500 Millionen Funding – nein keine Bewertung, sondern 500 Millionen Dollar neues Eigenkapital. Das ist die neue Finanzierungsrunde die Revolut aktuell vermelden konnte. Das ganze auf einer Bewertung von beeindruckenden 5.5 Milliarden Dollar.

https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/smartphonebank-n26-konkurrent-revolut-bestaetigt-finanzierung-in-hoehe-von-500-million-dollar/25578210.html

Auf welcher Basis passiert dies:

  • 10 Millionen Kunden
    • Wachstum ca 20.000 neue Kunden am Tag
  • 31 Länder rund um die Welt
    • Europa (27)
    • Asien / Pazifik (2)
    • Americas (2)
  • einem kostenlosen und verschiedenen Premium Accounts

Das alles basierend auf einer Banklizenz in Litauen aber bislang nur als e-Geld Institut. Dies soll sich aber nun ändern, denn man ist wohl in Gesprächen mit der Aufsicht in Litauen. Die Relevanz in Deutschland ist aktuell wohl noch nicht so gross. Als Indikator kann man ganz gut die Zahlen der App-Store-Downloads aus dem letzten Jahr nehmen.

Revolut - der wahre Neobank Champion?!

Da kommt Revolut im Vergleich zum Beispiel zu n26 auf deutlich geringere Zahlen:

  • App-Store Downloads in Deutschland:
    • 90k android, 55k iOS vs
    • 142.000 android und 143.700 iOS

https://paymentandbanking.com/banking-apps-deutschland-2020-eine-uebersicht/

Weltweit kommt Revolut allerdings auf eine beeindruckende Anzahl an Downloads im Jahr 2019:

  • 5,6 mio android, 2,1 mio Apple

Was ist das Erfolgsmodell von Revolut? Was ist der typische Use-Case und die Personas? Was hält das Payment & Banking Autoren-Team davon?

Jochen Siegert


Wow, eine 5,5 Mrd Bewertung, das ist Pi mal Daumen die Hälfte der Commerzbank. Gut, der Markt honoriert immer Wachstumsstories und bestraft gnadenlos Stagnation und Unfähigkeit zur Innovation bzw. Anpassung des Geschäftsmodells an eine veränderte Welt. Banking unterscheidet sich da nicht von anderen Industrien.

So gesehen ist die Bewertung keine wirkliche Über-raschung. Wir sehen gerade ein weiteres Highlight im beeindruckenden Rennen um die globale Challengerbank Nummer 1. Die Gefahr steigt dabei aber mit jeder neuen Erfolgsmeldung, dass durch solch beeindruckende Fundings wir irgendwann ein strauchelndes Wework oder Uber der Finanzen erhalten werden. So beeindruckend die Zahlen sind, sollte der Fokus der Challengerbanken nach den Anfangsjahren nicht mehr nur auf einer coolen aber einfachen App bzw. Karte liegen.

„Wir sehen gerade ein weiteres Highlight im beeindruckenden Rennen um die globale Challengerbank Nummer 1.“

Wo sind denn die “neuen” Innovationen bei den Challengerbanken? Irgendwann muss die Produktentwicklung dem Marketing folgen! Bitte das genauso liefern!

Maik Klotz

Revolut - der wahre Neobank Champion?!

Die Bewertung von Revolut hat sich von 1,7 Milliarden Dollar (April 2018) auf 5 Milliarden Dollar verdreifacht. Revolut ist neben Klarna das am höchsten bewertete Fintech. Respekt. Bei Revolut denke ich aber vor allem an kostenlose Kreditkarten, die wie Aufkleber verteilt werden. Bei unseren Events lagen die auch immer mal wieder rum.

Diese Form des Guerilla-Marketing mag lustig sein und auch Aktivierungen, also neue Kunden, bringen, aber wie nachhaltig ist Revolut tatsächlich? Bei allen Neo-Banken, stellt sich bei mir die Frage nach einer Blase am ehesten. In Deutschland hat Revolut ohnehin (noch) keine Relevanz, dazu steht bei Revolut zu sehr die Kreditkarte, weniger das Konto, im Fokus. Hoffen wir, dass die 500 Millionen Kapital in Produkt und Company und nicht in Postwurfsendungen zum Verteilen der Kreditkarte gesteckt werden.

Nicole Nitsche

Das dem Fintech-Giganten zugeflossene frische Kapital verdreifachte seine Bewertung auf 5,5 Milliarden US-Dollar. Das ist schon sehr bemerkenswert. Die Ankündigung wurde von Interessenvertretern aus der gesamten britischen Fintech- und Finanzdienstleistungsbranche gefeiert, da sie die positive Post-Brexit-Prognose untermauerte, insbesondere nach Nachrichten, dass N26, sich zur Flucht aus Großbritannien entschlossen hat.

Gesichter der Branche: Nelson Holzner

Die frische Zufuhr von Geld könnte Revolut helfen, sein Portfolio um neue Produkte zu erweitern und davon werden dann die bestehenden Nutzer profitieren, die bestimmt auch wegen der aktuell sich schnell verändernden Devisenkurse, die die App bietet, angelockt wurden. Natürlich alles weiterhin mit dem Fokus auf Bequemlichkeit und der geschickten UX.

Revolut hat kürzlich eine europäische Banklizenz von der litauischen Zentralbank bekommen und erwartet, noch in diesem Jahr eine britische Banklizenz in den Händen zu halten.

In den kommenden Monaten könnte Storonskys App mithilfe der neuen Fonds endlich auch in den USA debütieren – ein Bestreben, das Revolut offenbar schon seit langem hegt und pflegt und auf das es hinarbeitet. Für Revolut sieht es im Moment definitiv gut aus. Ob der Optimismus des CEO begründet ist, wird sich zeigen, zumindest ist es ein gut finanzierter!

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