Die Berliner Erfolgsgeschichte geht weiter: Das Fintech Raisin hat in einer Series-E-Finanzierungsrunde 60 Millionen Euro von bestehenden und neuen Investoren erhalten.
Bereits vor einigen Woche wurden erste Spekulationen nach einer weiteren Finanzierungsrunde laut. Jetzt bewahrheiten sich diese: Insgesamt weitere 60 Millionen Euro hat das Unternehmen einsammeln können. Seinen Unicorn-Status wird es damit nun wieder weiter ausbauen können. Nach einer Neuberechnung seiner Anteile des schwedischen Raisin-Investors Kinnevik hatten die Berliner, hierzulande unter der Marke Weltsparen aktiv, diesen nämlich kurzfristig einbüßen müssen. Mittlerweile liegt die Bewertung jedoch wieder bei 1,5 Mrd. Euro.
Raisin als Profiteure steigender Zinssätze
Einige der bekanntesten Technologie-Investoren der Welt wie Index Ventures und Paypal Ventures, sowie Paypal-Mitgründer Peter Thiel als auch Goldman Sachs sind bei Raisin, bereits investiert. Die 60 Mio. Euro sollen sowohl von den Bestandsinvestoren stammen als auch von zwei neuen Kapitalgebern. Hinzu kommen als Lead-Investoren die Londoner Fondsgesellschaft M&G Catalyst sowie eine weitere, nicht genannte, global agierende Investment- und Finanzdienstleistungsgesellschaft.
In Zeiten, in denen Investoren vor allem durch Investitionszurückhaltung auffallen, ist die aktuelle Runde für Raisin als wahrer Erfolg zu verbuchen. Allerdings gelten die Berliner auch als eines der wenigen Fintechs zu den Profiteuren der Zinswende. Für Verbraucher:innen sind höherverzinste Tages- und Festgeldanlagen wieder attraktiv geworden. Je höher die Zinssätze bei Tagesgeldkonten sind, desto eher entscheiden sich Kunden für entsprechende Produkte.
Nach eigenen Angaben nach sind die Assets under Management (AuM) in den letzten sechs Monaten um 30 Prozent, auf nun über 38 Milliarden Euro, gewachsen. Außerdem sei die Marke von einer Million Kunden überschritten, heißt es weiter. Insgesamt seien für diese 850 Millionen Euro an Zinsen erwirtschaftet worden.
Zuletzt zu schnelles Wachstum
Genau dieser Erfolg wurde dem Unternehmen, 2012 seinerzeit von Michael Stephan, Tamaz Georgadze und Frank Freund gegründet, vielleicht auch ein wenig zum Verhängnis. Zuletzt war von unzufriedenen Kund:innen die Rede. Die Zahl der Beschwerden aufgrund schlechter Erreichbarkeit hatte stark zugenommen, weshalb sich zwischenzeitlich sogar die Finanzaufsicht Bafin eingeschaltet hatte.
Mit der soeben erfolgten Kapitalspritze soll daher unter anderem in den Kundenservice sowie in die Produktentwicklung gesteckt werden. Parallel soll der Wachstumskurs, insbesondere in die USA, weiter beschleunigt werden. Raisin betreibt seit Sommer 2021 des Weiteren die Plattform „Zinspilot“ ( Deposit Solutions),