Nachrichten rund um den Krypto-Space, Blockchain-Technologie und das Finanzwesen nehmen in der Berichterstattung einen immer größeren Stellenwert ein. Wie geht es mit digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) weltweit weiter? Wie agieren Banken und andere Unternehmen im Krypto-Space? Dabei den Überblick zu behalten, wird zunehmend schwer.

Aber keine Sorge! Wir vom Podcast „Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll“ übernehmen das für euch und fassen an dieser Stelle monatlich die wichtigsten Meldungen rund um das traditionelle und Krypto-native Finanzwesen sowie die Blockchain-Technologie zusammen.

FTX-Update 

Verschwundene USD 500 Mio. werden gewaschen:

Am Tag der FTX Insolvenz sind auf mysteriöse Art und Weise USD 500 Mio. verschwunden. Dieses Geld wurden nun bewegt und über renBTC, eine ERC-20 Version von Bitcoin, versucht zu waschen. Dabei wurden massenweise kleinteilige Transaktionen durchgeführt, um die Herkunft des Geldes zu verschleiern.

BlockFi meldet Insolvenz an

Das Krypto-Lending-Unternehmen BlockFi hat am 28. November Insolvenz angemeldet. Seit der FTX-Insolvenz waren für Kunden keine Auszahlungen mehr möglich. Als Grund der Insolvenz wird ein “signifikantes Exposure” mit FTX genannt.

Genesis und Digital Currency Group offenbar auch mit finanziellen Schwierigkeiten:

Nach Berichten der Financial Times fehlen dem Krypto-Unternehmen Genesis und dem Mutterunternehmen Digital Currency Group ca. USD 900 Mio. Auch der von der Digital Currency Group gemanagte Grayscale Bitcoin Trust verzeichnete aufgrund finanzieller Sorgen einen erheblichen Kursrückgang.

Sam Bankman-Fried mit zahlreichen Medienauftritten

Der ehemalige CEO von FTX hat sich erstmalig seit Insolvenz mit zahlreichen Medienauftritten, u.a. für die New York Times und Good Morning America, an die Öffentlichkeit gewandt. Hierbei betont er mehrfach, dass er niemanden böswillig betrogen habe und es ihm leidtue.

Sam Bankman-Fried wird festgenommen:

Bahamische Behörden haben Sam Bankman-Fried am 12. Dezember festgenommen. Nun soll er an die USA ausgeliefert werden.


CeFi & Corporates

Bitpanda erhält Bafin-Lizenz – N26 kann mit Kryptohandel starten:

Das Fintech-Unicorn Bitpanda bekommt von der deutschen Finanzaufsicht Bafin eine Kryptoverwahrlizenz, mit der es hierzulande künftig aktiv Kunden anwerben darf. Damit kann auch das Krypto-Feature von N26 in Deutschland starten, bei dem Bitpanda der Partner ist.

Galaxy Digital kauft Krypto-Verwahrungsunternehmen GK8 von Celsius:

GK8 ist ein israelisches Technologieunternehmen für die Selbstverwahrung digitaler Vermögenswerte, das sich im Besitz des bankrotten Kryptokreditgebers Celsius befindet. GK8 wurde im November 2021 von Celsius für USD 115 Mio. übernommen. Celsius wiederum hatte im Juli 2022 Insolvenz angemeldet. 

Stripe kündigt Fiat-zu-Krypto-Widget an:

Der Zahlungsriese Stripe wird ein neues Produkt anbieten. Das Produkt soll es ermöglichen, Kryptowährungen zu halten, ohne sich bei einer Kryptowährungsbörse anzumelden. Das neue Fiat-zu-Krypto-Widget des Unternehmens kann in jedes Krypto-Produkt eingebettet werden, sodass Nutzer ihre Karteninformationen eingeben und Krypto erwerben können.

Stablecoin-Emittent Circle sagt Plan zum Börsengang ab:

Circle – das Unternehmen, das hinter dem Stablecoin USDC steht – hat seine Vereinbarung mit der SPAC Concord Acquisition Corp. gekündigt. Damit ist Circle von seinem Plan, an die Börse zu gehen, abgerückt. 

360X Music und GEMA geben den ersten regulierten Wertpapier-Token für Musikrechte heraus

Durchbruch bei der digitalen Verwertung von Musikrechten: Die 360X Music AG bringt in Zusammenarbeit mit der GEMA den weltweit ersten Wertpapier-Token für Musikrechte auf den Markt. Damit können Investoren und Musikfans erstmals über eine frei zugängliche Handelsplattform in Musikrechte als alternative Anlageklasse investieren, die die für die GEMA besonders relevanten Anforderungen an Sicherheit und Compliance erfüllt. 

IBM und Maersk beenden das Projekt um die Schifffahrts-DLT-Infrastruktur “TradeLens”:

TradeLens war eine der ersten großen Blockchain-Initiativen für globale Lieferketten und die Fracht-Schiffahrt. Als TradeLens ins Leben gerufen wurde hatten mehrere Branchen die Vision, große, geschlossene Blockchain-Plattformen für eine ganze Branche zu schaffen. Nach mehreren Jahren ohne großen Durchbruch steht das Konzept von universalen geschlossenen Platformen auf dem Prüfstand – man entwickelt viel mehr Interoperabilitätslösungen zwischen unterschiedlichen Blockchain-Infrastrukturen.

Bitcoin Group vereinbart den Kauf des deutschen Bankhauses von der Heydt für rund 14 Millionen Euro

Die Deutsche Investment-Holding, die bereits alleiniger Investor in die Futurumm Bank und die deutsche Handelplatform Bitcoin.de ist, hat verkündet das deutsche Bankhaus von der Heydt zu kaufen. Der finale Vollzug der Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und wird für das dritte Quartal 2023 erwartet. Eine Übernahme durch die Kryptobörse Bitmex ist anfang des Jahres gescheitert – möglicherweise wegen fehlender Zustimmung der BaFin.


DLT-Adoption in Kapitalmärkten

Die DLT findet bei Finanzmarktinfrastrukturen und -teilnehmern weiterhin großen Anklang:

Die zweite “Securities Services Evolution”-Umfrage der Citi Bank zeigt auf, dass sich Finanzmarktinfrastrukturen und globale Marktteilnehmer weiterhin und zunehmend die Distributed-Ledger-Technologie praktisch ansehen und in sie investieren. Das Papier enthält quantitative und qualitative Daten von 12 Finanzmarktinfrastrukturen und fast 300 Marktteilnehmern aus den Bereichen Banken, Broker-Dealer, Vermögensverwalter, Depotbanken und institutionelle Anleger. Report

Die australische Wertpapierbörse stellt die Entwicklung ihrer DLT-basierten Wertpapierabwicklungsplattform ein:

Die australische Wertpapierbörse (ASX) gab rund 170 Millionen Dollar aus, um ihr veraltetes Abwicklungssystem durch ein Distributed Ledger-System zu ersetzen. Dieser Schritt markiert das Ende einer der bisher einflussreichsten Implementierungen von Unternehmens-DLT-Systemen. Das Projekt wurde gemeinsam mit den Startups “Digital Asset” und “VMware” umgesetzt.  

BlackRock-CEO Larry Fink überzeugt von Blockchain Technologie im Wertpapiergeschäft

Fink sieht die nächste Generation für Wertpapiermärkte, in der Wertpapier-Tokenisierung. Trotz seiner optimistischen Sicht auf die Zukunft der Tokenisierung sieht der CEO keine rosige Zukunft für die meisten Krypto-Unternehmen. Fink geht davon aus, dass die Vorteile der Technologie das Geschäftsmodell von BlackRock nicht negativ beeinträchtigen werden.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) begibt die erste auf Euro lautende digitale Anleihe auf einer privaten Blockchain

Die zweite Blockchain-basierte Anleihe der EIB wurde von Goldman Sachs in Zusammenarbeit mit der Banque de France und der Banque Centrale du Luxembourg taggleich in einer testweise ausgegebenen Wholesale CBDC abgewickelt. Die Anleihe wurde auf der neu gebauten Tokenisierungsplattform von Goldman Sachs ausgegeben. Die Neuheit der Emission war ein DvP-Prozess über unterschiedlichen Blockchain-Plattformen. Wie auch bei der vorherigen Emission waren Goldman, Santander, Société Générale und die Banque de France beteiligt. 

Goldman Sachs, Santander und UBS testen Intraday-Blockchain-Repos mit Fnality und HQLAᵡ:

Die Blockchain-Abwicklungsplattform Fnality und die DLT-Lösung für die Verwaltung von Sicherheiten HQLAᵡ testeten eine Repo-Transaktion mit Banco Santander, Goldman Sachs und UBS. Die Assets blieben für die Transaktion auf der HQLAᵡ-Plattform, und das Geld blieb auf Fnality. Die Besonderheit in der Transaktion lag darin, Delivery-vs-Payment (DvP) zu ermöglichen, so dass die Transaktionen auf beiden Plattformen gleichzeitig und atomar stattfanden.

JP Morgan, DBS, SBI Digital Asset testen DeFi-Protokolle auf öffentlicher Blockchain:

Die Monetary Authority of Singapore (MAS) hat die ersten Pilotprojekte im Rahmen ihres Guardian-Projekts bekanntgegeben. Ziel ist es, potenzielle DeFi-Anwendungen auf öffentlichen Blockchains für große Kapitalmarkttransaktionen von regulierten Finanzmarktakteuren zu testen. Im Rahmen des Projektes führten die DBS Bank, JP Morgan und SBI Digital Asset Holdings, FX- und Staatsanleihegeschäfte gegen Aave- und Uniswap-Liquiditätspools durch, die aus tokenisierten Staatsanleihen von Singapur und Japan, sowie Bankeinlagen (Giralgeld) in japanischen Yen und Singapur-Dollar (SGD) bestanden. 

Regulated Liability Network (RLN) – NY Fed und 8 FMIs testen DLT-basierte Dollars:

Während der 12-wöchigen Testphase von NY Fed liegt der Schwerpunkt auf digitalen Dollar-Zahlungen über mehrere Banken hinweg. Als “Settlement Asset” nutzt das RLN eine Partion in ihrem Netzwek, das der Zentralbank zugeordnet ist. Somit kann tokenisiertes Zentralbankgeld von der Fed in einer Testumgebung ausgegeben und genutzt.

Neues Konzeptpapier der Deutschen Kreditwirtschaft zum Giralgeldtoken:

Die Deutschen Kreditwirtschaft hat in einem neuen Arbeitspapier verschiedene Aspekte im Hinblick auf die Realisierung von multibank-fähigen tokenisierten Einlagen erläutert. Das Arbeitspapier soll einen Beitrag zu den aktuellen Diskussionen über tokenisiertes Geld darstellen und die Entwicklung von eines CBMT unterstützen. Finanzszene hatte bereits im Vorfeld entsprechend berichtet.


Banken und Krypto

BNY Mellon startet neue Verwahrungsplattform für digitale Vermögenswerte:

Die weltweit größte Depotbank ist führend bei der Entwicklung einer Finanzinfrastruktur rund um digitale Vermögenswerte. Mit der Möglichkeit für ausgewählte Kunden, Bitcoin und Ether zu halten und zu transferieren, unterstreicht BNY Mellon sein Engagement, die Kundennachfrage nach einem vertrauenswürdigen Anbieter von Dienstleistungen für traditionelle und digitale Vermögenswerte zu bedienen. Das Unternehmen beauftragte Fireblocks für die digital asset custody und Chainalysis für die regulatisch benötigten on-chain analytics-Dienste.

TP ICAP erhält die Genehmigung der britischen Regulierungsbehörde für einen Kryptowerte-Handelsplatz:

Das Unternehmen plant, nur institutionellen Teilnehmern Dienstleistungen anzubieten. Es wird seine eigene elektronische OTC-Plattform für die Ausführung von Geschäften nutzen und Verwahrungsdienstleistungen zunächst über Fidelity Digital Assets anbieten – es plant jedoch in Zukunft selbst Verwahrdienstleistungen anzubieten. TP ICAP ist ein bedeutender, weltweit agierender Anbieter von elektronischen Marktinfrastrukturen und -informationen für Finanz-, Energie- und Rohstoffmärkte. 

Goldman Sachs erwägt sich Kryptounternehmen zu kaufen

Nachdem der Zusammenbruch der FTX-Börse die Bewertungen von Kryptounternehmen stark verringert hat, plant Goldman Sachs seine Investitionen in jene Art von Unternehmen auszuweiten. Goldman führt derzeit Due-Diligence-Prüfungen bei verschiedenen Kryptounternehmen durch.

Bitcoin Group kauft Bankhaus von der Heydt:
Die Bitcoin Group (ADE), eine Holdinggesellschaft, die sich auf die Blockchain- und Kryptowährungsbranche konzentriert, hat sich bereit erklärt, das deutsche Bankhaus von der Heydt vollständig zu übernehmen. Durch die Übernahme erhält das Unternehmen die Kontrolle über eine der ältesten Banken der Welt und einen Inhaber einer Vollbanklizenz in Deutschland.


Metaverse & Web3 & NFTs 

JvM Sports bringt Messi und Maradona ins Metaverse:

Zum Start der Partnerschaft mit der Argentine Football Association (AfA) launcht das Web3 Startup Fansea aus Frankfurt drei ikonische Collectibles, zu denen auch die zwei Trikots der größten Spieler in der Geschichte der Südamerikaner gehören. Die Launch-Kampagne wird von JvM Sports umgesetzt. 

Gucci startet Metaverse-Geschäft:

Gucci, eine italienische Mode- und Lederwarenmarke, betreibt jetzt seine eigene Metaverse-Erfahrung in The Sandbox. Das Modehaus ist die erste große Luxusmarke, die eine digitale Welt auf der Metaverse-Plattform aufbaut.

Auch Jelmoli startet Metaverse-Geschäft:

Das Traditions-Warenhaus macht erste Schritte im Metaverse und kombiniert auf diese Weise den klassischen Handel mit neuen Technologien. Im Jelmoli an der Zürcher Bahnhofstrasse wurde gemeinsam ein hybrider Showroom eingerichtet, in dem man die handgefertigten Kleidungsstücke sowohl physisch als auch als virtuelles Pendant – als NFT – mit VR-Brille im Metaverse entdecken und kaufen konnte.

Metaverse-Party der EU geht schief:
Die EU veranstaltete eine Party in ihrem 400.000 Dollar teuren Metaverse, um junge Leute anzusprechen. An der 24-stündigen Eröffnungsparty nahmen jedoch nur eine Handvoll Menschen teil. Ein teilnehmender Journalist sagte, er sei einer von nur sechs Teilnehmern gewesen.

Porsche enthüllt Pläne für die 911 NFT-Kollektion:

Porsche hat seine erste geplante NFT-Kollektion als Teil seiner Web3-Strategie angekündigt. Die Kollektion wird 7500 NFTs des Porsche 911 umfassen, die im Januar 2023 auf dem offiziellen Marktplatz eingeführt werden sollen. Interessierte können einen Blick auf die NFTs werfen, denn Porsche stellt seine NFT-Pläne auf der Art Basel in Miami vor.


Retail CBDC 

Bank of India testet CBDC-Prototyp:

Seit 1. Dezember kann die indische Bevölkerung in den vier indischen Städten Mumbai, New Delhi, Bengaluru und Bhubaneswar die indische CBDC zum Bezahlen via QR-Codes nutzen. Zugang zur CBDC haben allerdings derzeit nur ausgewählte Merchants und End-Nutzer.

Bank of Japan startet CBDC-Praxistest:

Gemeinsam mit drei großen japanischen Banken wird die Japanische Zentralbank im Frühling 2023 einen CBDC-Praxistest durchführen. Ziel der Übung soll es sein, mögliche Probleme von Ein- und Auszahlungen während Naturkatastrophen oder bei Internet-Auswahl zu identifizieren.

Europäische Zentralbank gibt spannende Einblicke in CBDC-Prototyp:

Die Europäische Zentralbank hat Dokumente für die anstehende Entwicklung digitaler Wallets für den digitalen Euro-Prototyp veröffentlicht. Hierin waren auch Einblicke in das Back-End zu finden. Interessanterweise basiert der Prototyp auf einem Token-basierten und nicht auf einem konto-basierten Modell.


Wholesale CBDC

NY Fed prüft Wholesale CBDC für schnellere FX-Abwicklung:

Das CBDC-Projekt simulierte FX-Transaktionen über mehrere DLTs mit gleichem Aufbau mit jeweils einer anderen Währung. Für das Projekt wurde eine maßgeschneiderte private-permissioned DLT genutzt, die UTXOs und keine Accounts nutzt. Für die Interoperabilität zwischen den DLTs wurden Hash-Time-Lock-Contracts verwendet. In einer zweiten Phase wird die Fed mit der Monetary Authority of Singapur an weiteren FX-Tests zusammenarbeiten.

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