Deutschland ist um ein Einhorn reicher: Insgesamt 190 Millionen Euro flossen nun in die Solarisbank. Die Bewertung beläuft sich damit auf 1,4 Milliarden Euro. Die Berliner übernehmen parallel den britischen Mitbewerber Contis.
Gerüchte um den Aufstieg in die Runde der Einhörnern gab rund um die Solarisbank schon eine ganze Weile, jetzt ist es also offiziell: Decisive Capital Management, Pathway Capital Management, CNP (Groupe Frère) und Ilavska Vuillermoz Capital investieren gemeinsam mit Altinvestoren wie yabeo Capital, BBVA, Vulcan Capital und HV Capital.
Mit der aktuellen Series-D ist die Solarisbank in guter Gesellschaft: Hierzulande haben Fintechs wie beispielsweise Mambu, Scalable, N26 oder Raisin DS den Einhorn-Status bereits erreicht. Das 2016 von Marko Wenthin, Andreas Bittner und Peter Grosskopf gegründete Fintech betreibt eine SaaS-Plattform, die sie Unternehmen und anderen Fintechs zur Verfügung stellt, beispielsweise auch Trade Republic (übrigens seines Zeichens ebenfalls längst ein Einhorn). Diese Unternehmen sind dank der Vollbanklizenz der Solarisbank in der Lage, ihrerseits Finanzdienstleistungen anzubieten. Mit derzeit 180 APIs ist das Unternehmen ein Vorreiter im Embedded Finance-Trend.
Solarisbank übernimmt britischen Wettbewerber Contis
Erst kürzlich startete das Unternehmen seine Dienste in Frankreich, Spanien und Italien. Über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt die Solarisbank mittlerweile. Die letzte Finanzierungsrunde liegt ein Jahr zurück, insgesamt hatten Investoren bisher 160 Millionen Euro in das Fintech gesteckt.
Mit dem frischen Geld wird die Solarisbank ihrerseits auf Einkaufstour gehen. Wie bekannt wurde, übernehmen die Berliner den britischen Wettbewerber Contis. Contis wurde 2008 von dem Fintech-Koryphäe Peter Cox gegründet und hat sich zu einer der bedeutendsten Banking-as-a-Service-Plattformen für den Zahlungsverkehr in Europa entwickelt.
Nach Abschluss der Transaktion wird die Unternehmensgruppe vom CEO der Solarisbank, Dr. Roland Folz, geleitet werden. Peter Cox wird den Übergang in seiner neuen Rolle als Senior Advisor und Gesellschafter unterstützen.
Bereits im vergangenen Jahr kürte Payment and Banking die Solarisbank zum „Fintech des Jahres“ in der Kategorie „Etabliertes Fintech“. Und das sagte damals die Jury: „Ihr konntet mit eurem Geschäftsmodell überzeugen, denn ihr habt eine klare Strategie und einen Auftrag. Ihr seid erfolgreich und habt erhebliche Erlöse aufgebaut. Ihr seid echte Enabler und seid Möglichmacher für junge Fintechs.“