Ex-Qonto Deutschlandchef Pohlmann startet Fintech Denario

Lange nichts gehört! Für eine ganze Weile hieß es auf seinem LinkedIn Profil nur „Co-Founder at Fintech in Stealth Mode“. Gut ein Jahr später lässt Philipp Pohlmann die Katze aus dem Sack: Der ehemalige Deutschlandchef von Qonto geht mit seinem eigenen Fintech Denario live und wagt nach dem seinerzeit überraschenden Weggang von Qonto Ende 2020 den Schritt in die Selbstständigkeit.

Transparenz im Zahlungsvorgang

Die Neugründung mit Sitz in Berlin versteht sich als eine Art Cockpit für Zahlungsvorgänge in Unternehmen. „In Deutschland werden jedes Jahr ca. 32 Milliarden Papierrechnungen versendet und per Banküberweisung bezahlt. Indem wir Rechnungssteller und Rechnungsempfänger auf einer sicheren Cloud-Zahlungsplattform vernetzen, ermöglichen wir Transparenz und maximale Flexibilität im Zahlungsvorgang,” erklärt Pohlmann, der das Unternehmen gemeinsam mit Keith Siilats führt. Dieser hatte zuvor unter anderem das in Miami ansässige E-Scooter-Unternehmen Bolt Mobility aufgebaut.

Erste Investoren konnte das junge Fintech bereits für sich gewinnen. Die Finanzierungsrunde in Höhe von 1,3 Millionen Euro führt 468 Capital an, mit Beteiligung von Presight Capital und Mato Perićs Investment Arm MPGI.

Denario verbindet mittels Open Banking Finanztools

Hinter 468 Capital steckt unter anderem Ex-Rocket Internet-Macher Alexander Kudlich und investiert vor allem in Unternehmen aus den Bereichen Prozessautomatisierung, Machine Learning (künstliche Intelligenz) sowie Open-Source-Software.

Rechnungen, so Pohlmann, blieben häufig aufgrund falscher Angaben in der Rechnungsstellung oder fehlender Liquidität, lange Zeit unbearbeitet. Hinzu kommt:  Häufig werden in langen Korrespondenzen Zahlungsbedingungen und Bezahlmethode festgelegt. Für viele Unternehmen kann aber lange Kommunikation und fehlende Zahlungs schnell zum Problem werden. „Genau dieses Problem möchten wir mit Denario lösen, indem wir Zahlungsvorgänge digitalisieren und Kommunikation zu offenen Forderungen bündeln”, erklärt Pohlmann.

Mit Hilfe von Open Banking und offenen Schnittstellen lässt das Startup Finanztools wie Bankkonten, PayPal, Wise, oder Stripe verbinden. Rechungsbelege können aus verschiedenen Quellen automatisiert ausgelesen werden und Zahlungsverpflichtungen können anschließend flexibel und termingerecht bezahlt werden. Die Software generiert dann eine Auswertung für den Monatsabschluss und ermöglicht den Export in gängige Buchhaltungsprogramme.

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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