Der Zahlungsanbieter Ratepay hat einen neuen Bankenpartner für die Refinanzierung seines Ratengeschäfts gefunden: Das Berliner Fintech wird ab sofort von der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG (kurz: VVRB) mit einem Volumen von 200 Millionen Euro bei der Refinanzierung seines Ratengeschäftes unterstützt – und damit von einer klassischen Traditionsbank.
Ratenzahlung weiterhin beliebt
Das 2009 von Miriam Wohlfarth gegründete Fintech Ratepay ersetzt damit die Wirecard-Bank, den bisherigen Partner in Sachen Refinanzierung. „Wir sind sehr stolz, dass wir einen Partner aus dem traditionellen Bankenumfeld von Ratepay überzeugen konnten. Durch die Kooperation können wir noch besser wachsen und ermöglichen der VVRB gleichzeitig Zugang zu der besonders aufstrebenden und zukunftsrelevanten E-Commerce Branche“, sagt Nina Pütz, CEO von Ratepay.
Die Ratenzahlung ist ein klassisches „Buy Now Pay Later“ Produkt. Trotz mittlerweile vieler Alternativen ist sie bei Händlern und Kunden gleichermaßen beliebt. Ratepay als Anbieter für nachgelagerte Zahlungsarten übernimmt das gesamte Ausfallrisiko für die Händler sowie die Risikoprüfung der Käufer, das Debitorenmanagement sowie die Inkassoübergaben.
„Das Ratengeschäft ist wichtig, weil die Kunden es sich mehr und mehr wünschen und Händler deshalb mit dieser Zahlart im Angebot mehr Umsatz generieren. Auch bei uns wächst diese Zahlart deshalb.“
VVRB begibt sich auf Startup-Terrain
Auffällig ist: Für die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank, ein Zusammenschluss von regionalen Banken in Südhessen und Franken, ist die Kooperation mit Ratepay ein weiterer Schritt in Richtung Startup Welt. Wie andere Geldhäuser öffnet sich auch die VVRB für digitale Geschäftsmodelle. Bereits vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Genossenschaftsbank ab sofort Kredite in Höhe von 100 Millionen Euro über den embedded-Finance-Spezialisten Banxware vergeben will.
„Als VVRB wollen wir digitale Geschäftsmodelle fördern und an neuen Entwicklungen teilhaben“, sagt Ralf Magerkurth, Vorstandsvorsitzender der VVRB, über die künftige Kooperation. Mit Banxware und der Kooperation mit Ratepay kommt die Genossenschaftsbank diesem Vorhaben ein Stück näher. „Wir sehen natürlich auch die Entwicklung und Veränderungen am Markt und damit verändert sich auch der Fokus“, heißt es aus dem Geldhaus weiter.
Ausbau des Ratengeschäfts
Das Interesse der Genossenschaftsbank am E-Commerce ist dabei augenscheinlich. „Wenn wir dem Anspruch haben, da zu sein, wo der Kunde ist, dann ist dieser Schritt folgerichtig. Für den Kunden ist es viel bequemer die Finanzierung direkt dort zu vereinbaren, wo er einkauft, als zur Bank zu gehen – in die Filiale. Man kann das beklagen oder sich dem stellen“, so Magerkurth.
Mit dem neuen Bankenpartner an der Seite plant Ratepay, das Ratengeschäft weiter auszubauen und seine Produkte noch gezielter an den Bedarf von Händlern und deren Käufern anzupassen. Das Berliner Startup beschäftigt aktuell mehr als 260 Mitarbeiter und gehört seit 2017 als eigenständige Payment-Marke zur Nets