Impulsgeberinnen der Blockchain-Branche: Romina Bungert von Centrifuge

Themen wir Blockchain und Kryptowährungen gehören längst zur täglichen Berichterstattung und Investoren sehen in der Blockchain und deren Unternehmen eine große Zukunft. Doch obwohl sich immer mehr Akteure damit auseinandersetzen, sind Frauen in der Branche noch selten zu finden. In unserer Reihe stellen wir daher Impulsgerberinnen der Blockchain-Branche vor, die diese entscheidend mitprägen.

Der Prozentsatz der Frauen, die mit Kryptowährung zu tun haben, liegt weit unter dem der Männer. Trotz diverser Bemühungen, auch Frauen für den Themenkomplex zu begeistern, ist die Kryptoszene eine größtenteils von Männern dominierte Branche.

Mit unserer Reihe machen wir Impulsgeberinnen aus der Blockchain vor, an denen in der Region DACH niemand vorbeikommt. Sie sind Vorbilder für diejenigen, die sich für die Technologie interessieren und den Erfolg maßgeblich mitgestalten wollen. Nicht zuletzt, weil die Blockchain als Instrument für die Gleichstellung und Inklusion der Geschlechter eingesetzt werden kann.

Heute im Gespräch: Romina Bungert von Centrifuge

Wie bist du zur Blockchain gekommen und was genau machst du?

Zum ersten Mal habe ich mich mit Blockchain in größerer Tiefen 2017 beschäftigt, als ich anfing, in Krypton zu investieren. Bei meiner Recherche las ich einige Whitepaper. Das weckte meine Neugier im Kontext meiner Arbeit in der Fintech-Industrie, Wertpapiergeschäft und Regulierung. Da ich mich viel mit Aufsichtsrecht und lizenzpflichtigen Geschäftsmodellen beschäftigt habe, habe ich noch in dem Sommer mit ehemaligen Kollegen angefangen an einer Idee zur Verzahnung von Krypto-Investments mit der traditionellen Banking-Infrastruktur zu arbeiten. So bin ich immer weiter ins Rabbit-Hole eingetaucht. Seit Anfang letzten Jahres unterstütze ich die Entwicklung eines Lending-Protokolls als CFO bei Centrifuge Network Foundation.

Was reizt dich an dem Thema?

Für mich ist Blockchain ganz klar die Zukunft für alle Arten von Finanztransaktionen und Wertpapierhandel. Durch die dezentrale Natur können aus meiner Sicht nicht nur Workflows in der Finanzindustrie verbessert werden, sondern auch ein inklusiveres System für alle Menschen weltweit geschaffen werden. Censorship Resistance und Credible Neutrality, aber auch die besseren Koordinationsmechanismen dank Kryptoecononimcs haben das Potenzial Public Goods Funding zu verändern, aber auch Finanztransaktionen zu einem Human Rights zu etablieren. Fair Access to Finance ist für mich ein zentraler Punkt. Zugang zu Vermögen-aufbauenden Produkten ist nicht überall weltweit gegeben. Ich bin gespannt, welche Möglichkeiten sich ergeben, wenn wir einen derart dezentralen Systemzustand erreichen, der durch private Akteure gesichert wird.

Warum sollten sich künftig alle mit Kryptos und Blockchain auseinandersetzen?

Jeder kann einen Beitrag zur Dezentralisierung leisten, indem man private Blockchain-Nodes betreibt. Diese können zur Besicherung einer L1 genutzt werden, aber auch zum Aufsetzen von Wifi-Nodes und VPNs. Diese Aufgabe hat für mich nicht nur den ideologischen Anreiz, sondern auch die Aussicht auf Generierung eines passiven Einkommens durch Staking Rewards wie bspw. bei PoS-Mechanismen. So kann man dem Portfolio eine stabile Rendite bei sehr moderatem Risiko beimischen. Kryptos fehlen in vielen Portfolios wegen ihrer Volatilität, dabei kann man bei langfristigen Haltedauern gute Gewinne erzielen. Nicht nur das schnelle Geld, durch die Wertvervielfachung bei Einzel-Währungen ist aus meiner Sicht interessant.

Welchen Anteil trägst du daran, dass das Thema in der Masse ankommt?

Bei LinkedIn teile ich auch gerne Einblicke über unsere Mission oder wie wir Blockchain und NFTs im Kontext zu Workflowautomatisierung im Finanzdienstleistungsprozess und konkret bei der Kreditvergabe und Zugang zu Kapital einsetzen. Leider schaffe ich es nicht regelmäßig genug. Ansonsten bin ich Co-Host bei Startup-Insider für die Krypto-Serie „From Infinity to Beyond“. Dort porträtieren wir die aktuellen Ereignisse in der Blockchain-Welt und geben Erklärungen für diejenigen, die nicht die Möglichkeit haben, sich Vollzeit mit dem Thema zu beschäftigen.


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Welche Social Media-Plattformen sind für dich und deine Arbeit besonders wichtig bzw. welche nutzt du?

Im Blockchain-Bereich findet der Erfahrungsaustausch hauptsächlich über Twitter statt. In manchen Arbeitsgruppen trifft man sich sonst auch bei Telegram oder Signal was auch für Chat-Gruppen im Businesskontext angeht. Über die Listen gemeinsamer Gruppen sieht man, wer sich für welche Themen interessiert. So wird man auch manchmal zu neuen Kreisen hinzugefügt.

Außerdem läuft viel Arbeit in den DAOs über Discord und Discourse Forum ab – das sind alles frei zugängliche Kanäle, dadurch kann man sehr einfach Einblicke in neue Projekte oder Abläufe für neue Kooperationen ableiten. E-Mail wird eigentlich nur noch für kleinere Admin-Themen verwendet. Intern nutzen wir Slack und Element.

In unserer Reihe „Impulsgeberinnen der Blockchain-Branche“ sind bereits erschienen:

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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