Alles schon da, alles schon gesehen? Stimmt nicht. Was soll da noch kommen? Eine Menge! Dass Deutschland nach wie vor ein Ort der Gründerinnen und Gründer ist, denen auch in der Finanz-, Payment- und Banking-Branche noch immer wieder etwas Neues einfällt, beweisen wir ab sofort in unseren losen Folgen zu neuen Unternehmen der Finanzbranche.
Die folgenden fünf Startups waren Finalisten von Pitch&Pinot, unterstützt von Get Started (Bitkom) und dem High Tech Gründerfonds.
Coindex
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten, Nullzinspolitik und medialer Hypes ist das Interesse von Retail-Anlegern an zeitgemäßen Anlageprodukten extrem hoch. Mit coindex kann, index-basiert und im Sparplan, in den Kryptomarkt investiert werden. Coindex überträgt das Erfolgsrezept von ETFs auf die Welt der Kryptowerte und kombiniert es gleichzeitig mit allen Vorteilen eines direkten Investments in Kryptowerte.
„Wir sehen ein riesiges Potential darin, als erster Anbieter mit einem Produkt wie coindex mit vollständiger Regulation in Deutschland und einer sehr potenten Plattform, die neben dem B2C-Anwendungsfall besonders auf den B2B-Whitelabel-Modelle zugeschnitten ist, den Markt mitzugestalten“, heißt es aus dem noch jungen Unternehmen mit Sitz in Bielefeld. Das Gründerteam um Kai H. Kuljurgis hat sich im dortigen Co-Working Space kennengelernt. Bislang sammelte Coindex 1,5 Mio. Euro von namenhaften Business Angels, darunter unter anderem die Gründer von bitcoin.de, Solarisbank, IOTA, fairr.de und idealo.de sowie über Crowdfunding, ein.
Climo
Viele Menschen haben mittlerweile erkannt, wie wichtig es ist, etwas für den Klimaschutz zu tun. Im Alltag fehlt ihnen jedoch manchmal die Lösung, wie sich der Alltag damit kombinieren lässt. Hier setzt Climo an und will eine Lösung bieten. Das Unternehmen aus Stuttgart hat eine App entwickelt, die mit dem Bankkonto verknüpft werden kann.
Alle digitalen Zahlungen an der Supermarktkasse lassen sich beispielsweise damit aufrunden. Das Geld wird in die Energiewende investiert und am Ende mit Zins zurückgezahlt. Wählbar ist, in welcher Höhe der Betrag aufgerundet werden soll. Das Team um Johannes Lager arbeitet im Innovationsmanagement der EnBW. In wenigen Monaten soll die Ausgründung erfolgen. Bisher wird das Projekt daher noch von der EnBW finanziert. Nun ist das Team auf der Suche nach Partnern und Investoren.
ChummyTech
Der Zahlungsverkehr zwischen den Banken dauert aktuell 1-5 Tage und verarbeitet bis zu 900 Milliarden Euro im Monat im sogenannten „Off“. Das bedeutet, dass die Summe dem Markt in dieser Zeit nicht zur Verfügung steht. Das 2020 gegründete ChummyTech aus Berlin will hier die Lösung bieten und schafft eine digitale Infrastruktur auf Basis der Blockchain für den Echtzeitzahlungsverkehr zwischen Banken, Fintechs, Zahlungsabwicklern und weiteren Unternehmen. Echtzeitzahlungen werden mit Smart-Contracts verbunden und das System in Realwährung und nicht in Krypto-Währungen abgebildet. Aktuell befindet sich das Gründungsteam auf der Suche nach Investoren und ersten Partnern für die flächendeckende Umsetzung.
Tokenstreet
Das 2020 gegründete Fintech tokenstreet beschreibt sich selbst als das erste Family Office für den Kleinanleger. Mit tokenstreet will das Team von First Class Investments für jeden zugänglich machen und auch Kleinanlegern die Möglichkeit geben, mit Beträgen ab 25 Euro zu partizipieren. „Ziel ist es, die beste Option für den langfristigen Vermögensaufbau zu bieten, indem wir dieselben Anlagephilosophien anwenden, die normalerweise nur Hochvermögenden zur Verfügung stehen“, heißt es aus dem Gründerteam, das aus Vincent Amm, Lenny-Campino Hartmann, Alexander Borowski und Mona Feder besteht.
Die Vier haben sich während ihres Studiums an der CODE University in Berlin kennengelernt. Tokenstreet hat seinen Sitz in Berlin und eine erste Finanzierungsrunde in Höhe von 450.000 € wurde im Herbst 2020 mit mehreren Angels durchgeführt.
Blocksize Capital
Bereits 2018 brachten Christian Labetzsch und Christoph Impekoven Blocksize Capital in Frankfurt an den Markt. Blocksize Capital bietet SaaS Lösungen für das Traden und Verwalten von digitalen Assets für institutionelle Kunden an. Nutzer haben so Zugriff auf über 30 Kryptobörsen. Dank des Smart Order Router können größere Transaktionen auf verschiedene Börsen verteilt werden.
„Mit unserer Lösung bieten wir jedem einen Zugang zu verschiedenen Kryptobörsen mit verlässlichen Marktdaten. Außerdem garantieren wir eine optimale Ausführung und Reporting über alle Börsen und Assets hinweg“, so die Gründer. Das Unternehmen hat eine Niederlassung in New York und einen Sales Outpost in Singapur. Nach einer Seed-Runde und einer pre-Series A befindet sich das Fintech derzeit im Series-A-Fundraise-Prozess.
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