Schweizer Spesen-Fintech Yokoy sammelt 26 Mio. US-Dollar ein

Seit Gründung im Jahr 2019 hat das Schweizer Unternehmen Yokoy nicht zuletzt durch seine Teilnahme der Schweizer Version von „Die Höhle der Löwen“ viel Aufmerksamkeit erhalten. Jetzt expandiert das Spesen-Fintech nach Deutschland und Österreich. Für den Markteintritt baut das Team aktuell ein Büro in München auf. Nun gibt das Unternehmen den Abschluss einer Serie A-Finanzierung bekannt.

Jetzt sammelt Yokoy insgesamt 26 Millionen US-Dollar erhalten. Angeführt wurde die Runde vom US-Investor Left Lane Capital. Mit Balderton Capital beteiligt sich auch ein prominenter, europäischer Investor an der Runde. Yokoy wurde gegründet, um die Spesenabrechnung zu vereinfachen. Kassenzettel, die mit dem Smartphone abfotografiert werden, werden durch die Software von Yokoy digitalisiert, analysiert und korrekt verbucht. Im Mittelpunkt steht dabei der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI).

Yokoy digitalisiert Spesenabrechnungen

„Inzwischen ist die Spesenverarbeitung allerdings nur noch ein Modul neben anderen, die wir im Rahmen einer umfassenden Lösung für das Ausgabenmanagement anbieten. Diese Lösung orientiert sich an den Bedürfnissen von mittleren und großen Unternehmen und umfasst beispielsweise auch Firmenkreditkarten sowie ein Modul für die Verarbeitung von Lieferantenrechnungen, eines für die Aboverwaltung oder die Möglichkeit zur Rückforderung der Mehrwertsteuer“, sagt Gründerin Melanie Gabriel im Interview mit Payment and Banking.

Seit dem Start vor zwei Jahren betreut Yokoy eigenen Angaben nach als 400 Kunden und mit fünf Niederlassungen weltweit vertreten. Es beschäftigt aktuell fast 100 Mitarbeiter.

Spesen-Management boomt

Spesen-Management ist eines der großen Themen dieser Tage. Weltweit verzeichnet die Branche einen Wert von mehr als 200 Mrd. Dollar – und damit eine Steigerung um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit dem Funding will Yokoy zu Unternehmen wie Pleo und Spendesk aufziehen wollen. Beide Software-Anbieter sind bereits starke Mitbewerber am Markt, die vor einiger Zeit eine Menge Kapital für Expansion und Produktausbau eingesammelt haben. Allerdings fokussieren sich diese auf kleine Unternehmen. „Unser Angebot richtet sich jedoch an große, international tätige Unternehmen, die ganz andere Bedürfnisse und sehr hohe und spezielle Anforderungen haben“, sagt Gabriel.

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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