Am Thema Blockchain und Kryptowährungen kommt nun niemand mehr vorbei. Die Berichte und Podcasts zu dieser Branche nehmen täglich zu und Startups sprießen wie Pilze aus dem Boden. Investoren sehen in der Blockchain eine große Zukunft, weswegen das Geld locker sitzt.

Aber unbestreitbar liegt der Prozentsatz der Frauen, die mit Kryptowährung zu tun haben, weit unter dem der Männer. Zwar gibt es diverse Bemühungen, auch Frauen für die Blockchain zu gewinnen – aber Umfragen, Forschungsstudien und vor allem private Beobachtungen bestätigen ihre Unterrepräsentanz. Im Jahr 2020 lag der Prozentsatz der weiblichen Startup-Gründer bei gerade 16 Prozent. In Sachen Blockchain zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Kryptoszene ist weiterhin eine größtenteils von Männern dominierte Branche.

Wir ändern das jetzt und stellen – längst überfällig – ab heute insgesamt fünf Frauen vor, an denen in der Region DACH niemand vorbeikommt, der sich mit dem Thema Blockchain beschäftigt.

Die Frauen eint, dass sie sich seit Jahren für die Technologie interessieren, den Erfolg maßgeblich mitgestalten und daran arbeiten, dass die Blockchain und Kryptowährungen in der Masse der Gesellschaft ankommen. Nicht zuletzt, weil die Blockchain als auch Instrument für die Gleichstellung und Inklusion der Geschlechter eingesetzt werden kann.

Blockchain Anita Posch

Heute im Gespräch: Anita Posch

Wie bist du zur Blockchain gekommen?

Ich bin seit 1999 im Bereich Internet und E-Commerce tätig. Habe selbst Webseiten programmiert, große E-Commerce Projekte geleitet und war als Selbstständige Gründerin eines online Marktplatzes für nachhaltige Design-Produkte und für Coworking-Spaces. 2016 habe ich eine Auszeit genommen, um mir klar zu werden wie es weiter geht. Das Thema E-Commerce und online Marketing als selbstständige Unternehmensberaterin war mir zu eng geworden und ich sah keinen Platz für einen größeren, gesellschaftlich, sozialen Beitrag meinerseits darin.

Im April 2017 habe ich einen Vortrag von Shermin Voshmgir über Bitcoin und Blockchains gehört. Ihre Darstellung der Technologie und der Möglichkeiten faszinierten mich und ich sah die Parallelen zur Entwicklung des Internets vor 30 Jahren. Von da an habe ich mich intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt und schätze mich glücklich in dieser spannenden Branche tätig zu sein.

Was reizt dich daran?

Als mich das Thema Bitcoin und offene Blockchains gefunden hat und ich das erste Mal die Genialität dieses Konzeptes halbwegs verstanden hatte, fiel ich in das sogenannte „Rabbit hole“. Monatelang tat ich nichts anderes als jede freie Minute Bitcoin und Blockchains zu studieren und zu lernen. Ich verlegte meine berufliche Selbstständigkeit von E-Commerce und Online-Marketing auf unabhängige Beratung und Wissensvermittlung für Bitcoin & Co.

Warum sollten sich künftig alle mit Kryptos und Blockchain auseinandersetzen?

Ich verstehe es so: Bitcoin ist privates Geld. Es kann uns Menschen weltweit vor Zugriffen durch Staaten schützen. Es ist Geld, das mir gehört, wie eine Goldmünze. Es ermöglicht Milliarden Menschen weltweit und – für mich ein besonderes Anliegen – damit auch Millionen von Frauen, die sich in wirtschaftlicher Abhängigkeit von Männern befinden, den Zugang zu einem Konto und Unabhängigkeit.

„Bitcoin ermöglicht es Millionen von Frauen, die sich in wirtschaftlicher Abhängigkeit von Männern befinden, den Zugang zu einem Konto und Unabhängigkeit.“

Welchen Anteil trägt deine Arbeit daran, dass das Thema in der Masse ankommt?

Ich habe eine Vielzahl an öffentlichen Vorträgen über Bitcoin und Blockchains gehalten, ein Buch über die sichere Nutzung von Bitcoin für NutzerInnen geschrieben und dazu einen Online Workshop veröffentlicht. Ich habe über 100 Podcast Interviews mit den Menschen, die Bitcoin entwickeln, produziert. Ich bin im Vorstand von „Bitcoin Austria“, ein Non-Profit Verein, der sich der Wissensverbreitung widmet und habe die Bücher von Andreas M. Antonopoulos „Das Internet des Geldes“ auf deutsch übersetzt. Derzeit arbeite ich an der Übersetzung meines Buches und des online Kurses auf Englisch.

Welche Social Media Tools sind für dich besonders wichtig?

Mir sind Datenschutz und der Schutz der Privatsphäre sehr wichtig. Daher nutze ich Facebook und Instagram nur mehr zur Publizierung meiner Inhalte und habe die zugehörigen Apps und WhatsApp von meinem Handy gelöscht. Für meine Arbeit nutze ich hauptsächlich Twitter, Signal, Telegram, Mastodon, YouTube, meinen Newsletter und Podcast.

Derzeit Fokus auf Englisch:
Podcast: https://bitcoinundco.com/en/
Website: https://anitaposch.com/
Anita’s Weekly – Bitcoin news of the week. Handpicked for you by Anita Posch. https://anitaposch.com/newsletter
YouTube Channel: http://www.youtube.com/c/AnitaPosch
Twitter: https://twitter.com/AnitaPosch

Meine deutschen Links:
Podcast: https://bitcoinundco.com/de/
Buch: https://bitcoinundco.com/de/bitcoin-buch-anfaenger/
Online Kurs: https://bitcoinundco.com/de/bitcoin-online-kurs/

Frauen, die ich empfehle:
Natalie Enzinger, Krypto-Steuerexpertin aus Ö
Shermin Voshmgir, Blockchain Forscherin (Berlin)

In unserer Reihe „Impulsgeberinnen der Blockchain-Branche“ bereits erschienen:

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