Nachrichten rund um den Krypto-Space, Blockchain-Technologie und das Finanzwesen nehmen in der Berichterstattung einen immer größeren Stellenwert ein. Wie geht es mit digitalen Zentralbankwährungen weltweit weiter? Wie agieren Banken und andere Unternehmen im Krypto-Space? Dabei den Überblick zu behalten, wird zunehmend schwer. Aber keine Sorge! Wir, von “Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll”, übernehmen das für euch und fassen an dieser Stelle monatlich die wichtigsten Meldungen rund um den Krypto-Space, Blockchain-Technologie und das Finanzwesen zusammen.
Zusammenbruch des Terra-Ökosystems
- Terra Ökosystem rund um den Luna-Coin und den Stablecoin Terra bricht zusammen:
Der Luna Coin, der Anfang April noch fast 120 USD kostete, wird aktuell aufgrund einer hyperinflationären Todesspirale zu einem Bruchteil eines Cents gehandelt. Die ausstehende Menge ist von 377 Mio am 11. Mai auf 6.530.500 Mio am 14. Mai gestiegen. Der algorithmische Stablecoin UST ist aktuell ungefähr 10 USD Cent wert (Werte vom 16. Mai). - Gründer des Terra-Ökosystems glaubte während des Absturzes weiterhin an Auswege:
Teil des Rettungsplans sollten externes Kapital und die Anpassung des Protokolls sein. Es wurde angekündigt, den algorithmischen Stablecoin als gedeckten Stablecoin wiederzubeleben und den Plan eines algorithmischen Stablecoins aufzugeben. - Offizieller Plan für einen Neustart des Terra-Ökosystems vorgestellt:
Die Umlaufmenge der Luna Token soll in einer neuen Blockchain auf eine Milliarde Token zurückgedreht werden. Investoren, die vor dem Crash Luna und UST hielten, sollen durch die Zuteilung der neuen Luna-Token entschädigt werden. - Um den UST-Preisverfall zu stoppen, transferierte die Luna-Foundation Großteil der gehaltenen Bitcoin auf Wallets von Kyptobörsen:
Am 7. Mai hielt die Luna Foundation, welche die Vermögenswerte verwaltete, die den UST-Stablecoin teilweise deckten, noch 80.394 BTC. Während des Preisverfalls von UST transferierte sie über 80.000 der verwalteten Bitcoin auf Adressen von Kryptobörsen. Ob sie wirklich verkauft wurden, können auch Blockchain-Analytics-Firmen aktuell nicht klar erkennen. - Eine Erklärung für den Absturz von Luna und UST liefert der Twitter-Kanal “Onchain-Wizard”:
Der Twitter-Thread legt dar, dass der Stabilitätsmechanismus von UST systematisch und mit einer klaren Strategie angegriffen wurde. Er errechnet, dass die Angreifer rund 800 Mio USD mit ihrem Angriff verdient haben. - Kurzzeitig fand auch ein “De-Pegging” des größten Stablecoins der Welt statt:
Am Morgen des 12. Mais entkoppelte sich auf einigen Börsen auch der Kurs von Tether Dollar (USDT) und tradete an einigen Börsen für 0,95 USD. Schnell ging die Angst um, dass auch Tether scheitern könnte. Der Kurs erholte sich aber kurz darauf wieder und liegt seither bei rund einem USD. - Im Zuge des Terra-Crashs leidet die gesamte Krypto-Industrie unter einem starken Preiseinbruch:
Die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen betrug im Tiefpunkt am 12.5. rund 1,2 Billionen Dollar, etwa 40 % des Wertes vom November (knapp 3 Billionen USD), wobei der Großteil dieses Verlustes in der Woche des Terra-Crashes entstanden ist. - Bitcoin-Kritiker Roubini entwickelt tokenisierten „Dollar“:
Ein Bloomberg-Artikel legt dar, dass das Finanzinstrument zunächst ein Total Return Swaps sein soll, der nur für große Investoren zugänglich ist. Später soll das Finanzprodukt dann zum börsengehandelten Fonds (ETF) umgewandelt werden. Im letzten Schritt soll die Tokenisierung folgen. Der “USG” soll durch traditionelle Assets wie kurzfristige US-Staatsanleihen, Gold und Immobilienfonds gedeckt sein.
Regulierung
- EU iteriert ihre Transfer of Funds (TFR)-Regulation:
Während die Verifizierungspflicht für sogenannte unhosted wallets offenbar fällt, wird die Meldepflicht für Krypto-Exchanges sogar verschärft. - Bundesfinanzministerium (BMF) publiziert Schreiben zu Krypto-Besteuerung:
Das 24 Seiten starke Dokument enthält rechtliche Definitionen und steuerliche Einordnungen für virtuelle Währungen und Token, Mining, Staking, Lending, Airdrops, Wallets, Masternodes, Hard- und Soft-Forks und ICOs. Anders als im Entwurf des Schreibens vorgeschlagen, wurde die Verlängerung der Spekulationsfrist von einem Jahr auf zehn Jahre bei der Nutzung von Kryptowährungen zum Staking und Lending nicht umgesetzt.
Krypto
- Zentralafrikanische Republik führt Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel ein:
Die Zentralafrikanische Republik ist nach El Salvador das zweite Land weltweit, das die Kryptowährung Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel zulässt. - Fidelity Investments ermöglicht Investition in Bitcoin via 401(k) Pensionskonto:
Eine der größten Finanzdienstleistungsunternehmen Fidelity Investments erlaubt Investoren die Diversifikation in Bitcoin via 401(k) savings accounts. - Edward Snowden als letztes Gründungsmitglied von Zcash offenbart:
John Dobbertin, das letzte noch unbekannte Gründungsmitglied des Privacy Coins Zcash, gab seine wahre Identität bekannt. Hinter dem Pseudonym soll sich der Whistleblower Edward Snowden verbergen. - Strike startet Partnerschaft mit großen Zahlungsdienstleistern:
Die Partnerschaft mit Shopify, NCR and Blackhawk Network hat das Ziel Bitcoin Zahlungen am Point of Sale in den USA zu ermöglichen. - David Marcus kündigt Bitcoin Lightning Startup an:
Der frühere Meta-Kryptochef David Marcus arbeitet an einem Startup im Bereich Zahlungsdienstleistungen. Dabei soll Bitcoin Lightning als zugrundeliegende Technologie dienen. Zu den Investoren gehören unter anderem a16z und Paradigm. - Polkadot löst eines der größten Probleme des Web 3.0:
Polkadot veröffentlicht nach langer Arbeit XMC – ein “Freihandelssystem für Blockchains” und schafft Interoperabilität zwischen Blockchains. Es ebnet somit Web 3.0 den Weg in eine neue Ära. - Crypto.com kürzt Staking Rewards und rudert nach Kritik wieder zurück:
Die singapurische Krypto-Börse Crypto.com verkündete eine Kürzung der Staking-Prämien für Visa-Kartenbesitzer. Die Krypto-Community protestierte und schickte den CRO-Token kurzzeitig in Richtung Süden. Nun gibt die Exchange nach. - Gucci akzeptiert Bitcoin Zahlungen in U.S. Filialen:
Kunden der italienischen Luxus-Marke Gucci können bald in ausgewählten Filialen in den USA mit Kryptowährungen bezahlen, inklusive Bitcoin, Ether und Litecoin. - Goldman Sachs vergibt ersten Kredit mit Bitcoin als Sicherheit:
Die Wall Street geht weitere Schritte in Richtung Krypto. Der Investment-Riese Goldman Sachs soll nun den ersten Kredit mit Bitcoin als Sicherheit vergeben haben.
Corporates
- Nym Technologies fördert Datenschutz im Internet:
Das Schweizer Unternehmen sammelt 300 Mio. USD zur Förderung des Datenschutzes im Internet ein und treibt den Preis des NYM-Token in die Höhe. Nym hostet Mixnets oder Systeme von Netzwerkprotokollen, die den Metadaten-Fußabdruck des Einzelnen verschleiern und Anwendungen sowie deren Coins und Wallets vor Massenüberwachung schützen. - Bitcoin Suisse führt Liquity als Kreditprodukt ein:
Das Schweizer Unternehmen wird alle Interaktionen mit dem Liquity-Smart-Contract im Namen seiner Kunden durchführen. Zugang zu dem Produkt gibt es nur mit mehr als 500’000 USD. - MediaMarkt jetzt mit Bitcoin-Automaten in Österreich:
Gleich zwölf Filialen der MediaMarkt-Kette sollen Bitcoin-Automaten erhalten, um Kund:innen anonymen Zugang zu Kryptowährungen zu ermöglichen. - NFT-Marktplatz von Coinbase bleibt hinter Erwartungen zurück:
Coinbase hat Anfang Mai die Betaversion ihres neuen NFT-Marktplatzes geöffnet. Bisher zeigen On-Chain-Daten wenig Aktivitäten, sodass Kritiker bereits einen Abwärtstrend des gesamten NFT-Markts erkennen wollen.
CBDCs
- 90% aller Zentralbanken weltweit beschäftigen sich mit Digitalen Zentralbankwährungen:
Eine neue Umfrage der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zeigt gestiegenes Interesse von Zentralbanken in den kommenden Jahren eine Digitale Zentralbankwährung einzuführen. - Digitaler Rubel soll nächstes Jahr kommen:
Russland intensiviert seine Bemühungen um einen digitalen Rubel. Ein erstes Pilotprojekt soll dabei im kommenden Jahr starten.
Metaverse / NFTs
- Run auf neusten NFT-Drop des Bored Ape Yacht Club (BAYC):
Die BAYC-Erfolgswelle wird mit dem Metaverse Otherside in Zusammenhang gebracht, für das der BAYC gratis Grundstücke für BAYC-Sammler versprochen hatte. Rund 100.000 Otherdeeds-Grundstücke soll es auf Otherside noch geben. - Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin reagiert auf Otherside-Gaskrieg:
Layer-2-Skalierungslösungen sollten ihre Transaktionsgebühren auf 0,05 US-Dollar senken, um für Entwickelnde und Nutzende attraktiv zu bleiben. Davon zeigt sich Vitalik Buterin nach dem Otherside-Gaskrieg überzeugt. - Instagram unterstützt jetzt NFTs von Ethereum, Polygon, Solana und Flow:
Instagram wird keine Gebühren für das Posten und Teilen von NFTs berechnen, wie es Twitter im Januar für seine sechseckigen NFT-Profilbilder tat. Meta-CEO Zuckerberg hatte im März auf der SXSW angekündigt, dass NFTs auf Instagram Einzug halten würden. - CryptoPunk #273 verliert fast 80% an Wert:
8 der letzten 10 verkauften Cryptopunks wurden mit Verlust verkauft, allen voran das Exemplar #273. Ein Investor, der im Jahr 2021 275 ETH dafür bezahlt hatte, verkaufte nun für die magere Summe von 55 ETH. Der Verlust spiegelt einen NFT-Rückgang in den letzten Monaten wider.