Wie rasant der Markt der Fintechs sich hierzulande entwickelt, sieht man besonders imposant an der Zahl der Unicorns in der Branche. Unicorns sind Unternehmen, die mit mindestens einer Milliarde Dollar bewertet werden. In unserer Liste der globalen Fintech-Einhörner hatten wir im Juni noch fünf solcher deutschen Vertreter gezählt. Zweimal hat es seitdem geknallt und nun liegen wir zwei Monate später bei bereits sieben Branchenriesen. Namentlich sind das:
- Trade Republic (5 Mrd.)
- N26 (4 Mrd.)
- Raisin DS (2,5 Mrd.)
- Mambu (2 Mrd.)
- wefox (2 Mrd.)
- Solarisbank (1,4 Mrd.)
- Scalable Capital (1,4 Mrd.)
Das Gros der Fintech-Einhörner befindet sich in Berlin
Auffällig dabei ist, wo sich der Löwenanteil der Giganten tummelt. Berlin ist für Fintech-Unicorns aktuell „the place to be“. In Deutschland kann nur Scalable Capital aus München einen derartigen Erfolg außerhalb der Hauptstadt verbuchen. Dennoch konzentriert sich das Kapital ganz klar in Berlin: Mit 16,9 Milliarden werden alle Einhörner dort zusammengenommen bewertet – mehr als das Zehnfache von Scalable Capital.
Das ist aber nichts weiter als nett anzusehende Statistik. Viel wichtiger ist die Erkenntnis, dass deutsche Einhörner im Bereich Fintech keine Ausnahmeerscheinungen mehr sind. Ein erfreulicher Trend, oder ein Zeichen für einen überhitzten Markt? Fest steht, dass auf der internationalen Bühne nochmals deutlich größere Brötchen gebacken werden. Von den Killerfundings eines schwedischen Klarna (aktuelle Bewertung 45,6 Mrd. Dollar) und britischen Revolut (33 Mrd. Dollar) ist die Szene hierzulande jedenfalls (noch) weit entfernt.