Embedded Finance Fintech Banxware sammelt 10 Millionen Euro ein

Embedded Finance gehört unzweifelhaft zu einem der Hypes des vergangenen Jahres. In Deutschland ist das 2020 gegründete Fintech Banxware eines der ersten, die das Thema in Deutschland maßgeblich prägen und vorantreiben. Nun hat das Unternehmen in einer Seed-Erweiterungsrunde unter der Führung von Element Ventures 10 Millionen Euro gesammelt. Als Co-Investoren beteiligen sich D4 Ventures, FinVC und die Varengold Bank AG.

Banxwares Bestandsinvestoren Force over Mass, VR Ventures und HTGF haben ihre Investitionen im Rahmen dieser Runde deutlich erhöht. Das gilt auch für die bereits investierten Branchenexperten, darunter Payone-Gründer Jan Kaniess und Carl Frederic Zitscher. Alex Urdea von Upper90 und Paula Blazquez Solano vom Venture-Arm der Banco Sabade, Credo Capital Partners, gehen die Runde mit.

Finanzierungsmöglichkeiten in Echtzeit

Die aktuelle Finanzierungsrunde ist bereits die zweite, die das Fintech-Unternehmen im Jahr 2021 unternommen hat. Im Febraur des letzten Jahres sammelte das Berliner Unternehmen bereits vier Millionen Euro ein. Der britische Wagniskapitalgeber Force over Mass und VR Ventures führten seinerzeit die Runde an.

Im Kern bedeutet Embedded Finance, dass jedes Unternehmen Finanzdienstleistungen anbieten kann. Auch Banxwares Business-Lösung basiert auf diesem Prinzip und versteht sich als ein Lending-as-a-Service-Anbieter. Die Lösung ermöglicht digitalen Plattformen sowie Marktplätzen und Zahlungsdienstleistern oder Shopsystem-Anbietern, ihren Geschäftskunden eingebettete Finanzierungsprodukte in Echtzeit anzubieten. Im Hintergrund stellt hierfür als erster Bankpartner die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank insgesamt 100 Millionen Euro an Kreditvolumen für KMUs zur Verfügung. Banxware wurde 2020 von Miriam Wohlfarth und Jens Röhrborn gegründet.

Embedded Finance als großer Wachstumsmarkt

„Die Zeit ist genau richtig für Embedded Finance. Wir merken, dass die Nachfrage enorm gewachsen ist“, sagt Banxware-Gründerin Wohlfarth. Embedded Financial Services sorgen heute bereits für rund 43 Milliarden US-Dollar Umsatz. Bis 2025 könnte dieser Markt auf 230 Milliarden US-Dollar wachsen. Der Unternehmensberater Simon Torrance prognostizierte für das Jahr 2030 sogar sieben Billionen US-Dollar Marktwert.

Große, internationale Techfirmen wie Paypal, Shopify und Square haben das Potenzial längst erkannt. Auch in Deutschland ist Embedded Finance angekommen – und das sei gut so, ist sich Wohlfahrt sicher. „In Großbritannien entstehen zwar Lösungen, aber durch den Brexit wird es aus UK heraus schwieriger, den europäischen Markt zu bedienen.“

Weitere Integrationen in Plattformen geplant

Die Kapitalspritze werde man nun nutzen, um das Angebot weiterzuentwickeln, heißt es aus dem Unternehmen. Zudem soll das Team vergrößert und Produktentwicklung, Vertrieb und Marketing auf digitale Plattformen in ganz Europa ausgeweitet werden.

Banxware

Bislang ist die Lösung unter anderem bei Penta, Takeaway.com (Lieferando) und Prestashop integriert. Im ersten Quartal 2022 ist es nun das Ziel, die Finanzierungslösung bei weiteren Zahlungsdienstleistern und Plattformen in Deutschland einzubinden. Am Montag dieser Woche gaben die Berliner bereits eine strategische Partnerschaft mit Payone bekannt. Dabei will Payone, ein Joint Venture von Worldline und dem Kompetenzcenter Payment der DSV-Gruppe, eine Expressvergabe für Händlerfinanzierungen ermöglichen. 

Prominenter Name übernimmt Vorsitz im Beirat

Im Zuge der aktuellen Finanzierungsrunde haben die Berliner ihren Beirat neu aufgestellt. Mit Christoph Bornschein, als dessen Vorsitz einen prominenten Namen mit ins Board geholt. Bornschein ist Gründer und Geschäftsführer der Agentur TLGG und damit ein erfahrener Hase im Busines.

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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