Unser Monatsrückblick im Mai
In der Fintech-Welt wird es nie langweilig. Es wird gegründet, investiert und neue Produkte werden auf den Markt gebracht. Da fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Ab sofort übernehmen wir das und fassen die wichtigsten Meldungen des zurückliegenden Monats in einem kompakten Überblick zusammen. Hier also unsere Newsschau im Mai.
Monatsrückblick Mai
Kontist ruft Stiftung ins Leben
Kontist CEO Christopher Plantener hat gemeinsam mit der Unternehmerin Catharina Bruns eine unternehmenseigene Stiftung gegründet. Die Kontist Stiftung soll den Selbstständigen eine Interessenvertretung zur Förderung von Entrepreneurship in einer neuen Arbeitswelt bieten. Bei der Stiftungsarbeit stehen vier Themengebiete im Vordergrund. Der Aufbau einer starken Online- und Offline-Community, unter dem Motto „Selbstständige helfen Selbstständigen”, soll entscheidend zu Wissenstransfer und Kompetenzbündelung unter Selbstständigen beitragen. Pressemitteilung
Beides ist möglich
Ja, was denn nun? IPO oder Verkauf – das ist derzeit die Frage bei dem Berliner Kreditvermittler smava. Die eine wie die andere Antwort stimmt. Goldman Sachs platziert das FinTech derzeit in einem sogenannten “dualen Prozess”, bei dem ein Verkauf ausgelotet und gleichzeitig ein IPO vorbereitet wird, im Markt. Mal sehen, wie’s ausgeht.
https://www.deutsche-startups.de/2019/05/01/goldman-sachs-exit-ipo/
WhatsApp plant Bezahldienst
Einem Bericht der Financial Times zufolge plant WhatsApp dem Vorbild des
chinesischen Wechat-Dienstes folgend, dessen Bezahlfunktion in China
schon seit vielen Jahren eine der wichtigsten Funktionen ist, eine
eigene Bezahlfunktion. Das Entwicklungsteam soll in London sitzen.
https://t3n.de/news/whatsapp-bezahlfunktion-soll-noch-2019-kommen-das-team-wird-in-london-sitzen-1161961/
Raisin will in die USA
Nach dem 100 Millionen Euro Investment durch Orange Digital Ventures, Index Ventures, PayPal, Ribbit Capital und Thrive Capital in das pan-europäische Zinsportal Raisin wagt das 2012 von Tamaz Georgadze, Frank Freund und Michael Stephan gegründete Fintech den Sprung über den großen Teich. Bis die Berliner damit in den USA gezielt auf Kundenfang gehen, wird aber noch einige Zeit vergehen. „Wir wollen das innerhalb der kommenden zwölf Monate erreichen, also bis zum Frühsommer 2020 soweit sein“, sagte Georgadze.
https://gruender.wiwo.de/raisin-fintech-startet-us-expansion-in-new-york/
Funding für Pleo
Pleo erleichtert es seit 2015 Arbeitnehmern, ihre Ausgaben auf Geschäftsreisen schneller zurückzubekommen. Für seine „Business Spending Plattform” haben die Dänen nun eine Series B in Höhe von 56 Millionen Dollar abgeschlossen. Angeführt vom New Yorker Wachstumsfonds Stripes beteiligten sich auch die Bestandsinvestoren Kinnevik, Creandum und Founders an der Runde. Pleo will mit dem frischen Kapital die Mitarbeiterzahl bis Ende 2020 auf 400 Personen verdreifachen und die Produktentwicklung beschleunigen.
https://techcrunch.com/2019/05/14/pleo-series-b/
Elinvar gewinnt Goldman Sachs als Investor
Die US-Investmentbank Goldman Sachs beteiligt sich über ihre Sparte Principal Strategic Investments Group an einer millionenschweren Finanzierungsrunde in der Berliner Fintech Elinvar. Insgesamt investiert sie über 13 Millionen in den Finanzdienstleister. Das ist zwar weit weniger, als andere Fintechs in den letzten Monaten eingesammelt haben, aber freuen dürfte es Elinvar dennoch: Bei den Internationalisierungsplänen des Berliner Fintechs wird es enorm vom großen Netzwerk und der Bekanntheit von Goldman Sachs profitieren. Elinvar hat eine Plattform für die Vermögensverwaltung entwickelt, an die eine Reihe von Anwendungen andocken. Dazu zählen etwa Kundenwebseiten, Tools für das Portfolio-Management und das Reporting.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/finanzierungsrunde-wie-goldman-sachs-dem-deutschen-fintech-elinvar-helfen-soll/24338296.html?ticket=ST-1119694-HONbb6GFsTgO7NdF7xzC-ap6
Was plant FinLeap?
Plant FinLeap den Angriff auf Check24, den digitalen Vertriebs-Giganten im hiesigen Banken- und Versicherungsmarkt? Diese Vermutung lassen Recherchen von Gründerszene und finanz-szene zu. FinLeap soll sich hierfür bereits die Unterstützung des chinesischen Milliardenkonzerns Ping An gesichert haben. Von einem dreistelligen Millionenbetrag ist die Rede. Zur Erinnerung: Bereits Ende 2018 pumpte Ping An rund 40 Mio. Euro in das Berliner Unternehmen. https://www.finanz-szene.de/fintech-mainteaser/fintech-coup-des-jahres-finleap-plant-angriff-auf-check24/
Endlich Einhorn – Transferwise sammelt Geld ein
Zu einer Bewertung von umgerechnet 3,14 Milliarden Euro steigen für umgerechnet 292 Million Euro im Rahmen eines Secondary Lead Edge Capital, Lone Pine Capital, Vitruvian Partners und Blackrock beim britischen Start-up Transferwise ein. Das Geld fließt nicht in das in London ansässige Unternehmen, sondern an bestehende Gesellschafter. Das Unternehmen hat seit der Gründung im Jahr 2011 insgesamt 689 Millionen Dollar an Private-Equity- und Secondary-Kapital eingesammelt.
https://www.trendingtopics.at/transferwise-wie-zwei-esten-ein-35-milliarden-dollar-schweres-fintech-bauten/
Bye bye Bankautomaten
Einer Studie von Barkow Consulting auf Grundlage von Daten des Bundesverbands der Volks- und Raiffeisenbanken zufolge wurde in den vergangenen drei Jahren in Deutschland jeder 20. Geldautomat abgebaut. https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/geld-ausgeben/sinkende-zahlen-und-weniger-nutzung-von-geldautomaten-16196840.html
Jetzt ist Schluss! Bafin fordert N26 zu Nachbesserungen auf
N26 kommt nicht aus den Schlagzeilen raus und auch der Finanzaufsicht reicht‘s: Die Bafin fordert von der Bank N26 Maßnahmen zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Unter anderem soll mehr Personal helfen, Schwachstellen zu schließen. Die Behörde zwingt die Bank „angemessene interne Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen und allgemeine Sorgfaltspflichten einzuhalten“. Das Institut müsse „Rückstände im EDV-Monitoring“ abarbeiten, es müsse Prozessbeschreibungen und Arbeitsabläufe verschriftlichen und habe „eine vorgegebene Anzahl von Bestandskunden“ neu zu identifizieren. Außerdem habe N26 eine angemessene personelle und technisch-organisatorische Ausstattung sicherzustellen, damit die Bank ihre geldwäscherechtlichen Pflichten einhalten kann.
Und dann auch noch das! Berichten von mobiflip zufolge nämlich legen jetzt erste Banken, darunter die Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz, Überweisungen zur „mobilen Bank“ auf Eis – und zwar solange, bis der Kontonutzer nach Rücksprache mit der Bank die Überweisung in Richtung N26 persönlich freigibt. Auch finanz-szene will wissen, dass manche VR-Banken momentan zumindest ausgewählte Transaktionen überprüfe, wenn es um die Berliner Smartphone-Bank gehe.
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/sparen-und-geld-anlegen/gegen-geldwaesche-bafin-ordnet-massnahmen-fuer-n26-an-16200818.html und https://www.mobiflip.de/shortnews/n26-ueberweisung-auf-eis/ sowie https://www.finanz-szene.de/news/28-05-19-wird-n26-gedisst-5-mrd-e-erlass-vaamo-hauck/
Personalien
Arie Wilder steigt als Chief Operating Officer (COO) bei auxmoney in die Geschäftsführung auf. Wilder ist seit siebeneinhalb Jahren für die Kreditplattform tätig. An seinen Aufgaben werde sich wenig ändern, auch als COO werde er etwa für Produkt und Marketing zuständig sein, heißt es.
https://www.presseportal.de/pm/73113/4257974
Der langjährige Google-Mitarbeiter, Philipp Beer, wechselt zur Bitcoin-Bank Bitwala und arbeitet ab sofort als Leiter Geschäftsentwicklung als Chief of Growth. Da ist der Name gleich Programm: In der neu geschaffenen Position soll er sich um Wachstumsstrategie und Marktpositionierung des Blockchain-Banking-Service kümmern. Zuvor war Beer neun Jahre bei Google in London und zuletzt in leitender Position für das Produktmarketing im europäischen Raum tätig.https://www.btc-echo.de/pressemitteilungen/ex-googler-philipp-beer-wird-chief-of-growth-bei-bitwala/
Scalables Marketing-Chefin, Manuela Rabener, verlässt das Unternehmen. Rabener baute in den letzten vier Jahren in London die britische Tochter des Robo-Advisors auf. Sie wird künftig Partnerin bei BCG Digital Ventures, dem Digitalarm der Beratung Boston Consulting Group. Das Marketing von Scalable Capital wird künftig aus der Zentrale in München gesteuert.
https://www.gruenderszene.de/fintech/marketingchefin-scalable-capital
Neue Köpfe im Führungsteam beim Cloud-Kassensystem, Orderbird. David Feichter wird als neuer Chief Product Officer und Frank Schlesinger als neuer Chief Technology Officer Teil des Führungsteams. Schlesinger war zuvor Head of Engineering bei Orderbird, Feichter war zuletzt bei Ryte Head of Product Management. https://www.ahgz.de/news/personalie-orderbird-erweitert-fuehrungsspitze,200012255868.html
Die Berliner Smartphone-Bank N26 ernennt Georg Hauer zum General Manager Deutschland. Er soll dabei helfen, Kundenservice und Sicherheitsfunktionen zu verbessern (s.o.). In seiner neuen Funktion wird Georg Hauer seine Erfahrungen im Bereich Customer Relationship Management sowie in der Gestaltung digitaler Kundenerlebnisse einbringen. https://www.it-finanzmagazin.de/n26-kundenvertrauen-georg-hauer-bisher-gm-d-89452/