Payone mit Compliance-Problemen, Solaris Sprung von der Klinge und der Zweikampf von Trade Republic und N26: Die wichtigsten Fintech-News aus dem Januar.
Ein neues Jahr ist in der Fintech-Welt angebrochen und die Entwicklungen nehmen wieder Fahrt auf. Diesen Monat ist schon wieder so viel passiert, dass sich ein kleiner Rückblick auf die wichtigsten Nachrichten lohnt. In unserer aktuellen Podcast-Folge besprechen André Bajorat und Jochen Siegert die spannendsten Fintech-Entwicklungen. Hier kommt der Überblick zum Januar 2025.
eToro geht an die Börse
Der Retailtrader eToro will in den USA aufs Börsenparkett springen. Wie die FT berichtete hat das Fintech einen entsprechenden Antrag bei den US-Behörden eingereicht. Angestrebte Bewertung: Fünf Milliarden US-Dollar. Da stellt sich doch die Frage: Sind hiesige Fintechs vielleicht ein bisschen überbewertet?
Bitpanda und Crypto Finance erhalten Micar-Lizenz von der Bafin
Nach der Börse Stuttgart sichern sich nun auch zwei weitere Krypto-Börsen in Deutschland die Lizenz. Zum neuen Jahr war die Verordnung in Kraft getreten, die Krypto-Dienstleistungen in der gesamten EU unter einen einheitlichen Regulierungsrahmen unterstellt. Besonders Bitpanda erhofft sich davon nun weiteres Wachstum: Von 2023 bis Dezember 2024 war die Zahl der Nutzer laut Bitpanda von vier auf sechs Millionen gestiegen. Mit Crypto Finance ist nun auch der Krypto-Arm der Deutschen Börse dabei.
Volksbanken übernehmen Compeon
Nach Fincompare haben die Volksbanken mit Compeon nun den zweiten Vermittler von Krediten für kleine und mittlere Unternehmen übernommen, berichtete Finanzszene. Die Kaufsumme soll im mittleren einstelligen Millionenbereich liegen.
Solaris ist gerettet
Die Globalisierung kann schon eine tolle Sache sein. Das dürfte sich zumindest der ein oder andere gerade denken, der es mit Solaris hält. Denn es steht fest: Das einstige Vorzeige-Fintech ist erstmal gerettet. Der japanische Finanzdienstleister SBI Holdings übernimmt 70 Prozent der Anteile. 150 Millionen Euro hat Solaris in seiner Finanzierungsrunde offenbar insgesamt eingenommen. Geld kommt wohl auch von den Bestandsinvestoren, unter anderem der Börse Stuttgart. Über die ursprüngliche Entscheidung im Dezember, haben wir eine Analyse geschrieben.
Neues Einhorn: Sygnum
58 Millionen US-Dollar hat das Schweizer Krypto-Start-up Sygnum eingesammelt und damit den Status als Einhorn erreicht. Sygnum verwaltet Kundengelder von über fünf Milliarden US-Dollar und konnte seine Handelsumsätze nach eigenen Angaben im Vergleich zum Vorjahr um 1.000 Prozent steigern.
Sparkassen steigen bei Neoshare ein
Das auf Software rund um Gewerbeimmobilien-Finanzierungen spezialisierte Fintech hat in einer Finanzierungsrunde weitere Investoren gefunden, berichtet Finanzszene. So sollen sich drei große Sparkassen beteiligt haben. Insgesamt gingen dem Bericht zufolge 16 Millionen Euro an das Start-up aus München.
Element meldet Insolvenz an
Das Berliner Insurtech hat laut einem Bericht des Manager Magazins Insolvenz angemeldet. Zuvor hatte bereits die Finanzaufsicht dem Start-up den Verkauf neuer Policen untersagt.
Trade Republic verdoppelt Kundschaft innerhalb eines Jahres
Trade Republic verkündete, die Anzahl der Kund:innen innerhalb von zwölf Monaten auf acht Millionen verdoppelt zu haben. Trade Republic ist damit unser Top des Monats. Doch zu sehr ausruhen sollte man sich bei dem Berliner Fintech auf den guten Zahlen nicht. Lars-Thorben Niggehoff hat sich in einer Analyse angeschaut, welche Baustellen Trade Republic bald lösen muss, um weiter nachhaltig wachsen zu können. Da wäre zum Beispiel das leidige Thema Kundenservice – und auch das Ende von Payment for Order Flow, einer immer noch wichtigen Einnahmequelle von Neobrokern, rückt näher.
Kampfansage von N26
Der Handel für Aktien und ETFs über N26 ist nun komplett kostenlos. Laut eigener Aussage ist N26 der einzige Finanzdienstleister in ganz Europa, der ohne Gebühren oder Provisionen auskommt. Was für Aktionäre eine gute Nachricht ist, klingt zugleich nach einer Kampfansage in Richtung von Trade Republic und Scalable Capital. Damit ist offiziell das nächste Kapitel im Kampf der Giganten ausgerufen. Jan Schulte hat sich hier mit der Frage beschäftigt, wer dabei die besten Chancen hat, als Sieger hervorzugehen.
Monzo schielt in die USA
Das britische Fintech Monzo ist sich offenbar uneins darüber, wo der lang ersehnte Börsengang denn nun stattfinden soll. Während ein Teil des Vorstands offenbar UK als geeigneten Ort sieht, will der Chef der digitalen Bank lieber über den Teich, berichtete die FT. Dem Bericht zufolge könnte ein IPO schon 2026 anstehen.