Krypto – und Blockchain-Nachrichten nehmen in der Berichterstattung einen immer größeren Stellenwert ein. Was plant die Europäische Zentralbank (EZB)? Wie geht es mit CBDCs weltweit weiter? Was machen Banken und Corporates im Krypto-Space? Hier den Überblick zu behalten, wird zunehmend schwer. Aber keine Sorge! Wir von “Bitoin, Fiat & Rock’n’Roll” übernehmen das für euch und fassen an dieser Stelle monatlich die wichtigsten Meldungen rund um digitale Währungen und Blockchain zusammen.
Krypto
- NYCCoin ist live: Nachdem MiamiCoin über 21 Millionen US-Dollar eingespielt hat, springt New York City auf den CityCoins-Trend auf. Am Mittwoch wurde mit dem Mining des CityCoin begonnen und bald beginnt voraussichtlich der Handel. Bürgeermeister Eric Adams kündigte an, die nächsten drei Gehaltsschecks in Bitcoin zu akzeptieren.
- Entscheidung zu Bitcoin-Spot-ETF wird vertagt: Die US Securities and Exchange Commission (SEC) hat die Entscheidung zur Bewilligung eines Bitcoin-ETFs, der mit physischen Bitcoins hinterlegt ist, einem sog. Spot-ETF, von November auf Januar verschoben. Der Antrag wurde ursprünglich von Valkyrie Investments eingereicht.
- Simbabwe könnte Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel einführen:Berichten zufolge wird in Simbabwe derzeit eine Konsultation abgehalten, die sich damit beschäftigt, ob das Land Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel einführen soll. Mit einem solchen Schritt würde Simbabwe El Salvador folgen, das bereits im September diesen Jahres Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel eingeführt hat.
- Schwedische Finanzaufsichtsbehörde fordert Verbot von Proof-of-Work Mining in der EU:
- Seit dem Krypto-Mining-Verbot in China wird auch in Schweden immer mehr Bitcoin-Mining betrieben. Die schwedische Finanzaufsichtsbehörde reagiert nun auf diese Entwicklung und will sie durch entsprechende Maßnahmen stoppen. Sie schlägt zudem ein EU-weites Verbot des Proof-of-Work Minings vor. Zudem sollen Unternehmen, die PoW-Coins halten, sich selbst oder ihre Aktivitäten nicht als nachhaltig bezeichnen oder vermarkten dürfen.
- Taproot-Update der Bitcoin-Blockchain ist live: Das erste große Update der Bitcoin-Blockchain seit 2017 hat stattgefunden: Taproot ermöglicht durch Schnorr-Signaturen und „Merklized Alternative Script Trees“ (MAST) neue Transaktionstypen, welche die Privatsphäre bei Transaktionen erhöht und deutlich weniger Speicherplatz in der Blockchain benötigen. Es wird nun möglich, Smart Contracts auf der Bitcoin Blockchain zu hosten.
Digitale Zentralbankwährungen
- Market Advisory Group der EZB: Die EZB hat die Teilnehmer ihrer Expertengruppe des Privatsektors, der Market Advisory Group, bekannt gegeben. Die Market Advisory Group wird die EZB bei Design-Fragen im Rahmen der Investigationsphase zum digitalen Euro unterstützen.
- EZB stellt CBDC-Programme Manager ein: Zudem hat die EZB einen “Programme Manager” für den digitalen Euro eingestellt. Zum 1. Januar wechselt Evelien Witlox, die aktuell als Global Director of Payments für ING tätig ist, zur EZB.
- Bundesbank-Umfrage zum digitalen Euro: Im aktuellen Monatsbericht hat die Deutsche Bundesbank eine repräsentative Umfrage zum digitalen Euro veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, dass der digitale Euro erst langsam bei den Bürgern ankommt. Mehr als 50% der Befragen gaben an, noch nie etwas vom digitalen Euro gehört zu haben.
- Digitaler Yuan-Tests schreiten weiter voran: Laut der chinesischen Zentralbank wurden bislang bereits ca. 150 Mio. Wallets des digital Yuans eröffnet. Insgesamt wurden Transaktionen im Volumen von ca. 10 Mrd. US-Dollar durchgeführt. Der Tag der Einführung des eCNY steht bislang noch nicht fest.
- Singapur intensiviertCBDC-Bemühungen: Auch Singapur beschäftigt sich nun im Rahmen des Projekts “Orchid” intensiv mit der Einführung einer Retail CBDC. Auch wenn noch keine Einführung beschlossen wurde, könnte eine CBDC in Singapur die finanzielle Inklusion erhöhen und die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs vorantreiben.
- Wholesale CBDC können 100 Milliarden Dollar Transaktionskosten sparen: Nach Berechnungen von Oliver Wyman und JPMorgen könnte eine globale CBDC-Infrastruktur, die auf verschiedenen CBDCs beruht, große Einsparungen bei globalen Transaktionskosten liefern.
- Bundesbank und Banca d’Italia kooperieren hinsichtlich DLT-basierter Wertpapiere:Die beiden Zentralbanken kooperien zur Abwicklung von Wertpapieren in Zentralbankgeld mithilfe neuartiger Marktlösungen auf Grundlage der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) unter Verwendung der DLT-inhärenten programmierbaren Merkmale.
- Banque de France fasst Ergebnisse ihrer Wholesale-CBDC-Projekte in einem Report zusammen:Seit September 2020 hat die französische Zentralbank bereits neun Experimente rund um Wholesale CBDCs durchgeführt. Als Kernergebnis der Studie verweist die Zentralbank darauf, dass Wholesale CBDCs erhebliche Vorteile für grenzüberschreitende Zahlungen bieten und die Zahlungseffizienz verbessern können.
- Schweizer Notenbank SNB bereit für Wholesale CBDC:Die Schweizer Notenbank hat ihre Wholesale CBDC-Tests beendet und wäre technologisch bereit, bereits im Januar eine Wholesale CBDC einzuführen. Allerdings ist hierzu noch keine Entscheidung gefallen.
Regulatorik
- FATF erweitert ihre Richtlinie für Geldwäsche-Anforderungen von Virtual Asset Service Providernhttps://www.fatf-gafi.org/publications/fatfrecommendations/documents/guidance-rba-virtual-assets-2021.html(VASPs): Die Financial Action Task Force (FATF), die weltweite Aufsichtsbehörde für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, schlägt regelmäßig Regulierungs-Guidelines vor, die in nationales Recht überführt werden. Sie hat ihre 2019 veröffentlichte Richtlinie für VASPs überarbeitet und bekräftigt, dass VASPs denselben FATF-Maßnahmen unterliegen, die auch für Finanzinstitute gelten. Der Leitfaden soll den Ländern und den betroffenen VASPs helfen, ihre Verpflichtungen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu verstehen und die Anforderungen der FATF wirksam umzusetzen.
- Stablecoin-Bericht der Biden Regierung: Ein Finanzmarkt-Regulierungs-übergreifender Bericht fordert, dass der Kongress dringend eine Stablecoin-Regulierung entwickeln soll. Er schlägt vor, dass Stablecoin-Emittenten als Banken reguliert werden sollten. Er erkennt die Vorteile der neuen Technologie an und traut Stablecoins zu, effizientere und umfassendere Zahlungsoptionen bereitstellen zu können, solange sie adäquat reguliert sind.
Corporates
- Andreessen Horowitz: Die Silicon Valley-Firma, deren Gründer maßgeblich an der Entwicklung des Internets beteiligt waren, will einen großen Teil der digitalen Währungswelt besitzen – und auch die Regeln dafür festlegen.
- Mastercard-Strategie: Mastercard strebt an, dass jede Bank oder jeder Händler in seinem riesigen Netzwerk bald Kryptodienste anbieten kann.
- Mastercard-Akquisition: Mastercard kaufte im September das Kryptoanalyseunternehmen CipherTrace, ein Kauf, den der CEO des Zahlungsriesen als „massive Servicechance“ bezeichnete.
- Commonwealth Bank: Die CBA strebt an, den Krypto-Handel für 6,5 Millionen Australier zu unterstützen. Die CBA erklärte, dass sie in ihrer Banking-App 10 Krypto-Assets unterstützen wird, darunter Bitcoin, Ether, Bitcoin Cash und Litecoin.
- Bank of America: COO Tom Montag sieht die Kryptoindustrie nicht als Konkurrenz zu den Banken, sondern eher als eine weitere Anlageklasse, in der manche Leute Wert sehen. Die Bank erwägt, ihr Engagement im Krypto-Raum aus der Sicht eines Treuhänders mit einem verwalteten Vermögen von 3 Billionen US-Dollar.
- Goldman Sachs: Die US-amerikanische Investmentbank verstärkt ihre Tokenisierungs-Bemühungen mit einer neuen Partnerschaft mit Digital Asset und deren Open-Source-Protokoll Daml.
- Coinbase: Benutzer von Coinbase Exchange können nun mit Bitcoin als Sicherheit ein Darlehen von bis zu 1 Million US-Dollar aufnehmen.
DeFi
- Solana boomt: Der Total Value Locked (TVL) auf Solana hat die 12 Milliarden US-Dollar-Marke überschritten – ein neues Allzeithoch. Damit ist Solana nach Ethereum und der Binance Smart Chain (BSC) die drittgrößte Blockchain für dezentrale Anwendungenhttps://www.btc-echo.de/academy/bibliothek/dapp-decentralized-application/(dApps).
- Cream Finance Hack: DeFi Protocol Cream Finance verliert 130 Mio. US-Dollar durch einen Hack. Der Angriff auf das auf Ethereum-basierte Kreditprotokoll wurde erstmals von The Block Crypto gemeldet.
- Goldman Sachs Report: Der Bericht erarbeitet, dass sich die Erzählung rund um DeFi von der Frage, ob dezentrale Produkte funktionieren können oder nicht, hin zu der Frage verschoben hat, wie sie weiter wachsen und skalieren können.
Weitere News
- Dezentraler 1,4 Millionen USD-Kredit mit NFT als Collateral: Über die Plattform nftfi.com wurde kürzlich ein dezentraler Kredit in Höhe von 1,4 Mio USD vergeben. Das Besondere an diesem 30-tägigen Kredit: Als Collateral wurde ein NFT genutzt. Aber nicht irgendein NFT, sondern ein sogenannter Autoglyphs-Token, der sich auf ein Kunstwerk bezieht, das von einem Algorithmus erzeugt wurde, der selber auf der Ethereum Blockchain gespeichert ist.
- NFT-Handelsplattformhttps://cointelegraph.com/news/opensea-extends-nft-dominance-with-10b-in-cumulative-volume“OpenSea” wächst unaufhaltsam: Kürzlich erreichte die mit Abstand größte NFT-Handelsplattform Open Sea einen neuen Höchststand gemessen am kumulativen Dollar-Volume. Noch vor dem zuletzt erneut entstandenen Hype um die “Bored-Ape-Yacht-Club”-NFTs wurden über 10 Mrd. USD an NFTs umgesetzt. Platz zwei: Axie Infinity mit 3 Mrd USD. Dahinter: Larva Labs mit 1,6 Mrd USD, der Flow-basierte NBA Top Shot-Marketplace mit 726 Mio USD und die Solana-basierte Plattform Solanart mit 520 Mio USD.