News: Das sind die wichtigsten Meldungen aus dem Februar 2022

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In der Fintech-Welt wird es nie langweilig. Es wird gegründet, investiert und neue Produkte werden auf den Markt gebracht. Da fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Am Ende jedes Monats fassen wir daher noch einmal die wichtigsten Meldungen des zurückliegenden Monats zusammen. In einem kompakten Überblick kommen hier unsere News für den Monat Februar 2022.

Hypoport bringt Sofortkredit für Immobilien

Hypoport, Ur-Gestein der Fintechs in Deutschland und vornehmlich für seine Baufinanzierungsplattform Europace bekannt, bringt eine Sofortkreditzusage für Immobiliendarlehen heraus. Als Kreditgeber nehmen die Sparda-Bank Baden-Württemberg und die BAWAG Group teil. Die auf KI-Methoden basierende sofortige Zusage setzt allerdings eine vorherige Beratung durch die Unternehmen Dr. Klein (gehört zu Hypoport) oder PlanetHome voraus. 

Revolut macht jetzt auch in Insurtech

Das britische Fintech ergänzt sein Angebot um ein Insurtech-Produkt,  das bis zu 10.000 Pfund an jährlichen Tierarztkosten deckt. Die Höhe des Tarifs hängt u. a. von der Rasse, Alter und Geschlecht von Hund oder Katze ab. Gezahlt werden die drei Tarife im Monatsabonnement. Aktuell ist das Angebot nur in UK erhältlich, Weitere Versicherungsprodukte sind bereits in Planung.

Diem ist offiziell Geschichte

Gerüchte gab es weit im Voraus, jetzt ist es Fakt. Das Konsortium, das hinter der von Facebook angekündigten Kryptowährung Diem stand, teilte mit, dass es seine Vermögenswerte für rund 200 Mio. Dollar an die Bank Silvergate verkauft hat. Damit ist Diem also offiziell Geschichte.

Block schließt Übernahme von Afterpay ab

Block gab jetzt bekannt, die im August angekündigte Übernahme von BNPL-Fintech Afterpay abgeschlossen zu haben. Handelsunternehmen aus den USA und Australien, die die Payment-Services von Block nutzen, steht also der Einstieg in das Hype-Thema BNPL offen.

Das Ende der SMS-Tan naht

Zum Sommer soll Schluss sein mit der SMS-Tan bei Sparkassen und Volksbanken. Das Verfahren wird abgeschaltet. Das bestätigten die beiden IT-Dienstleister Finanz Informatik und Atruvia. Derzeit wird das Verfahren noch von 2,4 Mio. Kund:innen der Institutsgruppen aktiv genutzt. Ausschlaggebend für Einstellung sind die damit verbundenen Kosten sowie Sicherheitsbedenken.

Railsbank in Verhandlung über 100 Mio. Funding

Noch sind die Gerüchte nicht bestätigt, entpuppen sie sich als wahr, wird die britische Railsbank zum nächsten Fintech mit dem Status eines Unicorn. Denn die Firma soll sich aktuell in einer Verhandlungsrunde mit Investoren über ein neues Funding in Höhe von 100 Mio. Dollar befinden. Die Bewertung würde demnach auf über 1 Mrd. Dollar steigen. Im Sommer 2021 schloss die Railsbank eine Finanzierung in Höhe von 70 Mio. ab. 

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100 Millionen für Vivid

Vivid Money aus Berlin sichert sich eine Finanzierungsrunde in Höhe von 100 Mio. Euro. Mit dieser dritten Investitionsrunde steigert die Smartphone-Bank ihre Bewertung auf 775 Mio. Euro. Greenoaks Capital führt das Funding unter Beteiligung von Ribbit Capital und dem Softbank Vision Fund 2 an. Die neuen Mittel will das Fintech in die Gewinnung neuer Kund:innen und den Aufbau von Personal stecken. 

312 Mio. US-Dollar Funding: GoCardless wird zum nächsten Einhorn

Das britische Fintech GoCardless ist ein weltweit führender Anbieter von Lösungen für direkte Bankzahlungen. Jetzt erhält das Unternehmen in seiner Series-G Finanzierungsrunde 312 Millionen US-Dollar. Mit einer Bewertung von 2,1 Milliarden US-Dollar wird es damit zum neuesten Tech-Einhorn in Europa und UK. Das Unternehmen wurde bei der aktuellen Transaktion mit 2,1 Milliarden US-Dollar bewertet. Das ist mehr als doppelt so viel wie bei einer Finanzierungsrunde im Dezember 2020, teilte das Unternehmen in seiner Erklärung mit.

Penta I: Signal Iduna steigt bei Penta ein

Das Fintech Penta und die Versicherung Signal Iduna geben den Abschluss einer Kooperation bekannt. Zukünftig können die Kund:innen von Penta über die Plattform auch Versicherungen der Signal Iduna abschließen. Im Gegenzug werden die Vertriebe des Versicherers ihren Kund:innen die Nutzung von Penta empfehlen. Die Zusammenarbeit umfasst bei der Versicherung berufliche und private Risiken. Zudem wurde vereinbart, dass die Signal Iduna im Laufe des Jahres als Anteilseigner bei Penta einsteigt.

Penta II: Unternehmen strebt Bewertung von 500 Mio. Euro an

Penta befindet sich derzeit in Gesprächen mit bestehenden und neuen Investoren über den Abschluss einer weiteren Finanzierungsrunde. Die Verhandlungen sollen demnach bis zur Jahresmitte abgeschlossen sein. Trotz des aktuell eher schwierigen Marktumfelds strebt die Neo-Bank, die konsequent auf ein Gebührenmodell setzt, eine Bewertungssumme zwischen 400 und 500 Mio. Euro an. Damit wäre es also zumindest ein „halbes Unicorn“. 

Justtrade erweitert Krypto-Angebot

Der Neo-Broker Justtrade baut das Angebot im Krypto-Bereich aus. Ab sofort können die Kund:innen sieben weitere Kryptowährungen handeln, darunter  Solana, Aave, Algorand, Curve DAO Token, Terra, Decentraland und Polygon. Damit erweitert sich das Angebot auf 20 native Kryptowährungen und 24 via Sparplan erreichbare ETP.

550 Mio. für Fireblocks

Mit seiner Custody-Plattform unterstützt Fireblocks inzwischen nach eigenen Angaben über 800 Institutionen und Fintechs im Bereich digitale Assets und Kryptowährungen. D1 Capital Partners und Spark Capital führen die jetzt gemeldete Serie-E-Finanzierung in Höhe von 550 Mio. Dollar an. Die Bewertungssumme macht einen rasanten Sprung auf 8 Mrd. Dollar. Nach Einschätzung von D1 wickelt die Plattform inzwischen 15 Prozent des weltweiten Kryptotransaktionsvolumens ab.

Apple stellt Tap-to-Pay offiziell vor

Apple bestätigte offiziell die Entwicklung von „Tap-to-Pay“. Damit werden iPhones zum Bezahlterminal für Apple Pay sowie Kredit- und Debitkarten. Zusätzliche Hardware wird nicht erforderlich sein. Die Anbieter von kompakten Terminals wie SumUp werden das natürlich nicht gern hören.

Truelayer bindet Banken aus Österreich an

Das Fintech Truelayer fokussiert sich auf Sofortzahlungen und wiederkehrende Transaktionen via OpenBanking-Technologien. Erstmals bindet das Fintech nun Banken aus Österreich an. Zudem baut es die Aktivitäten in den Niederlanden und Spanien aus. Ebenfalls neu dabei sind Banken aus Belgien, Dänemark, Finnland und Portugal. Damit ist das Fintech in 16 Ländern Europas vertreten.

Millionen-Invest für Forget Finance

Insgesamt 3,5 Millionen Euro fließen in das FinTech Forget Finance. Bei Forget Finance, 2020 von Konradin Breyer, früher Freeletics, und Jurek Herwig gegründet, handelt es sich um einen „digitalen Finanzcoach“. Zu den Investoren gehören btov Partners, UVC Partners, TA Ventures, Nino Ulsamer (Gründer von StashAway) und Zeitgeist Tech Ventures sowie Altinvestoren wie Interhyp-Gründer Marcus Wolsdorf und Florian Brokamp von Thinksurance.

HVV setzt auf Prepaid von epay

Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) schafft in den nächsten zwei Jahren die Bargeldzahlung in den Bussen ab. Wer sein Ticket also nicht ohnehin digital per App erwirbt, kann dann nur noch mit Prepaid-Karten des HVV zahlen. Die wird es u.a. bei Rewe geben. Technischer Partner des Vorhabens ist das Unternehmen epay. 

Comdirect startet nachhaltigen Robo-Advisor

Auf den Namen „Cominvest Green“ hört der neue Robo-Advisors der Comdirect, der für nachhaltige Investments steht. Die Lösung basiert auf dem bereits 2017 gestarteten Cominvest. Die Auswahl der ETFs des neuen Robos basiert auf ESG-Kriterien. Eine Einmalanlage ist ab 3.000 Euro möglich. Sparpläne gibt es ab 100 Euro.

Tesla will auch hierzulande in Versicherungsgeschäft einsteigen

Wie eine offizielle Eintragung in das Handelsregister verrät, will Tesla auch hierzulande in das Versicherungsgeschäft einsteigen. Mit einer Versicherung, deren Prämien sich an der Fahrweise der Versicherten orientieren, ist Tesla in den USA bereits aktiv. Hierzulande soll aber offenbar nicht nur das Auto im Fokus stehen. In den Anmeldeunterlagen werden auch Unfall- und Rechtsschutzversicherungen erwähnt.

Bitpanda übernimmt Trustology

Das Fintech Bitpanda tätigt seine erste Firmenübernahme und kauft das Londoner Fintech Trustology. Die Custody-Plattform für institutionelle Kund:innen wird unter dem Namen „Bitpanda Custody“ neu positioniert. Zunächst wird es die Verwahrung von Bitpandas eigenen Vermögenswerten im Privatkunden-, institutionellen und Whitelabel-Geschäft übernehmen. Dank der mit dem Kauf übernommenen Lizenz soll auch keine zusätzliche Kryptoverwahrlizenz der BaFin mehr nötig sein. Finanzielle Details verrät die Presseerklärung allerdings nicht. 

5 Mio. für Monite

Unter Führung von Point72 Venture sichert sich das Berliner Fintech Monite 5 Mio. Dollar. An dem Funding haben sich auch in der Branche bekannte Größen beteiligt, darunter Victor Jacobsson, Gründer von Klarna und Adriaan Mol, der Mollie gegründet hat. Monite entwickelt eine automatisierte Embedded-Finance-Plattform. Das frische Kapital soll in den Produktausbau gesteckt werden. 

40 Mio. Dollar für Weavr

Im vergangenen Jahr konnte Weavr, das sich Embedded Banking und Payment verschrieben hat, eine Seed-Runde in Höhe von knapp 8 Mio. Euro erreichen. Unter Führung von Tiger Global stecken Investoren jetzt 40 Mio. Dollar in das 2019 gegründete Fintech aus London. Das bisher nicht bestätigte Funding geht von einer Bewertungssumme von 210 Mio. Dollar aus. 

Vanguard startet digitalen Anlageservice in Deutschland

Vanguard startet mit einem Robo-Advisor auch in Deutschland. Die digitale Vermögensverwaltung „Vanguard Invest“ erstellt nach der Beantwortung einiger Fragen rund um das persönliche Risikoprofil eine Anlagestrategie. Das Portfolio wird automatisiert überwacht und ausbalanciert. Mindestanlagebetrag sind 5.000 Euro, zudem gibt es Sparpläne ab 25 Euro monatlich.

Qonto und insureQ kooperieren

Das Insurtech insureQ, Anbieter digitaler Versicherungsprodukte für KMUs, Selbstständige und Freiberufler kooperiert mit Qonto. Im Rahmen der Zusammenarbeit kann Qonto seinen Kund:innen damit auch Versicherungslösungen anbieten. Die beiden Unternehmen wollen damit auch das Thema Bancassurance in der digitalen Welt fördern, wie es die per Mail verschickte Pressemitteilung verrät.

DZ Bank zieht sich von EPI zurück

Die DZ Bank, eines der Spitzeninstitute der Volks- und Raiffeisenbanken, zieht sich aus dem als europäisches Payment-Scheme gedachte Projekt EPI („European Payments Initiative“)  zurück. Die Commerzbank hatte bekanntlich bereits abgesagt, nach anderen Quellen soll auch die HBV inzwischen abgelehnt haben. Eine Umsetzung ist jetzt sehr unwahrscheinlich sein. 

Paypal enttäuscht die Anleger

Im vierten Quartal 2021 erzielte Paypal 6,92 Mrd. Dollar Umsatz, was leicht über den eigenen Erwartungen lag. Für dieses Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum zwischen 15 und 17 Prozent. An und für sich also keine schlechten Zahlen. Den (institutionellen) Anlegern gefiel es dennoch nicht. Die Analysten hatten stärkeres Wachstum gesehen und so fiel der Aktienkurs nach Börsenschluss um mehr als 17 Prozent. 

N26 schreibt 150 Mio. Verlust

Die Neo-Bank teilt für das Jahr 2020 einen Verlust von 151 Mio. Euro mit. Das ist deutlich mehr, als bisher bekannt war. Denn bislang wurden 110 Mio. kommuniziert. Diese Summe bezog sich aber nur auf das europäische Kerngeschäft. Zahlen für das vergangene Jahr liegen noch nicht vor.

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Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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