Update: Gescheitert – diese Fintechs haben 2021 nicht überlebt

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Unzweifelhaft war das zurückliegende Jahr pandemiebedingt für viele Unternehmen und Fintechs ein herausforderndes. Es war geprägt von rückläufigen Kunden, gescheiterten Finanzierungsrunden und einfach schlechtem Timing. Für diese fünf Fintechs endete die Reise 2021 und mündete in der Insolvenz oder einer Neu-Positionierung.

Neufund

Für das Fintech Neufund geht es nicht weiter. Mitte dieses Monats schloss das Angebot, eine Fundraising- und Investmentplattform auf Blockchainbasis, seine Pforten. Als wichtigsten Grund sieht das Fintech selbst, dass die Technologie ihrer Zeit und besonders der Regulatorik voraus gewesen sei. Neufund wurde 2016 von Zoe Adamovicz und Marcin Rudolf gegründet und wollte Kleinanleger über seine Blockchain-Plattform an Startups beteiligen.

Commnex

Mit Mitberbern wie Loanboox, komuno und Capveriant war die Konkurrenz vielleicht doch zu groß. Hinzu kommt, dass die Kommunalfinanzierung äußerst margenarm und schwer umkämpft ist. Nun ist die Kommunalfinanzierungsplattform CommneX insolvent und wurde von einem Investor aufgekauft. Das Münchener Fintech brachte seit März 2017 kommunale Nachfrager und Banken und andere Investoren auf einer Ausschreibungs- und Vermittlungsplattform zusammen.

Acatus

Das Verbriefungs-Fintech Acatus wurde 2016 von Daniel Wigbers und Marie Louise Seelig gegründet. Im Fokus stand die sogenannte Debt-Capital-Markets-Plattform, eine Kapitalmarktplattform, auf welcher Kredite in Wertpapiere umgewandelt werden sollten. Zunächst sah es für die beiden Gründer gut aus: Bis Ende 2019 warb das Unternehmen mehr als acht Millionen Euro bei Investoren ein, darunter von Geldgebern wie Coparion, Berliner Volksbank Ventures und Partech. Doch Acatus blieb hinter den Erwartungen zurück und rutschte nach einer gescheiterten Finanzierungsrunde schlussendlich in die Insolvenz. Seelig hatte bereits im Frühjahr das Unternehmen verlassen. Im November wurde bekannt, dass der Schweizer Finanzierungsanbieter Pactum das Berliner Fintech übernimmt. Das verbliebene Management-Team soll dennoch an Bord bleiben.

Fundflow

Das Fintech Fundflow hatte es sich zum Ziel gesetzt, kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken, indem es offene Rechnungen beglich. Zuletzt machte das Unternehmen aber vielmehr mit eigenen Schwierigkeiten Schlagzeilen. Pandemiebedingt geriet es zunächst in Schieflage, die letztendlich in einem Insolvenzverfahren mündete. Im Dezember übernahm das Dresdner aifinyo das Unternehmen. Mit der Akquisition will aifinyo sein Kerngeschäft stärken und seine Position im Fintech-Markt rund um Rechnungsfinanzierung weiter ausbauen. Fundflow wurde 2015 von Jan-Philip Ramsperger, Antonio Faralli und Joachim Kaune gegründet. Ramsperger verließ die Firma jedoch ein Jahr später schon wieder.

FlexPayment

Noch bevor der große Hype um Factoring-Lösungen begann, gündeten Aimé Ndayisaba und Cemil Arslan 2011 das Hamburger Fintech Flex Payment. Die Pandemie hatte dem Unternehmen einen starken Dämpfer gebracht, denn die Kunden hätten weniger Aufträge, die sie vorfinanzieren konnten gehabt. Ein Schicksal, das auch Billie im letzten Jahr ereilte. Doch während das Berliner Fintech mit einem großen Investment punkten konnte, blieb der Geldsegen bei Flex Payment aus, weswegen es im März in die Insolvenz schlitterte. Bitter: Zu Hochzeiten wirkten rund 50 Mitarbeiter:innen für das Unternehmen.

Remagine

Im vergangenen Jahr sorgte das Fintech Remagine noch mit einem großen Funding für positive Schlagzeilen. Im Rahmen einer Neupositionierung wollte sich die Firma als nachhaltiges Banking-Angebot mit dem Fokus auf Business-Kund:innen präsentieren. Offenbar gelang es dem Fintech aber nicht, rechtzeitig neue Investoren für die Idee zu begeistern. So hat Remagine jetzt die Insolvenz verkündet. 

Bettercard

Das erste Mal tauchte Bettercard in unseren News auf. Das war im September, im Oktober lautete die nächste Meldung, dass man mit der Solarisbank eine Karte herausbringen wollte. Drei Monate später dann die Nachricht, den Service schon wieder einstellen zu wollen. Gesagt, getan: Die Bettercard-Gründer Martin Bleich und Hinnerk Rott empfehlen nun einen ihrer Wettbewerber: Pliant soll die Kunden von Bettercard übernehmen. Informationen zufolge aber sollen Bleich und Rott bereits an einer neuen Idee werkeln.

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Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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