Mini Payment Show – das war der erste Teil der PEX21

Anders, als unsere Freunde der Payment Exchange unser Event-Format kennen, fand der erste Teil der #PEX21 diesmal rein digital statt. So traf sich am 25. März 2021 zumindest das Team von Payment & Banking in alter Tradition im Berliner Soho House – nach erfolgreich absolvierten negativen Corona-Tests natürlich – zusammen mit einem Technikteam, um live für euch etwas Event-Feeling nach Hause zu bringen. Hier ein kleiner Rückblick.

Einmal durch die Zauberkugel, bitte. Der erste Teil der PEX21 stand unter dem Motto “Mini Payment Show”. Erinnern wir uns kurz an die 90er-Jahre. Wie war das bei euch so? Baggy Pants waren bei der Jugend angesagt. Irgendwo piepste ein hungriges Tamagotchi. Oder die Snake versuchte hastig ihrem eigenen Körper auszuweichen, so groß war der Bildschirm vom Nokia Handy ja auch wieder nicht. Gut, aufs Streaming mussten wir noch verzichten, Fernsehen und Videos erlebten ihren Höhepunkt. Und Spielshows nicht zu vergessen oder die Mini Playback Show. Spice Girls, Kelly Family oder Marusha, so begann auch die Payment Exchange 2021. Wir hoffen, die Intro hat euch gefallen!

Auf viele Entwicklungen der 90er-Jahre greifen wir noch heute zurück. Handys werden zum Alltagsgegenstand. Das Internet war für viele Menschen noch Neuland, aber der Grundstein war gelegt. Das Kataloggeschäft a la Otto, Quelle und Neckermann wurde digital, Reisen konnten online gebucht werden und auch das Banking vollzog erste zackhafte Schritte im Internat. Und heute? Nach über einem Jahr Pandemie können wir froh sein, dass wir so weit sind. Veränderungen bestimmen unser Leben und unsere Arbeit. Mal schneller, mal langsamer. Für die Payment-Industrie zogen wir Bilanz.

Next Gen E-Commerce: Was wir von China, Influencern und der Generation Z lernen können

So eröffnete Dr. Theo Pham in seiner Keynote die PEX21. Als Experte für digitale Geschäftsmodelle, E-Commerce und Social Media zeigte er uns die neuesten Trends und Innovationen in Handel und Payment.

GenZ steht auf TikTok, ihre Kaufkraft wird von Unternehmen oft unterschätzt. Generell ist Shopping mehr und mehr Entertainment. Anbieter buhlen um Follower. Influencer präsentieren Produkte und teilweise kann man direkt im Social Media Channel kaufen. Live-Streamings aus Stores sind besonders Corona-konform, allerdings hier in Europa nicht so verbreitet, erzählte uns Teo.

Content ist nach wie vor King, wenn auch anders als bisher. Neue Plattformen wie OnlyFans oder CAMEO “verkaufen” Fotos, Videos oder Botschaften leben also im Gegensatz zu Social Medien nicht von Werbeeinnahmen.

Doch es gibt noch mehr neue Business-Modelle, so Teo: StockX und Zalando Zircle verkaufen gebrauchte Kleidung und Produkte, Virtual Kitchen revolutioniert den Bereich der Food Delivery, und Peloton hat Erfolg mit Subscription-Modellen, die für eine lange Kundenbindung sorgen. Und schnell geht es bei Gorillas zu, die können mit einer Lieferung von unter 10 Minuten auch Amazon davonlaufen.

Neben realen geht es auch immer öfter um virtuelle Güter, wie Produkte für Avatare oder virtuelle Sneaker. Dazu kommen neue Payment-Formen und Kryptowährungen, die mit den neuen Geschäftsmodellen eng verbunden sind.

Ihr habt das super gemacht! Toll moderiert, spannende Inhalte, kurzweilige Diskussionen. Ein Genuß! Seit Corona das für mich beste Online-Konferenz-Erlebnis. Auch der Slack Channel zur PEX21 war klasse, so konnte man sich mit
anderen Austauschen und war gefühlt mittendrin.

Jasmin Walther, MOIA

Für die Zukunft gilt: „Content Commerce, mit Entertainment und Education, wird auch im B2B-Bereich wichtiger werden“, so Pham, außerdem geht es um Schnelligkeit, Memberships und Live Shopping. Heute sind das noch Trends der Zukunft – aber bald wird das alles Mainstream sein.

Ein Jahr Pandemie: Der Corona-Effekt im Handel und Payment

Im anschließenden Panel ging es dann wieder nach Deutschland. Wir sprachen über den Handel hierzulande und die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Tim Böker (Rose Bikes), Jost Wiebelhaus (Frankfurter Laufshop), Monique Paulsen (myToys.de) und Stephanie Döring (Weinladen) schilderten ihre Erlebnisse.

Stephanie hatte das beispielsweise so erlebt, dass sie vor der Pandemie immer den Fokus auf den stationären Handel gelegt hatte und eben nicht online mit den Big Playern mithalten wollte, aber dann ging mit Corona alles ganz schnell: Sie organisierte schon kurz darauf das erste Online-Tasting.

Dass man auch Online sehr inspirierende Events veranstalten kann, hätte ich noch vor kurzem nicht für möglich gehalten. Schon gar nicht ein(e) PEX. Das PBA-Team hat eindrucksvoll das Gegenteil bewiesen. Vielen Dank!

Boris Kirn, COO/ Managing Director bei elumeo SE

Auch bei Fahrrädern ist der stationäre Handel besonders wichtig, damit man das Fahrrad vor dem Kauf ausprobieren kann. Umso wichtiger war es daher, wie Tim betonte, schnell eine gute Beratung per Video und anderen Kanälen aufzubauen und die BeraterInnen so zu schulen, dass sie etwaige Termine Corona-konform wahrnehmen können.

Ähnliches spielt sich bei Laufschuhen ab: Jost erzählte, dass man die Laufschuhanalyse schnell ins Digitale transformiert hat. Sogar der älteste Mitarbeiter war am Ende ganz begeistert von der Beratung per WhatsApp.

Spielsachen waren dagegen während Corona ein Dauerbrenner, berichtete Monique von myToys. An Kindern wird glücklicherweise zuletzt gespart. So wurden gerade im ersten Lockdown viele Spielsachen gekauft, in den wärmeren Monaten folgten dann Gartenspielzeug und Klettergeräte. Nur eine Sache verkaufte sich schlechter als sonst: Kinderschuhe. Und eines blieb glücklicherweise aus: Eine Welle von Online-Betrügereien.

Das Resultat: Das stationäre Geschäft bleibt für viele Branchen wichtig, Händler möchten gern zurück zu alten Gewohnheiten. Die Krise hat aber auch den Blick auf den Kunden geschärft, neue und vor allem gezielte Angebote geschafft. Das Zwischenmenschliche kann durch nichts ersetzt werden. Aber mit cleveren Ideen und Unterstützung bringen uns durch die Krise.

Digitaler Euro: Nachhaltige Veränderung oder nur heiße Luft?

Kryptowährungen sind auf dem Vormarsch, wann also kommt der digitale Euro? Ist er schon auf dem Weg, oder steckt da nicht viel dahinter? Darüber sprachen wir mit Elke Kunde (IT Architect in Enterprise Technical Sales der IBM Deutschland/Bitkom, Arbeitskreis Blockchain).

Von der EZB werden demnächst große Neuigkeiten in Sachen Digitalwährung und digitaler Euro erwartet. Konkret wird es noch nicht, so Elke, aber es wird gerade viel geforscht, wie der Euro auch in seiner digitalen Form zum Zahlungsmittel werden kann. Gerade für die Wirtschaft ein wichtiger Aspekt. Und was sie auf jeden Fall braucht, ist hier die richtige Programmierbarkeit des digitalen Euros. Trotzdem stehen die „normalen“ KundInnen genauso im Fokus, denn nur was sie akzeptieren, wünschen und annehmen, wird sich durchsetzen, das gilt in jedem Bereich und ebenso bei den Währungen. Der digitale Euro hat die Chance, eine Leitwährung zu werden, aber dafür muss er dann auch Maßstäbe setzen. Es wird keine unendlichen Möglichkeiten geben, sondern ein paar bestimmte werden erfolgreich sein und sich durchsetzen.

Mit jeder PEX übertrifft sich das PBA-Team. Gerade in der aktuellen Situation haben die PBA-Macher gezeigt was Digital in unserer heutigen Zeit bedeutet und eine hochkarätige „digital“ PEX auf die Beine gestellt. Wenn auch nicht Face2Face, war es ein Fest des Payments & der Sinne. Freue mich auf 2022 in Berlin und in Person. Vielen lieben Dank

André Moeller, SMA AG

Und wann kann man damit rechnen? Elke sieht das noch nicht so bald kommen, frühestens in fünf Jahren, eher in zehn, bis man wirklich auch ein Bahnticket mit dem digitalen Euro bezahlen kann. Wie schnell eine solche Entwicklung geschieht, hängt auch von dem Teil der Welt ab, in dem man sich befindet: An Orten, wo es keinen oder nur schlechten Zugang zum normalen Bankenwesen gibt, hat eine digitale Währung eine ganz andere Bedeutung, und der Übergang geschieht schneller. Sonst sieht Kunde eher weniger die geografische Bedeutung als einfach die Wichtigkeit des Themas: Das Thema Crypto Currency brennt und ist ein entscheidender Trend der Zukunft.

Danke an euch

Wir hatten Spaß und hoffen, den hattet ihr auch. Auch wenn es nicht das Gleiche war, so haben wir uns doch wieder getroffen, virtuell. In unserem Slack-Channel war mächtig was los, danke euch für den amüsanten und interessanten Austausch. Anregungen und Feedback sind immer herzlichen willkommen. Auch Themen-, Speaker- oder Teilnehmervorschläge. Schreibt uns einfach eine Mail.

Dank an unsere Sponsoren

Ein großes Dankeschön senden wir an all unsere Sponsoren! Ohne euch gäbe es keine knallbunte PEX, keinen Austausch und kein neues Wissen. Ihr seid auch immer Ermutiger und Unterstützer. Ihr seid die Besten! Danke, danke, danke an Banxware, DKB, Fiducia GAD, First Cash Solution, Mastercard, paydirekt/Giropay, Payoneer, Ratepay, und Senacor.

Fortsetzung folgt…

Den zweiten Teil der Payment Exchange 2021 wird es im Sommer geben, wir planen mit Ende August oder Anfang September. Digital sehen wir uns hier auf jeden Fall. Wenn es gut läuft, gibt es zusätzlich einen Offline-Teil. Drückt die Daumen!

Auf jeden Fall könnt ihr für die Online-Show weiter Tickets kaufen. Wer bis hierhin gelesen hat, hat sich eine Belohnung verdient. Mit dem Code PEX21_Blog bekommt ihr heute 10% Rabatt auf das Ticket:

Ticket kaufen: https://pex21-mini-payment-show.eventbrite.de

Und zum Ende noch ein paar Impressionen, viel Spaß!

Autor

  • Julia Tschawdarow ist Expertin für PR- und Marketing-Kommunikation im Fintech- und Payment-Bereich. Angefangen in der Start-up-Szene im Jahr 2010, baute sie die PR- und Marketing-Bereiche beim BNPL-Anbieter Ratepay in Berlin und im damaligen Payment Orchestration Provider optile in München mit auf. Heute arbeitet sie im börsennotierten US-Unternehmen Payoneer, einem B2B cross-border Payment-Anbieter für SMBs, als Director of Corporate Communications & PR, entwickelt und managt globale PR-Programme und betreut deren Umsetzung in verschiedenen Regionen der Welt. Seit 2016 ist sie Teil des Payment & Banking Teams und organisiert unter anderem die Payment Exchange.

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