PayPal, Pliant und SumUp – das sind die Top-News aus dem Monat August

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In der Fintech-Welt wird es nie langweilig. Es wird gegründet, investiert und neue Produkte werden auf den Markt gebracht. Da fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Am Ende jedes Monats fassen wir daher noch einmal die wichtigsten Meldungen des zurückliegenden Monats zusammen. In einem kompakten Überblick kommen hier unsere News für den Monat August 2023. Diese Mal mit dabei News rund um PayPal, Pliant und SumUp.

PayPal launcht einen eigenen Stablecoin

Ab sofort bietet PayPal den Kund:innen in den US einen eigenen Stablecoin (PYUSD) an – dieser kann gegen US-Dollar eingetauscht und dann im PayPal Netzwerk, sowie externen Wallets genutzt werden. Den Stablecoin stemmt PayPal jedoch nicht im Alleingang, sondern in Kooperation mit dem Finanzunternehmen Paxos Trust Company aus New York.Das Digitalgeld „Paypal USD“ ist an den US-Dollar gekoppelt und soll US-Kunden der Firma zur Verfügung stehen. Der Stablecoin könne zum Preis von einem Dollar je Einheit gekauft und in die US-Währung umgetauscht werden, teilte Paypal mit.

Klarna verabschiedet sich von Kosma

Gerade einmal 18 Monate nach deren Einführung schafft Klarna die Marke „Kosma“ wieder ab. Mit „Klarna Kosma“ positionierte das Fintech seine Open-Banking-Plattform. Parallel plant die Einführung eines weiteren Zinsprodukts, bei dem auch Tagesgeld angeboten werden soll. Eine zentrale Rolle sollen dabei die sogenannten Spar-Pools spielen, die den Kund:innen ermöglichen, gemeinsam Geld anzusparen.

Nexi beteiligt sich an Computop

Es ist offiziell: Der Paytech-Anbieter Nexi übernimmt im Rahmen einer strategischen Partnerschaft einen Anteil von 30 Prozent am deutschen PSP Computop. Damit will Nexi seine Position in Region D-A-CH und im E-Commerce-Bereich stärken. Wie die Unternehmen mitteilen, wird Computop seine Point-of-Sale-Optionen im Omnichannel-Handel weiter ausbauen.
Payment and Banking hatte den Deal in einer umfangreichen Analyse beleuchtet.

KKR soll Unzer an Gläubiger weiterreichen

Berichten zufolge will der Finanzinvestor KKR den Zahlungsdienstleister Unzer zu weiten Teilen an dessen Gläubiger, Alcentra Asset Management und Goldman Sachs Asset Management, verkaufen. Treffen die Gerüchte zu, werden sie dem Unternehmen frisches Eigenkapital bereitstellen und auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. KKR will allerdings eine Minderheitsbeteiligung behalten. Weitere Details sind nicht bekannt. Unzer hat einen Marktanteil von etwa 17 Prozent als Zahlungsabwickler bei deutschen Onlineshops. 

Payoneer übernimmt Spott

Für einen nicht genannten Betrag übernimmt das New Yorker Fintech Payoneer die Datenplattform Spott. Mit dem Kauf kann Payoneer die Echtzeit-Datenanalysefähigkeiten von Spott nutzen, um KMU bei ihren internationalen Geschäftsaktivitäten und ihrem Wachstum zu unterstützen. Zunächst soll die KI-Technologie von Spott in die Risikobewertungsfunktionen von Payoneer eingebunden werden. 

Deutsche Börse will FundsDLT ganz übernehmen

Die Deutsche Börse Group will die verbleibenden Anteile an FundsDLT übernehmen. Der Abschluss der Transaktion wird voraussichtlich im vierten Quartal 2023 oder im ersten Quartal 2024 erfolgen, vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen. Mit diesem Schritt wird die bestehende Partnerschaft zwischen beiden Unternehmen weiter gestärkt, die bereits im Jahr 2020 begann. Das Luxemburger Unternehmen nutzt DLT im Rahmen der Fondsdistribution.

Pliant sichert sich E-Geld-Lizenz

Das in Berlin ansässige Fintech Pliant hat eine finnische E-Geld-Lizenz erhalten (Electronic Money Institution). Zudem ist Pliant auch ein lizensiertes Visa-Principal-Mitglied geworden. Beides sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einem umfassenden Finanzunternehmen. Ziel des Unternehmens ist es, eine vollständig regulierte, unabhängige Zahlungsinstitution zu werden, die die spezifischen Anforderungen von Geschäftskund:innen erfüllt.

SumUp sichert sich Kreditlinie für Finanzierungsprodukt

Victory Park Capital stellt SumUp eine Kreditlinie in Höhe von 100 Mio. Dollar bereit, mit dem das Fintech sein Finanzierungsprodukt für Händler:innen erweitern kann. „SumUp Cash Advance“ wird zunächst in Großbritannien angeboten, soll aber auch auf andere europäische Märkte erweitert werden. Die Rückzahlung erfolgt über die Transaktionen via SumUp. 
Gleichzeitig startet SumUp nun auch in Australien und erschließt damit seinen insgesamt 36. Markt. Zum Markteintritt auf dem Kontinent bietet SumUp mit seinen Kartenlesern die Akzeptanz von Eftpos, Visa, Mastercard, Google Pay und Apple Pay. American Express und JCB sollen im kommenden Jahr hinzukommen.

Adyen enttäuscht Anleger:innen

Das Payment-Unternehmen Adyen hat Analysten und Anleger:innen mit seinen aktuellen Zahlen enttäuscht. Als Ergebnis gab der Börsenkurs der Firma um 20 Prozent nach. Unabhängig davon gibt Adyen eine Zusammenarbeit mit SAP beim mobilen Bezahlen bekannt. Ziel der Partnerschaft ist es, den Kunden ein einfaches und bequemes Bezahlerlebnis über alle Kanäle zu bieten, einschließlich kontaktloser Zahlungen. SAP verfügt mit „SAP Customer Checkout“ über eine integrierte POS-Kassenlösung für den Einzelhandel. Für die Integration und Kommunikation zwischen „SAP Customer Checkout“ und Adyen ist ein Plug-In nötig, das Adyen bereits entwickelt hat.

Bitpanda mit 1 Mio. Kund:innen in Deutschland

Die österreichische Kryptohandelsplattform Bitpanda hat die Marke von 1 Mio. Kund:innen in Deutschland erreicht. Unklar ist allerdings, ob es sich dabei nur um aktive Nutzer:innen handelt. Bitpanda zählt nach eigenen Angaben insgesamt über vier Millionen Kund:innen auf seiner Plattform. Zuletzt sammelte das Unternehmen im August 2021 263 Mio. Dollar an Kapital ein und erreichte eine Bewertung von 4,1 Mrd. Dollar. 

Bitvavo zieht es nach Deutschland

Das niederländische Fintech Bitvavo zieht nach Deutschland. Offenbar sieht das Unternehmen gute Chancen, die Lücke für sich zu nutzen, die sich durch den Rückzug von Binance aus einigen europäischen Märkten ergibt. Demnach hat die Kryptobörse eine Kryptoverwahrlizenz bei der Bafin beantragt und plant Büros in Berlin und Frankfurt zu eröffnen. 

Auxmoney übernimmt Konkurrenten

Das deutsche Kredit-Fintech Auxmoney übernimmt die Mehrheit am niederländischen Konkurrenten Lender & Spender. Die Investition beläuft sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Für Auxmoney ist es die erste Übernahme überhaupt und eine Erweiterung der internationalen Präsenz und des Produktangebots. Lender & Spender wird als Tochtergesellschaft von Auxmoney operieren und soll weiterhin unter der eigenen Marke im niederländischen Privatkundenmarkt tätig sein. Das niederländische Unternehmen ist bereits profitabel, Auxmoney will in diesem Jahr die Gewinnzone erreichen. Auxmoney hatte zuletzt 2020 150 Millionen Euro von Investor:innen eingesammelt. Wie das Handelsblatt ausführt, sehen Branchenexpert:innen mit der Übernahme den möglichen Beginn einer Konsolidierungswelle.

Pandadoc übernimmt Denario

Das US-Unternehmen Pandadoc übernimmt das Berliner Fintech Denario. Finanzielle Details zur Transaktion wurden nicht verraten. Bekannt ist, dass Pandadoc die Zahlungsmanagementlösung in seine Plattform für Angebote, Auftragsabwicklung und Vertragsautomatisierung integrieren will. Das Berliner Fintech wurde 2021 von Philipp A. Pohlmann (Ex-Qonto Deutschlandchef) und Charalambos Christofi gegründet und positioniert sich als „Cockpit für Zahlungsvorgänge in Unternehmen“. Für diesen Business Case erhielt das Jung-Unternehmen kurz nach Gründung 1,3 Mio. Euro.

Rewe integriert mobile Payment in seine App

Der Handelskonzern Rewe plant offenbar, beim Start seines neuen Loyalty-Systems im Jahr 2024 eine Mobile-Payment-Funktion in die zugehörige App zu integrieren. Schon in den kommenden Wochen soll ein erster Test des Systems unter dem Namen „Rewe Pay“ starten. Damit stünde den Kund:innen auch ein vollwertiger Ersatz für „Payback Pay“ zur Verfügung. Das Bezahlsystem entwickelt das zum Konzern gehörende Tochterunternehmen Paymenttools.

Pair Finance startet in der Schweiz

Pair Finance setzt seine Expansion in Europa fort und startet in der Schweiz. Zuvor hatte das Fintech, das KI-basiertes Inkasso anbietet, bereits die Arbeit in Österreich, den Niederlanden, Belgien und Frankreich aufgenommen. Marko Kusigerski wird als „Country Head Switzerland“ das Schweizer Geschäft leiten. Er besitzt über 15 Jahre Erfahrung in den Bereichen Finanztechnologie, Business Development und Investment Banking. Vorherige Arbeitsstationen waren u. a. Banxware, Raisin sowie die Hongkonger Börse.

Hyphe erhält Bafin-Lizenz

Das niederländische Krypto-Startup Hyphe kommt nach Deutschland, nachdem es von der Bafin eine Wertpapierhandelslizenz erhalten hat. Das Unternehmen plant, Banken, Brokern und Asset-Managern in Deutschland den Handel mit elektronischen Wertpapieren und Kryptowährungen anzubieten. Hyphe fungiert als Enabler und stellt Handelspartner für Kryptowerte bereit. In Deutschland wird die Tochterfirma Hyphe Markets GmbH von München aus operieren.

Die Personalien aus dem zurückliegenden Monat erscheinen morgen an gleicher Stelle. Stay tuned.

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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