Paymill – der Stripe Klon – ein paar Hintergründe

Im Rahmen des European Pirate Summit hatte ich heute die Möglichkeit mit zwei Jungs von Paymill zu sprechen. Paymill ist die deutsche Antwort auf das sehr erfolgreiche amerikanische Payment-Startup Stripe. Stripe wie Paymill haben sich auf die Fahne geschrieben, das Thema Akzeptanz von Kreditkartenzahlungen in eCommerce Shops einfacher als je zuvor möglich zu machen. Paymill Möglich machen will Paymill dies zum einen über eine sehr einfache und gut dokumentierte API, sowie Code-Snipes für Entwickler und zum anderen über das Thema Geschwindigkeit im Vertragsabschluss. Beides in der Tat große Pain-Points vor allem für eCommerce Neulinge und kleine StartUps, über deren Needs ich mich auch schon mehrfach ausgelassen habe: Da Paymill selber keine Bank bzw. kein Kreditkartenacquirer ist, muss dahinter natürlich weiter ein solcher agieren. Mit diesem Acquirer schliesst der Händler auch den eigentlichen Kreditkartenvertrag. Der ausgewählte Partner ist dabei die Lufthansa-Tochter Acceptance. Laut Aussage der Paymill Mitarbeiter ist es gemeinsam mit dem Partner Acceptance gelungen, den Prozess des Vertragsabschlusses von einigen Wochen auf 48 Stunden zu reduzieren. Damit kann Paymill sicher einer Menge kleinen StartUps und eCommerce Gründern das Leben deutlich erleichtern. Stripe Allerdings ist das Erfolgsmodell von Stripe wohl leider nicht 1zu1 nach Deutschland zu übertragen, da die Kreditkartenakzeptanz in den USA nicht mit den mageren 30-35% in Deutschland zu vergleichen ist. Daher werden sich die Paymiller sicher in den kommenden Woche auch mit den wesentlichen weiteren nationalen Payments (ELV, iDeal, CardBleu etc.) in den zu erobernden Ländern beschäftigen und zudem die Abgrenzung zu den klassischen PSPs schärfen müssen, oder aber zu deren Funktionsumfang aufschliessen müssen. Ich freue mich darüber, dass es Paymill gibt und bin gespannt ob und wie es den eCommerce Payment Markt verändern wird.

Autor

  • André M. Bajorat ist seit fast 30 Jahren in der deutschen Digitalwirtschaft zu Hause. Über die Stationen SK Online, Star Finanz, giropay und Number Four kam er 2012 als Business Angel zu figo. Das Unternehmen führte er von 2014 bis September 2019 als CEO von einer b2c App zu einem von der BaFin regulierten Banking as a Service Provider. Seit 2020 ist er Teil des deutsche Bank Konzerns und seit Mitte 2022 Managing Director bei einem deutschen Assetmanager. Er ist zudem Gründer und Herausgeber des erfolgreichen Branchen-Portals paymentandbanking.com, Podcaster, Investor (figo, Finleap, Loanlink, Sparkdata, Weddyplace, nufin, portify, moss, compa, brygge, embeddedcapital, PlanetA, Naro), Mitglied im Digital Finance Forum des Bundesfinanzministeriums, aktives Mitglied im Bitkom, Herausgeber des Buches “Köpfe der digitalen Finanzwelt” und international gefragter Speaker. Inhaltliche Schwerpunkte sind Banking, Payment, FinTech, API-Banking, digital Assets und Crypto. Außerdem ist er Mit-Initiator und Ausrichter der Wahl zum „FinTech des Jahres” sowie der Eventreihen Bankathon, Payment Exchange, Banking Exchange und Transactions.io.

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