Wenn es um die Zukunft des Bezahlens an der Ladenkasse geht, gibt es eine unübersichtliche Zahl an Studien und Prognosen. Die beruhen dann aber zumeist auf Befragungen der Kund:innen. Payone hat in einer aktuellen Umfrage mal die andere Seite zu Wort kommen lassen. Wie stellt sich denn der Handel das Bezahlen am POS in fünf Jahren vor?

Payone, das Joint Venture von Wordline und der Sparkassenfinanzgruppe, stellte die schlichte Frage, wie sich nach Meinung der Befragten die Zahlungsarten aktuell und in den kommenden fünf Jahren zusammensetzen sollten. 

Mit 340 Handelsunternehmen ist die Stichprobe zwar nicht riesig, aber dennoch ganz aufschlussreich. Zumal der Fokus nach eigenen Angaben auf dem stationären Handel lag. Und der hat es nach wie vor nicht leicht. Schließlich geben sich bei Handelsmanagern die Lösungsanbieter die berühmte Klinke in die Hand. Strategisch muss die Entscheidung zwischen unterschiedlichen Technologien getroffen werden, damit der Laden um die Ecke auch noch in Zukunft für die Kund:innen relevant ist. 

Was von den vielen Möglichkeiten ist nur Bling-Bling, was davon verspricht Nutzen für Kund:innen und Händler:innen gleichermaßen? Die gleiche Frage spielt auch bei der Auswahl des Zahlungsmix eine Rolle. Der hat bekanntlich im Online-Handel einen direkten Einfluss auf den Verkaufserfolg in einem Shop, was sich auch auf den POS übertragen lassen dürfte. 

Das sagen auch die befragten Handelsunternehmen. Mit 48 Prozent schätzen knapp die Hälfte der Befragten die richtige Zusammensetzung des Zahlartenportfolios für wichtig, davon 27 Prozent als sehr wichtig, ein. Immerhin 21 Prozent vertreten allerdings die Ansicht, dass der Zahlungsmix keinen Einfluss habe und wollen am derzeitigen Status quo festhalten. 

Cash ist weiterhin King

Jetzt heißt es für alle Verfechter bargeldlosen Bezahlens tapfer sein: Aktuell ist Bargeld bei 87 Prozent der befragten Händler:innen noch das beliebteste Zahlungsmittel. Die kontaktlose Zahlung mit Karte soll allerdings in fünf Jahren die Führung übernehmen. Indes werden knapp 78 Prozent der Unternehmen das Bezahlen mit Bargeld auch dann noch anbieten, halten Cash weiterhin für relevant. Interessant: Von den reinen Umfragewerten soll die Kartenzahlung mit PIN-Eingabe dann doch hinter Bargeld liegen.

Die Befragung der Handelsunternehmen zur Zukunft des Payment am POS birgt doch Überraschungen. Quelle:Payone

Skepsis bei Bitcoin, Überraschung beim Barcode

Die aktuell herrschende Skepsis gegenüber Kryptowährungen wird sich offenbar so schnell nicht legen. Aktuell sind es noch unter 4 Prozent der Unternehmen, die die Ansicht vertreten, dass die Kund:innen am POS auch mit Bitcoin bezahlen können sollten. In fünf Jahren ist das für 9 Prozent relevant. 

Eine Zahl, die dagegen Paypal und Bluecode gefallen dürfte: Über 62 Prozent der Handelsunternehmen würden das Bezahlen per Smartphone und Barcode-Scan in fünf Jahren begrüßen. Das wäre gegenüber heute ein deutlicher Sprung. 

Sprünge bei Biometrie

Bisher scheiterten alle Versuche, Gesichtserkennung im Handel zu benutzen, am Gegenwind von Datenschützern. Insofern ist es dann doch erstaunlich, dass über 21 Prozent der Befragten die Gesichtserkennung am Kassensystem in fünf Jahren begrüßen. Aktuell sind es etwas über sechs Prozent. Und auch die Erkennung des Fingerabdrucks zur Autorisierung einer Zahlung halten die Handelsunternehmen in fünf Jahren für deutlich relevanter. Die technischen Möglichkeiten wären ja da, bliebe abzuwarten, wie sich die Kund:innen und der Datenschutz dazu stellen. 

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