Wie jeden Monat blicken André Bajorat und Jochen Siegert auf die Nachrichten und Ereignisse innerhalb der Fintech-Welt des Vormonats zurück. Was waren die Gesprächsthemen im Juni 2023? Die beiden haben wie immer Deep Dives und Analysen mitgebracht!
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Qonto startet mit Banxware Finanzierungsplattform
Qonto, spezialisiert auf die Finanzen von KMU, startet eine Finanzierungsplattform und Banxware ist mit dabei. Die Kredite sind direkt über die Plattform von Qonto zugänglich. Mit seinem neuen Angebot bietet Qonto umsatzbasierte Finanzierungen und verlässt sich in Deutschland auf Banxware, Vorreiter im Embedded Finance.
Banxware offeriert im Rahmen der Partnerschaft Beträge zwischen 1.000 und 250.000 Euro. Die Kredite orientieren sich am Umsatz des Unternehmens und können zwischen drei und 12 Monaten zurückgezahlt werden. Abhängig von der Laufzeit muss eine einmalige Gebühr zwischen 3 und 13 Prozent gezahlt werden.
Banxware expandiert in die Niederlande
Das Finanzierungs-Startup Banxware expandiert mit seiner Lösung in die Niederlande. Kooperationspartner dort ist die renommierte Rabobank. Das Institut gehört bereits zu den größeren Finanzierern von KMU und wird nun auch auf die Embedded-Finance-Lösung von Banxware setzen.
Cashlink erweitert Serie-A auf 7 Mio. Euro
Das Frankfurter Fintech Cashlink hat seine Series-A-Finanzierungsrunde um ein strategisches Investment der Helaba auf insgesamt 7 Mio. Euro erhöht. Cashlink bietet eine Infrastruktur für die digitale Ausgabe von Wertpapieren mittels Blockchain-Technologie und verfügt über eine vorläufige Erlaubnis zur Registerführung für Kryptowertpapiere von der BaFin. Die Helaba-Gruppe sieht in der Beteiligung die Chance, Teil eines wachsenden Ökosystems der Zukunft zu werden.
13,5 Mio. Euro für Payrails
Das Berliner Fintech Payrails hat in einer „Extended Seedround“ 13,5 Mio. Euro von EQT Ventures und anderen Investoren eingesammelt. Payrails arbeitet an einem Financial-Operations-Baukastensystem, mit dem Unternehmen individuelle Zahlungslösungen für ihre Onlineshops bauen können. Das dreiköpfige Gründerteam, bestehend aus Orkhan Abdullayev, Emre Talay und Nicolas Thouzeau, kennt sich von der gemeinsamen Arbeit bei Delivery Hero, wo sie im Bereich Payment Solutions aktiv waren. Und damit bestens vertraut mit den Herausforderungen von Unternehmen in Hinblick auf Payments.
1,6 Mio. Euro Pre-Seed-Runde für Nao
Das Berliner FinTech Nao sichert sich in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde 1,6 Mio. Euro. Beteiligt haben sich renommierte Business Angels – darunter Steffen Hetzel (Bitly), Jan Karnath (timeless) sowie Jakob Schreyer und Artur Hasselbach (orderbird). Lead-Investor ist Zeitgeist X Ventures. Die Co-Investmentplattform will Privatanleger:innen den Zugang zu ausgewählten Assetklassen bieten und bestehende Ungerechtigkeiten beim Vermögensaufbau reduzieren. Die Anleger:innen sollen „langfristig wie professionelle Investor:innen Vermögen aufbauen können”, wie CEO und Mitgründer Robin Binder erklärt. Das erste Produkt, eine exklusive Aktienanleihe in Zusammenarbeit mit der UniCredit, wird zum Soft-Launch angeboten. Nao kooperiert mit Banken und Investmentgesellschaften, um effizient neue Absatzkanäle zu erschließen, wie es in der Pressemitteilung (via E-Mail) heißt.
4 Mio. für Tilta
Wie die Kolleg:innen berichten, sammelt das Fintech Tilta 4 Mio. Euro von Investoren wie Dreamcraft Ventures, 10x Founders, ff Venture Capital und Angelinvestoren. Tilta hat eine Paymentlösung (BNPL) für Geschäftskund:innen entwickelt, die auf einer Finanzierungslinie basiert und sich für wiederkehrende Einkäufe eignet. Tilta setzt dabei auf ein Whitelabel-Produkt, das sich per Schnittstelle anbinden lässt und mit einem noch nicht genannten Bankpartner arbeitet.
Taxfix streicht 120 Stellen
Wie verschiedene Medien berichten, hat das Berliner Buchhaltungs-Startup Taxfix im Rahmen einer „umfassenderen Umstrukturierung des Unternehmens zur Kostensenkung“ 20 Prozent seiner Belegschaft entlassen. Die Entscheidung wurde im Rahmen der Übernahme von Steuerbot getroffen, das Taxfix eigentlich als unabhängige Tochtergesellschaft betreiben wollte.
Cure Finance ist pleite
Wie die Kolleg:innen von Finanz-Szene melden, soll das als Herausforderer der Apobank gestartete Fintech „Cure Finance“ insolvent sein. Das ist insofern bemerkenswert, als es Anfang des Jahres noch eine ordentliche Funding-Runde gegeben haben soll.
Bitpanda Pro wird eigenständig
Bitpanda führt Bitpanda Pro in die Unabhängigkeit: Es wird ein eigenständiges Unternehmen mit dem Namen „One Trading“, das bereits 30 Mio. Euro an Mitteln eingesammelt hat. Die Finanzierung führt Valar Ventures an. Es beteiligen sich MiddleGame Ventures, Speedinvest, Keyrock und Wintermute Ventures. „One Trading“ wird sich auf institutionelle Investoren und Unternehmen konzentrieren, die mit Bots und der API des Unternehmens handeln möchten.
Bling startet Sparprodukt
Familien, die auf der Suche nach einer Geldanlage für die Kinder sind, haben es nicht leicht. Das will das Fintech Bling, bekannt durch seine Taschengeld-App, ändern. Die neuen „Sparbäume“ wollen den Kapitalmarkt für Familien öffnen.
Die neuen Sparbäume von Bling sind für Familien gemacht, die sich bisher nicht mit Börse und Aktien beschäftigen. Um die Zurückhaltung bei den Familien abzubauen, setzt Bling auf spielerische Visualisierungen und einfache Erklärungen von Expertinnen und Experten. Das Management der Fonds übernimmt der nachhaltige Leipziger Asset-Manager Evergreen. So liegt auch ein besonderer Schwerpunkt auf „Impact Investments“, bei denen die erzielte Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft im Vordergrund steht. Bedienen können Familien die Sparbäume bereits ab einem Euro pro Monat.
SAP will Stablecoins testen
SAP kündigt eine neue Lösung mit dem Namen „SAP Digital Currency Hub“ an, mit der Geschäftskunden die Stablecoins USDC und EUROC von Circle für grenzüberschreitende Zahlungen nutzen können. Die neue Lösung soll die Herausforderungen für Unternehmen lösen, solche Transaktionen buchhalterisch darzustellen. Dazu will SAP ein eigenes Wallet entwickeln.
SEB kauft Payment-Spezialisten von der Lufthansa
Die Lufthansa teilt mit, dass es dem Konzern gelungen ist, seinen Payment-Spezialisten, die AirPlus Servicekarten GmbH, für 450 Mio. Euro an die SEB zu verkaufen. Die Transaktion soll im ersten Halbjahr 2024 abgeschlossen sein, vorbehaltlich der üblichen behördlichen Genehmigungen.
KKR übernimmt BNPL-Kredite von Paypal
KKR wird nahezu das gesamte französische, deutsche, italienische, spanische und britische BNPL-Kreditportfolio von PayPal übernehmen, das ein Volumen von bis zu 40 Mrd. Dollar besitzt. Der Handel umfasst auch zukünftige Kreditvergaben. Der Deal soll im zweiten Quartal abgeschlossen werden und wird zunächst etwa 1,8 Mrd. Dollar an Erlösen für PayPal generieren.
Payone schließt Hochrisikosparte
Wie die Kollegen von Finanz-Szene berichten, schließt Zahlungsdienstleister Payone seine Hochrisiko-Sparte „E-Payment Partners“, die den Vertrieb internationaler Acquiring-Produkte überwiegend von Visa und Mastercard durch eigene Partner abwickelte. Begründet wird der Schritt u. a. mit gestiegenen regulatorischer Anforderungen.
FlatexDegiro: Neues von der BaFin
Das Frankfurter Fintech hat uns in den vergangenen Wochen häufiger beschäftigt. Nach Mitteilung der BaFin muss der Onlinebroker jetzt weniger Kapital bereithalten. Im Rahmen des Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (SREP) wurden die Anforderungen um 75 Basispunkte auf 4,25 Prozent gesenkt.
Bafin-Ermittlungen bei Varengold Bank
Die Hamburger Varengold Bank schränkt ihren Zahlungsverkehr mit einem Teil ihrer internationalen Firmenkunden ein, da die Bafin mögliche Compliance-Verstöße festgestellt hat. Die Bank plant jetzt Restrukturierungsmaßnahmen und rechnet mit hohen Provisionsverlusten. Der Varengold-Kurs brach nach der Meldung massiv ein.