Bereits im September letzten Jahres hatte die Open-Banking-Lösung eine Finanzierung in Höhe von 5,25 Mio. Euro einsammeln können. Nun wurde noch einmal aufgestockt um weitere 5,75 Mio. Euro. Insgesamt investieren die Kapitalgeber nun 11 Mio. Euro in das Berliner Unternehmen. Neben den Bestandsinvestoren, darunter der Handelskonzern Metro und der Schweizer Kernbankenspezialist Avaloq, sind Eos Venture Partners, Arab Bank Ventures und Seed X Liechtenstein neu hinzugekommen.
Wachsendes Interesse an Open-Banking-Lösungen
Die jüngste Kapitalerhöhung reiht sich damit in ein deutlich wahrnehmbares Interesse internationaler Investoren an Open-Banking-Lösungen. In den letzten Wochen vermeldeten eine Reihe internationaler Unternehmen weitere Kapitalspritzen. So flossen beispielsweise unlängst 70 Mio. US-Dollar in das britische Unternehmen TrueLayer, 425 Mio. US-Dollar in Plaid und auch das schwedische Tink verbuchte bereits im Dezember letzten Jahres weitere 85 Mio. Euro.
Lange Zeit dümpelte das Thema Open-Banking ein bisschen vor sich hin, doch nun deutet alles darauf hin, dass die Bewegung deutlich an Fahrt aufnimmt und es zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Fintechs und Großunternehmen kommen wird, die ihren Kunden digitalisierte Dienstleistungen mit einem Partner anbieten wollen.
Mehrheit sieht Vorteile in Empfehlungen
Die aktuelle Covid-19-Pandemie befeuert diesen Trend. Zahlen einer aktuellen Umfrage bestätigen, dass sich die weltweite Akzeptanz gegenüber Open-Banking seither gesteigert hat. Die Gründe hierfür: 52 Prozent möchten mehr Kontrolle über ihre Finanzen haben, gleichzeitig geben 40 Prozent an, dass die Pandemie ihre Einstellung zum Datenschutz und zum Datenaustausch (24 Prozent) geändert habe.
„Empfehlungen und Mehrwertdienste auf Basis von Kontodaten haben eine echte Revolution ausgelöst. Banken, Versicherungen, Einzelhändler und die Medienbranche haben sich diese plattformbasierte Datenstrategie zu ihrem Wettbewerbsvorteil und zu eigen gemacht“, sagt auch CCO Nicola Breyer, die seit letztem Sommer Teil des Managements ist und das Geschäftsmodell mitprägt. „Menschen geben ihre Kontodaten nur frei, wenn sie dadurch einen finanziellen Vorteil sehen“, sagt sie weiter.
Kapitalerhöhung für die Weiterentwicklung neuer Kernprodukte
Das Kapital wird OptioPay daher nun in die Weiterentwicklung und Vermarktung der drei Open-Banking-Kernprodukte investiert: die endkundenzentrierte White Label Plattform für Bankdaten-basierte Mehrwertangebote; einem Data-Insights-Portal für Unternehmenskunden sowie dem Bankdaten getriebenen Kampagnen-Manager für Werbepartner.
„Die wesentlichen Unterschiede der neuen Produktsuite bestehen in der umfangreich getesteten Endkundenplattform: in exklusiven Angeboten, PFM-Features und Einblicken in das eigene Konsumverhalten, sowie Nachhaltigkeits-initiativen zur Verbesserung des CO2-Fußabdrucks. Zudem ermöglicht der Bankdaten getriebene Kampagnen-Manager hoch präzises Targeting“, beschreibt Nicola Breyer die neuen Versionen, die geplant im 3. Quartal 2021 auf den Markt kommen sollen.
„Der Bankdaten getriebene Kampagnen-Manager ermöglicht hoch präzises Targeting.“
Hinter dem Berliner Unternehmen liegen seit Gründung im Jahr 2014 abwechslungsreiche Zeiten. Zunächst als Gutscheinsystem an den Markt gebracht, wandelte sich OptioPay in den letzten Jahren weiter zu einer Open-Banking-Komplettlösung ohne IT-Integration. Zu den Partnern gehören unter anderem große Firmen wie Amazon, Adidas, Ikea, aber auch die DZ Bank oder die Comdirect Bank. Aktuell sind die Berliner im Raum DACH sowie den Niederlanden aktiv.