Twitter – Oder: Wie ich eine Pressemitteilung auf 280 Zeichen kürze

Twitter – Oder: Wie ich eine Pressemitteilung auf 280 Zeichen kürze

Ein Gastbeitrag von Malik Riaz Hai Naveed

Nun ja, zugegeben, die Überschrift ist schon sehr provokant, denn Twitter ist wesentlich mehr als der verlängerte Kanal für Pressemitteilungen. Twitter ist der Kurznachrichten-dienst, bei dem man versuchen muss, sich kompakt in 280 Zeichen auszudrücken. Von Hashtags und gepinnten Tweets bis hin zu Twitter-Listen und Social-Media-Influencern – Twitter hat viel zu bieten. Mit dem richtigen Plan können Unternehmen die Plattform gezielt nutzen, um Social-Media erfolgreich zu betreiben. Das heißt, um den Umsatz zu steigern, die Markenbekanntheit zu erhöhen und den Kundenservice zu verbessern. Und ja, Twitter ist auch der Lieblingskanal von Donald Trump.

Wieso macht Twitter Sinn?

Unvorbereitet in den Twitter-Kosmos zu treten, kann ein Gefühl der Hilflosigkeit auslösen. Wem soll man folgen? Was soll getwittert werden? Wird dies auf meiner Twitter-Seite angezeigt? Verpasse ich Dinge, die meine Freunde posten? Was ist eine RT? Deshalb haben wir alles zusammengefasst, um Gründern die Plattform schmackhaft zu machen, denn: Es lohnt sich!

Auf Twitter werden News verbreitet, Links geteilt und Memes geboren. Es ist aber auch ein Ort, an dem man mit Freunden chatten kann. Doch im Gegensatz zu Facebook ist Twitter standard-mäßig öffentlich. Und das ist gar nicht verkehrt. Das bedeutet, dass eigene Witze viral werden können (wenn sie lustig sind), und zusätzlich zu Freunden kann man mit den Lieblingsjournalisten, Sportlern, Künstlern oder Politikern interagieren, und zwar auf Augenhöhe.

Twitter – Oder: Wie ich eine Pressemitteilung auf 280 Zeichen kürze

Was macht Twitter so interessant?

Diese Augenhöhe und Schnelligkeit hat Twitter zu einem Anziehungsort gemacht, an dem man Proteste auf der ganzen Welt, Sportevents oder Fernsehsendungen verfolgen und kommentieren kann. Spannend: Twitter ist der richtige Ort sich über Fehltritte von Prominenten lustig zu machen, Shitstorms auszulösen und gemeinsam mit seinen „Bekannten“ die neusten News auszutauschen. Natürlich kommt man sehr schnell an Informationen, dennoch ist die große Herausforderung, dass jeder twittern kann. Auch Menschen, die denken sie wären Journalisten, obwohl sie keine sind. So ist das Potential von Fake News sehr groß.

Tweets können Links, Fotos, GIFs oder Videos enthalten (seit letzter Woche sogar Sprachnachrichten). Wenn man jedoch nur Text twittern möchte, ist man auf 280 Zeichen beschränkt. Früher waren es 140, was noch herausfordernder war, aber sobald man sich daran gewöhnt hat, lernt ihr die Kürze zu lieben. Dadurch werden Tweets prägnanter, und man muss beim Scannen anderer Tweets viel weniger, aber pointierter lesen. Einige sagen sogar, dass Twitter dabei hilft, bessere Schriftsteller oder Autoren zu werden.

Wie starte ich?

Bei Twitter geht es nicht um Freundschaft – es geht um Folgen. Man man Leuten folgen, die man persönlich kennt, oder Künstlern oder Unternehmen, von denen man ein Fan bist. Das Besondere bei Twitter ist, dass man auch Bots und Parodie-Accounts folgen kann. Man kann also tun und lassen, was man will. Folgt immer mehr Personen! Denn es gibt kein Limit, aber sobald man zwischen 100 und 250 Konten folgt, kann man die Korrelation zwischen der Anzahl der Personen und der Anzahl der Tweets, die im Feed auftauchen, bemerken.

Twitter – Oder: Wie ich eine Pressemitteilung auf 280 Zeichen kürze

Wenn man nun etwas twittern will, muss man die 280 Zeichen immer im Hinterkopf behalten. Aber keine Sorge: Wenn das nicht reicht, kann man einen Thread starten. Also mehrere Tweets zu einem Thema. Ein @, oder eine Erwähnung, ist, wenn man den @Twitternamen von jemandem in den Tweet aufnimmt. Die Person wird benachrichtigt, dass sie erwähnt wurde. RT bedeutet „retweet“.

Wenn man jemanden retweetet, kann man entweder den Tweet der Person einfach von sich aus weiterleiten oder man kann seinen eigenen Kommentar hinzufügen. Wenn man das tut, wird der Tweet, den man kommentiert, direkt unter dem Kommentar angezeigt. Klingt alles kompliziert, ist es aber nicht.

Gute Tweets – gar nicht so schwer

Twitter hat eine eigene Seite, in der sie aufklären, wie man gut twittert. Dort heißt es:

  • Nicht mehr als 1-2 Hashtags pro Tweet
  • Plauderton
  • Kurz und bündig formuliert
  • Bilder, GIFs und/oder Videos (wann immer es möglich ist)
  • Testen, testen, testen (und in den Statistiken nachsehen, was funktioniert)
  • Events und trendige Unterhaltungen überwachen

Allerdings ist die einfachste Antwort dann zu finden, wenn man sich selbst fragt, was würde ich selbst gerne lesen. Ich mag keine langweilige PR Kommunikation, ich bin eher emotional unterwegs, lange Ausschweife gefallen mir auch nicht. Zack: Man hat das Rezept für gute Tweets. Man muss sich immer in die Userperspektive versetzen, das hilft. Was hilft noch? Definitiv Twitter nicht nur als Sendekanal zu sehen. Es ist auch ein Unterhaltungskanal, also geht auf Kommentare ein, schaltet euch in Diskussionen zu und bietet Mehrwert. Selbst wenn es nur ein einfaches „Hi, ich bin auch hier“ ist, hilft das schon mal das Eis zu brechen.

Werdet amerikanischer Präsident, das bringt Follower

Ja, richtig gehört, als amerikanischer Präsident sichert man sich quasi eine Garantie auf rasantes Followerwachstum. Barack Obama, ehemaliger US-Präsident, führt die Liste der meist gefolgten Twitter Accounts mit knapp 120 Millionen Followern an.

Donald Trump hat in 2009 mit Twitter begonnen und im ganzen Jahr 56 Tweets abgesetzt. Im Vergleich dazu: Von Juli 2019 bis Januar 2020 hat er 5.151 Tweets abgesetzt. Manchmal fragt man sich, ob er nichts Wichtigeres zu tun hat, aber auch der hohe Output sichert ihm ein rasantes Wachstum. Allein von 2017 bis heute hat er mehr als 65 Millionen Follower gewinnen können.

„Allein von 2017 bis heute hat Donald Trump mehr als 65 Millionen Follower gewinnen können.“

Twitter Communities

Warum gibt es Twitter nach 14 Jahren immer noch? Auch wegen der Communities. Es schließen sich verschiedenste Menschen zusammen, ob Tatortkritiker, Trash-TV Basher, oder Marketingfuzzies. Alle haben eins gemeinsam: Ein gemeinsames Interesse. Und genau das ist das, wovon Twitter lebt. Egal wo auf der Welt jemand sitzt, er kann sich mit jemand am anderen Ende der Welt unterhalten. Ebenso kann ich mit der Burger King Zentrale in den USA schreiben. Der Kommunikation sind hier keine Grenzen gesetzt. Und wenn das Ganze private Ausmaße annimmt: Twitter ermöglicht es, direkte Nachrichten an Personen zu senden, bei denen diese Funktion aktiviert ist.

Und nun?

Vielleicht ist immer noch nicht beantwortet, wie ihr erfolgreich auf Twitter sein könnt, denn ihr müsst es einfach probieren. Teilt Spannendes aus dem Job, aber auch Persönliches, denn wie auf jeder Plattform ist die persönliche Nähe ein guter Erfolgsfaktor. Der Mix macht es!

Ihr seht, mit der richtigen Taktik, der Motivation und relevantem Content, könnt ihr auch auf dieser Plattform zu einem Leader oder zu einer Love Brand werden. Traut euch!

Über den Autor
„Zwitschernden“ CEOs oder Kapitäne auf der Brücke – Fünf Punkte wie CEO-Kommunikation in Social Media gelingt

Herausforderungen früh aufspüren, die richtigen Fragen zur richtigen Zeit stellen und den Status Quo regelmäßig kritisch hinterfragen. Das macht Malik Riaz Hai Naveed, Gründer & Geschäftsführer der Hai-Class Agency. Das junge Unternehmen kümmert sich um alle Belange der Social-Media Kommunikation. Egal ob B2B-, B2C- oder CEO-Kommunikation: Der Fokus liegt nicht auf Likes. Sondern auf dem Aufbau aktiver und loyale Anhänger und einer nachhaltigen Markentreue.

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