Laut einer repräsentativen Studie des Berliner Fintechs Raisin und dem Meinungsforschungsinstitut Civey* wollen 14,1 Prozent der Deutschen ihr Geld nachhaltig investieren. 13,2 Prozent wollen mit ihren Investitionen gezielt die Arbeit nachhaltiger Unternehmen unterstützen. Die Raisin-Studie fand jedoch auch heraus, dass mit 20,7 Prozent jeder fünfte Befragte keine nachhaltigen Finanzprodukte kennt. Dabei wünschen sich 15,2 Prozent der Befragten mehr nachhaltige Investments.
Junge Menschen sind stärker an nachhaltigen Investments interessiert
Ein weiteres Ergebnis: Je jünger die Befragten, desto stärker ist ihr Wunsch nach einer nachhaltigen Geldanlage. Die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen zeigt mit 28,8 Prozent gegenüber dem Durchschnitt ein fast doppelt so hohes Interesse. Bei den 50- bis 64-Jährigen und den über 65-Jährigen wünschen sich dagegen nur jeweils knapp 10 Prozent derartige Anlagemöglichkeiten.
Aktuelles Anlageverhalten zeigt große Schere
Bemerkenswert ist auch das Ergebnis der Studie zum aktuellen Anlageverhalten der Deutschen in nachhaltige Investitionsprodukte. Hier liegen Männer mit 14,6 Prozent deutlich vor Frauen (7,9 Prozent). Auch zwischen West- und Ostdeutschland klafft eine große Lücke. Während im Westen 12,8 Prozent der Befragten nach eigenen Angaben bereits nachhaltig investieren, sind es im Osten lediglich 6 Prozent.
Vieles deutet darauf hin, dass diese Diskrepanz vor allem von fehlendem Bewusstsein für das Marktangebot und optimierungsbedürftigen Produkten herrührt. Für Kim Felix Fomm, Chief Investment Officer bei Raisin steht fest, dass „viele der nachhaltigen Anlagemöglichkeiten überteuert“ sind und sich deshalb unterdurchschnittlich entwickeln.
Raisin versucht diesen Markt deshalb nun zu bespielen, indem es Verbraucher*innen ab sofort die Option bietet, den Raisin Investitionen ETF Configurator für nachhaltige Exchange Traded Funds zu nutzen.
Fomm verspricht „eine breit diversifizierte und vor allem kostengünstige Anlage“, bei der „Investoren keine Abstriche bei den Renditechancen machen” müssen.
Nachhaltige Investments: aktienaffine Deutsche zeigen starkes Interesse
Dass nachhaltige Geldanlagen nach ESG-Standards aus den Bereichen Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Corporate Governance) heute kein Nischenprodukt mehr sind, zeigt ein Blick auf die Gruppe der aktienaffinen Deutschen. Dort investieren bereits 22,5 Prozent in nachhaltige Produkte.
Das Zukunftspotenzial scheint ebenfalls groß. Laut Raisin-Stuide möchte mit 20,6 Prozent der Befragten jeder fünfte Deutsche, der sich bereits mit Aktien beschäftigt hat, nachhaltigere Investments tätigen.
Fast die gleiche Menge (20,5 Prozent) wünscht sich Produkte zur umwelt- und sozialverträglichen Geldanlage.
Rendite kommt weiterhin vor Nachhaltigkeit
Die guten Absichten priorisieren die Befragten jedoch nicht vor die Rendite. Sowohl unter den befragten Aktieninteressierten als auch unter der Gesamtheit der Befragten war nur jedem Zehnten die Nachhaltigkeit wichtiger als die Rendite.
Laut Kim Felix Fomm ist die Auffassung von Nachhaltigkeit sehr heterogen: „Was nachhaltig ist, beurteilen Anleger ganz unterschiedlich. Deswegen haben wir uns entschlossen, ein Start-Portfolio anzubieten, dass Anleger dann nach ihren Vorstellungen anpassen oder komplett austauschen können”.
*Zur Umfragenmethodik:
Die von Raisin konzipierte Umfrage wurde durch das Meinungsforschungsunternehmen Civey vom 14.04. bis zum 16.04.2021 durchgeführt. Befragt wurde eine repräsentative Stichprobe aus 5.002 Personen, daraus wurde zudem eine repräsentative Zielgruppe aus 1.287 aktienaffinen Personen gebildet („Personen, die Interesse daran haben, das erste Mal Geld in Aktien anzulegen oder bereits investieren haben”).