Themen wie Blockchain und Kryptowährungen gehören längst zur täglichen Berichterstattung und Investoren sehen in der Blockchain und deren Unternehmen eine große Zukunft. Doch obwohl sich immer mehr Akteure damit auseinandersetzen, sind Frauen in der Branche noch selten zu finden. In unserer Reihe stellen wir daher Impulsgerberinnen der Blockchain-Branche vor, die diese entscheidend mitprägen.

Der Prozentsatz der Frauen, die mit Kryptowährung zu tun haben, liegt weit unter dem der Männer. Trotz diverser Bemühungen, auch Frauen für den Themenkomplex zu begeistern, ist die Kryptoszene eine größtenteils von Männern dominierte Branche.

Mit unserer Reihe machen wir Impulsgeberinnen aus der Blockchain vor, an denen in der Region DACH niemand vorbeikommt. Sie sind Vorbilder für diejenigen, die sich für die Technologie interessieren und den Erfolg maßgeblich mitgestalten wollen. Nicht zuletzt, weil die Blockchain als Instrument für die Gleichstellung und Inklusion der Geschlechter eingesetzt werden kann.

Heute im Gespräch: Juliane Demuth von corpus

Wie bist du zur Blockchain gekommen und was genau machst du?

Der Klassiker, das Bitcoin-Whitepaper, war mein erster Berührungspunkt mit der Thematik. Mit dem daraus entwickelten Diskurs, angetrieben durch die These von Blockchain-Maximalisten, dass die Technologie Intermediäre künftig obsolet werden lässt, war ich als Soziologiestudentin gespannt darauf, was sich daraus entwickeln würde. Das der Technologie zugesprochene disruptive Potenzial von Geschäftsmodellen und die damit postulierte gesellschaftliche Transformation haben mein Interesse geweckt.

Daher habe ich mich mit potenziellen Anwendungsfällen beschäftigt und entsprechend nach einem Einstieg in die Branche gesucht, um die Praxis zu erkunden. 2019 bin ich schließlich beruflich eingetaucht. Seither war ich in verschiedenen Unternehmen mit Blockchain-Fokus tätig. Derzeit arbeite ich für das Venture Studio von Christoph Jentzsch, einem echten Ethereum OG. Dort bin ich als Head of Product Marketing für das Brand Building, das Go-To-Market und alles, was zur Außenkommunikation dazugehört, verantwortlich.

Alle unsere Anwendungen sind auf Ethereum realisiert. Aktuell haben wir drei Produkte im Portfolio: GasHawk, ein Transaktionskosten-Manager zur Gas-Fee-Ersparnis bei zeitunkritischen Ethereum-Transaktionen, dm3 – ein ENS-basiertes Messaging-Protocol und Tokenize.it, eine Plattform für token-basierte Unternehmensfinanzierung.

Was reizt dich an dem Thema?

Die Möglichkeiten digitaler kooperativer Wertschöpfung, die Verlagerung von Machtstrukturen (bspw. DAOs), digital abgebildete Eigentumsrechte und der Wandel traditioneller Wertvorstellungen interessieren mich. Außerdem reizt es mich, die Entwicklung blockchain-basierter Anwendungen mitzubegleiten, mir dabei neue Perspektiven zu erschließen und von den Bedürfnissen der Community zu lernen.

Warum sollten sich künftig alle mit Kryptos und Blockchain auseinandersetzen?

Es gibt mehrere Gründe, warum es wichtig ist, dass sich künftig alle mit Kryptowährungen, Blockchain und Digital Assets auseinandersetzen. Zum einen nimmt die Verwendung von Kryptowährungen weltweit zu. Immer mehr Unternehmen akzeptieren Kryptowährungen als Zahlungsmittel. Weiterhin besteht der Trend, Digital Assets als Investitionsmöglichkeit zu nutzen. Deshalb haben wir uns bei corpus entschlossen, Tokenize.it, eine token-basierte Plattform für Unternehmensfinanzierung, Mitarbeiterbeteiligung und Investments zu entwickeln, um NutzerInnen den Zugang durch standardisierte Prozesse zu vereinfachen.

Entsprechend ist es wichtig zu verstehen, wie Kryptowährungen und Digital Assets funktionieren und welche Auswirkungen sie auf die Wirtschaft und Finanzmärkte haben können. Zum anderen hat Blockchain das Potenzial, viele Branchen zu revolutionieren, indem Prozesse automatisiert und Transparenz geschaffen wird, wie etwa im Gesundheitswesen, der Logistik und bei Versicherungen. Wenn man sich mit dieser Technologie auseinandersetzt, können neue Geschäftsmöglichkeiten entdeckt und innovative Lösungen entwickelt werden.

Weiterhin können Digital Assets sowie Blockchain z.B. in Verbindung mit dem Konzept der Self-Sovereign Identity die persönliche Freiheit fördern. Mittels der Verwendung von Digital Assets besteht das Potenzial, seine finanzielle Unabhängigkeit zu stärken, indem man seine Assets außerhalb des traditionellen Bankensystems hält und selbst kontrolliert. Gleichwohl ist es meines Erachtens wichtig, dass die Regulatorik sich mitentwickelt, um NutzerInnen zu schützen.

Des Weiteren wird das Thema Cybersecurity immer wichtiger. NutzerInnen müssen aufgeklärt sein, wie sie ihre Digital Assets bestmöglich z.B. vor Hackerangriffen schützen können. Schließlich gibt es einige stichhaltige Gründe, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, auch wenn man nicht direkt in diesen Bereichen arbeitet. Sie sind Teil einer zunehmend vernetzten und digitalen Welt und werden unser Leben und die Wirtschaft in vielen Bereichen künftig noch stärker beeinflussen.


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Welchen Anteil trägst du daran, dass das Thema in der Masse ankommt?

Mit der Entwicklung NutzerInnen freundlicher Produkte tragen wir mit corpus dazu bei, die Hürden zur Nutzung blockchain-basierter Anwendungen abzubauen. Dabei habe ich eine Art Schnittstellenfunktion inne. Hierbei ist es meine Aufgabe als Marketingverantwortliche, als Übersetzerin zwischen Technologie und Zielmarkt zu fungieren. Ein tiptop Tech Stack und auditierte Smart Contracts allein sind noch kein Erfolgsgarant. Ziel ist es, komplexe Themen so verständlich zu vermitteln, sodass eine breite Zielgruppe sie verstehen und nutzen kann. Das interdisziplinäre Zusammenspiel ist entscheidend, um gute Produkte zu entwickeln und am Markt erfolgreich zu etablieren. Daneben sind Kooperationen und Partnerschaften sowie die Community-Arbeit ein wichtiger Bestandteil, um Awareness zu schaffen.

Welche Social Media-Plattformen sind für dich und deine Arbeit besonders wichtig bzw. welche nutzt du?

Da ich aktuell hauptsächlich im B2B tätig bin, ist LinkedIn die primäre Plattform zur Kommunikation. Ferner sind wir mit dem Venture Studio als auch unseren Produkten auch auf Twitter, Discord und Common Ground vertreten. Kontaktiert mich gerne.

In unserer Reihe „Impulsgeberinnen der Blockchain-Branche“ sind bereits erschienen:

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