In den letzten beiden Wochen gab es nur ein Thema in der Krypto-Branche: Die Insolvenz der viertgrößten Kryptobörse der Welt: FTX. Nachdem das Unternehmen Anfang des Jahres noch mit einer Milliardenbewertung bewertet wurde, ist FTX nun pleite. Wie kam es dazu? Und was bedeutet diese Insolvenz für den Krypto-Space? Die Situation ist sehr unübersichtlich. Fast stündlich treten neue Entwicklungen zutage. Es ist schwierig, zwischen Fakten, Gerüchten und Falschinformationen zu unterscheiden. Die Experten vom Podcast Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll ordnen die Entwicklungen in einem FTX-Spezial deshalb für euch ein.

Hinweis: Die folgende Einordnung basiert auf dem Wissensstand vom 14.11.2022. Wir bitten um Verständnis, dass alle Entwicklungen nach Einreichfrist des Artikels nicht Teil des Artikels sein können. 

Was ist passiert? Eine Chronologie.

02.11.2022: Coindesk veröffentlicht Artikel zur Verflechtung von FTX und Alameda Research:

In diesem Artikel berichten die Coindesk-Autoren mit Bezugnahme auf interne Dokumente über erhebliche Verflechtungen der Kryptobörse FTX mit dem Trading-Unternehmen Alameda Research. Beide Unternehmen sind milliardenschwer. In der Bilanz von Alameda-Research (Bilanzsumme: 14,6 Mrd. US-Dollar) fällt die große Position der FTT-Tokens, die von FTX ausgegeben wurden, ins Auge. Diese Position macht knapp 40% der Bilanzsumme aus. Somit zeigt sich, dass Alameda in großem Maße von FTX und deren Token FTT abhängig ist.

06.11.2022: Binance CEO kündigt Verkauf von FTT-Tokens an:

Auch die weltgrößte Kryptobörse Binance ist in FTX investiert und hält eine erhebliche Menge an FTT-Tokens. Binance-CEO Changpeng Zhao (CZ) kündigt an, dass Binance alle FTT-Tokens verkaufen möchte und startete den Verkauf der FTT-Tokens. 

In der Folgezeit: Investoren und Kunden ziehen Gelder ab:

Viele FTT-Token-Halter verkaufen ebenfalls ihre FTT-Tokens. Das Misstrauen in die Stabilität von FTX steigt. Innerhalb von 72 Stunden werden 6 Mrd. US-Dollar von FTX abgezogen. Ein sogenannter “Bank Run” spielt sich ab. Der Kurs des FTT-Tokens rauscht in den Keller.

08.11.2022: FTX pausiert Auszahlungen:

FTX-Kunden können nicht mehr auf ihre Kundengelder zugreifen. Alle Auszahlungen sind gestoppt.

08.11.2022: Binance signalisiert Interesse an FTX-Übernahme:

Konkurrent Binance unterzeichnet eine nicht-bindende Absichtserklärung für die Übernehme von FTX, um einen größeren Schaden zu vermeiden und Kundengelder zu schützen.

09.11.2022: Binance nimmt von Übernahme Abstand:

Nach einer ersten Sichtung der Unterlagen von FTX möchte Binance FTX nun doch nicht übernehmen. Laut Binance-CEO Changpeng Zhao ist die Situation bei FTX prekärer als gedacht.

10.11. 2022: Laut Wall Street Journal fehlen FTX 8 Milliarden US-Dollar:

Gemäß einer Analyse des Wall Street Journals hat sich bei FTX eine Finanzierungslücke von 8 Milliarden US-Dollar ergeben. Zur Sicherung der Solvenz müsse diese Lücke geschlossen werden.

11.11.2022: FTX reicht Insolvenzantrag ein:

Sam Bankman-Fried, CEO von FTX, reicht einen Antrag zur Feststellung der Involvenz (Chapter 11) ein und tritt als CEO zurück. 

Unglaubliche Entwicklungen rund um FTX

FTX-CEO baute möglicherweise „Hintertür“ in FTX-Systeme:

Der inzwischen ehemalige FTX-CEO Sam Bankman-Fried hat einem Bericht von Reuters zufolge eine Software entwickelt, die das unerkannte Verschieben von Geldern ermöglicht haben soll. Der ehemalige Krypto-Börsenchef bestritt die Existenz einer solchen „Hintertür“ zur Überlistung der FTX-Systeme. 

Twitter-Spekulationen zu nicht autorisierten Transaktionen bei FTX:

In der Nacht auf den 12.11.2022 flossen hunderte von Millionen US-Dollar aus FTX-Wallets ab. Die meisten spekulierten natürlich auf Liquidatoren. Auf Twitter begann die Krypto-Community jedoch schnell zu spekulieren, dass die Abflüsse von einem Mitglied des inneren Kreises von Bankman-Fried koordiniert worden sein könnten. Die gleichzeitigen und ausgeklügelten Hacks von FTX und FTX US zu so später Stunde weisen auf einen möglichen Insider-Job hin. ZachXBT twitterte am Freitagabend, dass „mehrere ehemalige FTX-Mitarbeiter mir bestätigt haben, dass sie diese Überweisungen nicht erkennen“.

FTX bringt Funds in Sicherheit:

Stunden später teilte FTX US General Counsel Ryne Miller in einem Tweet mit, dass FTX US und FTX.com wegen des Konkurses am Freitag alle ihre Assets in einen Cold Storage verschoben hätten. Der Prozess wurde am Freitagabend dann beschleunigt, um den Schaden zu begrenzen, der durch die oben genannte Beobachtung nicht autorisierter Transaktionen entstanden ist.

SBF vs CZ als Social-Media-„Blutsport”:

FTX-CEO Sam Bankman-Fried und Binance-CEO Changpeng Zhao streiten sich öffentlich. Dies tun sie vor allem mittels Social Media-Plattformen. Wenn diese Sticheleien Schwachstellen aufdecken, die die Entschlossenheit der Anleger erschüttern, können Krypto-Unternehmen schnell aus dem Ruder laufen und Anleger große Schmerzen erleiden. Diese „Tastaturkämpfe“ können wie ein „Blutsport“ sein: Es könnte nicht nur darum gehen, zu gewinnen, sondern auch darum, auf Kosten der Gegner zu siegen.

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