.
Stablecoins
Britisches Fintech Millicent testet synthetische CBDC:
Die von Millicent ausgegebene „Full-Reserve Digital Currency“ (FRDC) ist die erste je getestete „synthetische retail CBDC“, die für Transaktionen von jedermann genutzt werden können soll. Jeder Token ist durch Zentralbankgeld gedeckt, das bei Partnerbanken Insolvenzsicher verwahrt wird. Das Projekt wird von der britischen Regierung unterstützt.
Tether kündigt Zusammenarbeit mit einem neuen Wirtschaftsprüfungsunternehmen an:
Seit Juli 2022 prüft BDO, einer der fünf weltweit führenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die Reserven von Tether und veröffentlicht zukünftig die Attestierungen. Tether und BDO planen die Berichtsfrequenz von vierteljährlich auf monatlich umzustellen. Der kürzlich erschienene Report beschreibt, dass die als riskant angesehenen Commercial Paper-Positionen um 58 Prozent reduziert wurden.
Stablesats ermöglichen es Dollars über das Bitcoin-Lightning Protokoll zu versenden:
Galoy, das Startup hinter der BitcoinBeach-Wallet aus El Salvador, führt Stablesats ein: Positionen, die durch Derivate einen durch Bitcoin gedeckten synthetischen Dollar bilden. Zur Auswahl stehen dabei bislang nur Derivate der Börse OKEx. Stablesats benötigen somit drei Intermediäre: Galoy als Wallet-Anbieter, die Bitcoin Bank, sowie die Börse.
Circle folgt OFAC-Verbot von Tornado Cash und blockiert Adressen:
Der zweitgrößte Stablecoin-Herausgeber blockiert Adressen im USDC Smart-Contract, die mit dem verbotenen Protokoll Tornado Cash agierten. Somit können die Nutzer der Adressen ihre USDC nicht mehr verwenden. Circle kritisiert gleichzeitig den Vorstoß der OFAC und ruft zu einem Zusammenschluss der Industrie auf, um bessere, zukunftsgerichtetere Regulierungen von dezentralen Protokollen wie Tornado Cash zu fördern.
Central Bank Digital Currencies – CBDC
Presse-Ente zum Ende des CBDC Projekts der Bank of Japan:
Mehrere News-Portale berichteten Anfang August vom Ende der japanischen Bemühungen rund um CBDC. Die Meldung stellte sich als Ente heraus. Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll war an der Aufdeckung beteiligt, wie in folgendem Tweet nachzuvollziehen ist.
Bank of Thailand plant CBDC-Piloten noch in 2022:
Gemeinsam mit dem Münchner Technologieanbieter Giesecke&Devrient will man nach mehreren Tests mit einem Prototyp nun in die Pilotphase einsteigen.
Erster Kredit mit digitalem Yuan vergeben:
Die Rural Commerce Bank of Zhangjiagang hat den ersten Kredit basierend auf Chinas Digitaler Zentralbankwährung vergeben. Es handelte sich um einen Kredit in Höhe von CNY 500.000 (ca. EUR 73.000).
Russland diskutiert Einführung einer CBDC in 2023:
Die russische CBDC soll programmierbar sein, also für bestimmte Zwecke verwendbar sein. Ziel ist es, die Nutzung der CBDC nur für den Kauf bestimmter vordefinierter Käufe freizugeben.
Regulierung
USA verbieten Tornado Cash, den populärsten Mixer im Krypto-Space:
Das Office of Foreign Assets Control (OFAC), ein Arm des US-Finanzministeriums, setzt das Protokoll, gemeinsam mit allen Krypto-Adressen, die mit ihm assoziiert sind, auf ihre schwarze Liste. US-Bürgern droht eine strafrechtliche Verfolgung bei weiterer Nutzung. Laut OFAC werde Tornado Cash vor allem von Verbrechern zur Geldwäsche genutzt, besonders russischen und nordkoreanischen Hackern.
Elliptic beseitigt Anonymität von Cross-Chain-Bridges mit AML Service:
Holistic Screening ermöglicht die effiziente Nachverfolgung von Kryptoassets über und zwischen Blockchains und Assets. Es setzt einen neuen Standard für die Krypto-Compliance und das Risikomanagement, indem es Unternehmen ermöglicht, die Cross-Chain-Compliance ohne manuelle Multi-Asset-Untersuchungen zu erreichen.
EU erwägt neue Anti-Geldwäsche-Behörde:
Die 27 Mitgliedstaaten haben sich in diesem Sommer auf eine „Teilposition“ geeinigt, um eine neue EU-Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche zu schaffen, die Krypto-Transaktionen beaufsichtigen wird. Die neue Regulierungsbehörde soll Krypto-Unternehmen in der EU überwachen, die mit einem hohen Geldwäscherisiko einhergehen. Die europäischen Institutionen müssen noch viele Details aushandeln, bevor die neuen Regeln in Kraft treten.
Fed eröffnet Krypto-Banken den Weg zum Zentralbankensystem und verschärft Aufsicht: Die Zentralbank wird ein dreistufiges System einrichten, um zu beurteilen, ob ein Krypto-Finanzinstitut Zugang haben sollte. Auch gibt die Fed Kryptowährungs-Richtlinien für Banken heraus: Alle Banken die mit Kryptowährungen Geschäfte machen wollen müssen die Fed vorher informieren, es müssen interne Risikomodelle vorgehalten werden und Transaktionen müssen rechtskonform sein und den Verbraucher schützen.
EZB spricht über Leitlinien für die Lizenzierung digitaler Vermögenswerte:
Die EZB hat den Grundstein für die Kriterien gelegt, die sie bei der Harmonisierung der Zulassungsanforderungen für Kryptowährungen in Europa berücksichtigen wird. Die EZB wird die Geschäftsmodelle von Krypto-Firmen, die interne Unternehmensführung und die „Fit-and-Proper“-Bewertungen berücksichtigen, die für die Zulassung anderer Unternehmen gelten.
Gesetzentwurf des US-Senats soll CFTC zur offiziellen Krypto-Regulierungsbehörde machen:
Der US-Senat hat einen neuen Gesetzentwurf eingebracht, der die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) zur direkten Regulierungsbehörde für Kryptowährungen machen soll. Der Gesetzesentwurf wurde von den ranghöchsten Demokraten und Republikanern im Landwirtschaftsausschuss des Senats vorgeschlagen, um der CFTC die ausschließliche Zuständigkeit für Kryptowährungen und -produkte zu übertragen.
CeFi & Krypto-Unternehmen
12,5 Millionen Euro für deutsches DeFi-Startup Unstoppable Finance:
Das Startup entwickelt mit “Ultimate” eine App, die direkten Zugang zu DeFi-Protokollen bietet, um der breiten Masse ein einfaches Investieren und Handeln von Kryptowährungen zu ermöglichen. Die Serie A folgt auf eine Seed-Runde von EUR 4,5 Millionen im Oktober. In der ersten Version der Wallet können die Nutzer drei Solana-Protokolle nutzen: die Orca-Börse für den Handel, Lido Finance für liquide Einsätze und Friktion Finance für höhere Renditen.
Das deutsche Krypto-Startup Nuri meldet Insolvenz an:
Nach monatelanger Suche nach neuer Finanzierung meldete die Berliner Kryptobank Nuri, ehemals bitwala, am neunten August Insolvenz an. Nach aktuellen Schätzungen zählte das Startup rund 200.000 Kunden, die durch die exklusive Partnerschaft mit Celsius ihre Kryptowährungen verleihen konnten und somit Rendite erhielten. Celsius meldete im Juli dieses Jahres Insolvenz an.
BlackRock implementiert Kryptohandel- und Verwahrungslösung von Coinbase in Aladdin:
Coinbase wird den Nutzern der Investment-Plattform Aladdin von Blackrock integrierten Krypto-Handel, Verwahrung, Prime-Brokerage und Reporting-Funktionen anbieten. Nutzer müssen Kunde von Coinbase sein. Gestartet wird mit einem Angebot von Bitcoin, weitere Assets und Funktionen sollen folgen.
BlackRock lanciert einen “bitcoin trust” als Anlageoption für institutionelle Anleger:
Trotz des starken Abschwungs auf dem Markt für digitale Vermögenswerte sieht Blackrock weiterhin bei institutionellen Kunden großes Interesse an einem effizienten und kostengünstigen Zugang zu Bitcoin. Der neue private Trust von BlackRock verfolgt die Performance von Bitcoin, bietet eine direkte Handelsmöglichkeit und erleichtert die Partizipation am Bitcoin-Kurs für institutionelle Investoren.
SEC untersucht Krypto-Renditen und Staking-Produkte von Coinbase:
Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat Coinbase erneut Vorladungen und Anfragen zu Dokumenten und Informationen über die Verfahren des Unternehmens für die Aufnahme von Kryptowährungen, der Klassifizierung von Kryptowährungen, seiner Staking-Programme und seiner Stablecoin- und Renditeprodukte versendet.
Binance und Mastercard bringen Krypto-Zahlungen nach Argentinien:
Die Kryptobörse Binance und Mastercard bieten eine neue Prepaid-Kryptokarte in Argentinien an, um Kryptozahlungen in der Region einfacher und zugänglicher zu machen. Die Karte ermöglicht es Binance-Nutzern mit einem gültigen Personalausweis, Kryptowährungen wie Bitcoin und BNB-Token von Binance, für alltägliche Transaktionen zu verwenden und bis zu acht Prozent Krypto-Cashback auf berechtigte Einkäufe zu erhalten.
Meta ermöglicht die Integration von Instagram NFT in über 100 Ländern:
Dazu gehört die Unterstützung von Wallet-Verbindungen mit Coinbase- und Dapper-Wallets sowie die Möglichkeit, digitale Sammlerstücke (NFTs) zu posten, die auf der Flow-, Ethereum-, oder Polygon-Blockchain erzeugt wurden. Wallet-Integrationen mit Rainbow, MetaMask und dem Trust Wallet stehen noch aus. Für das Posten oder Teilen eines NFTs auf Instagram sollen keine Gebühren anfallen.
Metaverse & Web3
Web3-Firmen forschen in Open Metaverse Alliance for Web3 (OMA3) an Metaverse-Standards:
Die DAO soll grundlegende Herausforderungen bei der Schaffung eines plattformübergreifenden digitalen Raums lösen, bei der die Nutzer die volle Kontrolle über Ihre eigenen Daten behalten sollen. Zum Konsortium zählen Unternehmen und Projekte wie Dapper Labs, Decentraland oder The Sandbox. OMA3 gilt damit als Gegenentwurf zum Metaverse Standards Forum. Im vergangenen Monat hatten Silicon Valley Größen wie Meta oder auch Microsoft eine eigene Organisation ins Leben gerufen.
Web3 hilft Taiwan beim Schutz von Informationen vor Cyberangriffen:
Die neue Website des taiwanesischen Ministeriums für digitale Angelegenheiten integriert Web3-Komponenten, um den Zugriff auf die Website trotz Cyberangriffen vom chinesischen Festland sicherzustellen.
Meta verzeichnet ersten Umsatzverlust seit Börsengang:
Laut Meta sei der historische Verlust primär auf zwei Gründe zurückzuführen. Einerseits sei die Werbenachfrage vor allem auf dem europäischen Markt eingebrochen. Andererseits habe die allgemeine wirtschaftliche Ungewissheit auch seine Spuren bei Meta hinterlassen.
Grundstückspreise auf Metaverse-Plattformen brechen ein:
Die Preise für virtuelle Grundstücke sind im Durchschnitt um mehr als 80 Prozent gefallen. Gleichzeitig ist das Handelsvolumen im Vergleich zu den Höchstständen im November 2021 um mehr als 90 Prozent gesunken.