Sparschwein adé? So investierten die Deutschen im Jahr der Pandemie

Sparschwein adé? So investierten die Deutschen im Jahr der Pandemie

Im Zeichen der Pandemie haben sich Menschen in Deutschland mehr als je zuvor mit ihren Finanzen auseinander setzen müssen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die einen, weil das Geld durch Kurzarbeit, Jobverlust oder Auftragsmangel plötzlich knapp wurde, die anderen, weil das Thema Alters- und Gesundheitsvorsorge selten so aktuell war – und auch einfach mehr Zeit da war.

Wie genau und mit welchem Ziel Deutsche im vergangenen Jahr auf ihr Konto geschaut haben, wollte die Multi-Asset-Investment-Plattform eToro genau wissen und hat 1000 VerbraucherInnen in Deutschland befragt – haben Sparschwein und der Notgroschen in der Socke etwa ausgedient?

Mehr Zeit, um sich mit Geld zu beschäftigen

Die Zahlen belegen, dass nicht nur die Auseinandersetzung mit Finanzen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen ist, sondern auch die Bereitschaft, Geld zu investieren. Fast 16 Prozent der Befragten haben im vergangenen Jahr damit begonnen. Die Gründe dafür sind simpel: Etwas mehr als ein Drittel hatte schlichtweg mehr Zeit, etwa die gleiche Prozentzahl der Befragten bestätigte, dass sie während des Lockdowns mehr verfügbares Einkommen hatten.

Vor allem junge Menschen unter 29 Jahren waren offenbar besonders aufgeschlossen, denn in dieser Gruppe fiel die Investitionsbereitschaft während der Corona-Pandemie doppelt so hoch aus wie bei den über 30-Jährigen. Passend dazu hatte die Gruppe der U40 gleichzeitig auch das Gefühl, mehr Geld gespart zu haben, als die älteren Jahrgänge.

Sparschwein adé? So investierten die Deutschen im Jahr der Pandemie

Ziel: langfristige Sicherheit

„Fast 45 Prozent derjenigen, die während der Pandemie mit dem Investieren begonnen haben, verfolgen langfristige Anlageziele von mehr als fünf Jahren. Die meisten tun dies mit dem Ziel, entweder langfristige Sicherheit zu erreichen (51,2 %) oder eine bessere Rendite als über ihr Sparkonto zu erzielen (27,4 %)“, sagt Dennis Austinat, DACH-Chef von eToro.

Altersunabhängig gibt es vor allen einen Gewinner: die Apps und digitalen Plattformen, die Investieren so einfach wie möglich machen wollen. Die Akzeptanz ist im letzten Jahr enorm gestiegen. 46 Prozent der TeilnehmerInnen, die seit mehr als 10 Jahren investieren, haben über eine App oder Onlineplattform auf die Märkte zugegriffen, verglichen mit 52,7 % bei denen, die seit weniger als fünf Jahren investieren. Diese Zahl stieg auf satte 69,5 % bei Personen, die während der Pandemie mit der Geldanlage begonnen haben. 

Chance für Apps und digitale Anbieter

Gesichter Dennis Austinat
Dennis Austinat, eToro

„Wir haben im letzten Jahr enorme Veränderungen gesehen: Von der zunehmenden Akzeptanz digitaler Lösungen in allen Altersgruppen bis hin zu einem Wandel in der Art und Weise, wie die Menschen in Deutschland ihre Finanzen betrachten und verwalten“, so Austinat weiter.

Anders ist das Interesse an digitalen Vermögenswerten wie beispielsweise Kryptowährungen nicht zu erklären – das vergangenen Jahr hat Anbietern wie Bitwala, Scalable, Trade Republic und anderen Anbietern somit in die Hände gespielt.

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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