Neuzugang für das zuletzt in die Kritik geratene Unternehmen Unzer. Seit dem 1.3. dieses Jahres leitet Katrin Stark dort die Finanzabteilung einschließlich der Bereiche Finanzplanung und -analyse, Treasury und Buchhaltung und stärkt dadurch das Managementteam. Vor ihr liegen große Aufgaben.
Zwar konnte Unzer (vormals Heidelpay) für 2021 Umsatzerlöse von insgesamt 176 Mio. Euro ausweisen, dennoch täuschen die Zahlen über so manche gesteckten Ziele hinweg. Denn: Belastet wurde das Ergebnis durch Abschreibungen in Höhe von gut 92 Mio. Euro – wovon allerdings drei Viertel auf die „planmäßige“ Korrektur von Firmenwerten entfallen, wie Finanz-Szene Ende 2022 nachrechnete. Allerdings retteten Unzer die Eigenmittel, die der hinter dem Unzer-Projekt stehende US-Finanzinvestor KKR in Unzer steckte. Dennoch blieb Unzer hinter den Erwartungen zurück und der Rückstand zur Konkurrenz Payone groß.
Hinzu kommt, dass dem Heidelberger Zahlungsdienstleister die Bafin weiterhin im Nacken sitzt und Strafen der Finanzaufsicht drohen. Im Juli letzten Jahres hatte die Aufsicht dazu aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die ordnungsgemäße Geschäftsorganisation sicherzustellen und den geldwäscherechtlichen Verpflichtungen vollumfänglich nachzukommen und ein Neukundenverbot angeordnet. Im Klartext heißt das, dass Mängel in der Geldwäscheprävention für Unmut sorgen und die Probleme weiterhin gelöst werden müssen.
Stark kommt von Orderbird
Die promovierte Informatikerin kommt von Orderbird, einem Anbieter für mobile Kassensysteme. Das Unternehmen war im vergangenen Jahr an den dänische Zahlungsanbieter Nets für rund 100 Mio. Euro verkauft worden. Als Chief Operating Officer leitete sie bei Orderbird die operative Performance des Unternehmens und den Aufbau des Zahlungsverkehrs und die Lizenzierung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Stark tritt die Nachfolge von Jacob von Ingelheim an, der kürzlich die neu geschaffene Position des Chief Risk and Transformation Officers (CRTO) übernommen hat. Von Ingelheim wird sich auf den Übergang von Unzer zu einem einheitlichen Unternehmen mit einem einzigartigen Handels- und Softwareangebot auf dem europäischen Markt konzentrieren.