Französisches Fintech Silvr kommt nach Deutschland und kooperiert mit der DFKP

Zuletzt berichteten wir das französische Fintech Silvr im Februar dieses Jahres. Es sicherte sich eine Finanzierung in Höhe von 130 Mio. Euro. Nun bereitet das 2020 gegründete Unternehmen seinen Markteintritt in Deutschland vor. Dafür kooperiert es künftig mit der DFKP, Vermittler von Unternehmensfinanzierungen in Deutschland. Das gemeinsame Ziel: die Kapitalbeschaffung für digitale Unternehmen künftig noch einfacher und zugänglicher zu machen.

Für die so genannten KMUs ist das eine gute Nachricht, denn in der aktuellen Marktlage zwischen Rezession und steigenden Zinsen ist die Cashflow-Optimierung für Unternehmen von großer Bedeutung.

Silvr wagt erste Schritte in Deutschland

Das in Paris ansässige Unternehmen prognostiziert mittels KI-gestützter Analysen über den zukünftigen Geschäftsverlauf des Unternehmens. So sollen dann binnen 24 Stunden Zusagen über Finanzierungen möglich sein. 

Seit 2019 finanziert Deutsche Firmenkredit Partner (DFKP) kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland. Nach eigenen Angaben haben die DFKP-Finanzierungsberater Zugang zu Finanzierungsprodukten von aktuell über 100 Banken und Spezialfinanzierern.

„Silvr erhält von unserer Firmenfinanzierungsplattform in Zukunft vorgeprüfte Finanzierungsanfragen, im Gegenzug erweitern wir unser Leistungsspektrum um eine auf Wachstumsunternehmen spezialisierte Finanzierungslösung,“ erläuter Paul Weber, Vorsitzender der Geschäftsführung von DFKP, die künftige Kooperation. Für silvr sind diese Schritte die ersten in Deutschland, um sich langfristig auf dem hiesigen Markt etablieren zu wollen.

DFKP-Gründer Paul Weber baute einst im Hintergrund als CCO das Geschäft von Fincompare mit auf, verliest das Unternehmen aber nach gut 2,5 Jahren, um unter dem Namen DFKP ein eigens Fintechs für Unternehmenskredite aufzubauen und somit quasi als Wettbewerber seines einstigen Arbeitgebers auftritt.

DFKP bindet Banken-Api der Ing an

Mit der Kooperation mit Silvr macht die DFKP das zweite Mal innerhalb weniger Wochen auf sich aufmerksam. Unlängst berichteten wir an dieser Stellen, dass sie mit der ING Deutschland die erste Großbank an ihre proprietäre Banken-API mit dem Ziel angeschlossen hat, dass die Bank nun innerhalb weniger Sekunden vorgeprüfte Anfragen aus der DFKP-Finanzierungsberatung direkt in ihre Kreditanalyse erhält. Die ING investierte übrigens früh in Fincompare, das seinerseits die ING Deutschland ebenfalls per Schnittstelle seit wenigen Tagen anbindet.

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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