Dürfen wir vorstellen: Andreas Dubrow von decimo

Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weitverbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe “Die Gesichter der FinTech-Branche…” beantwortet jeden Monat eine Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen.
Die Gesichter der FinTech Branche – Tamaz Georgadze
Photo on VisualHunt.com

Dürfen wir vorstellen…

Während unseres Arbeitsalltags begegenen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir ab heute in einer ganz eigenen Kategorie kurz portraitieren und vorstellen und haben dazu einen immergleichen Fragenkatalog entworfen. Diesmal beantwortet Andreas Dubrow von decimo unsere Fragen. Wer bist Du, was machst Du?
  • Mein Name ist Andreas Dubrow. Ich bin CEO und Founder von decimo. Wir sind angetreten, die altehrwürdige Leistung „Factoring“ für jeden Selbstständigen schnell und einfach nutzbar zu machen.
Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?
  • Vor mittlerweile über 10 Jahren – damals als selbstständiger Personalmanager – habe ich erstmals einen „Auslageservice“ angeboten. Ich wollte dadurch den durch mich vermittelten Gewerbetreibenden den Schmerz der langen Zahlungsziele abnehmen. Sowohl der daraus resultierende Kapitalbedarf als auch die Erkenntnis, dem erlaubnispflichtigen „Factoring“ nachzugehen, zwangen mich dazu, mich mit den Produkten und der Regulatorik der Banking-Branche zu befassen.
Wann hast Du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?
  • Vor decimo betrieb ich über mehrere Jahre als Einzelunternehmer ein Angebot für Selbstständige zur Rechnungsvorfinanzierung. Das war damals ein Nebenprojekt und wurde auf sehr altmodische Art und Weise praktiziert – also mit viel Papier und postalischer Kommunikation. Mit der Gründung von decimo hat sich diese Vorgehensweise radikal geändert – nun arbeiten wir zukunftsorientiert fast ausschließlich papierfrei. Unseren Kunden bieten wir eine weitgehend automatisierte Online-Lösung zur Rechnungsvorfinanzierung. Erst im Zuge der Recherchen für decimo im Jahr 2013 wurde mir bewusst, dass es bereits eine ganze Branche – die FinTech-Branche – gibt, die sich der Digitalisierung von Finanzdienstleistungen verschrieben hatte.
Die Gesichter der FinTech Branche – Andreas Dubrow
Quelle: decimo
Wie definierst Du FinTech?
  • FinTech bedeutet für mich, Finanzdienstleistungen von menschlicher Arbeit durch den Einsatz digitaler Technologie zu entkoppeln. Darüber hinaus macht FinTech – insbesondere aus Startup-Sicht – natürlich auch aggressive Wachstumspläne aus, die mit Risikokapital finanziert werden.
Was glaubst Du, machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?
  • Etablierte Unternehmen bieten häufig ein breites Portfolio an Lösungen oder Produkten – werden also meist von Kunden als Partner für einen ganzen Themenbereich wahrgenommen. FinTechs treten oft mit einer großartigen Lösung für ein bestimmtes Problem an. Der Kunde ist zwar happy mit der speziellen Lösung, muss jedoch mehrere Anbieter kombinieren bzw. parallel die Beziehung zu seinem traditionellen Kreditinstitut aufrechterhalten. Rund um die Finanzen (fast) alles aus einer Hand – das bietet momentan nach wie vor eher die Bankfiliale um die Ecke (sofern Sie noch nicht geschlossen wurde).
Was kann man von FinTechs lernen?
  • Unsere Zeit ist geprägt vom schnellen Wandel und dem Zwang zur ständigen Weiterentwicklung. FinTechs sind kleine Einheiten statt etablierter Konzernstrukturen. Kombiniert mit unternehmerischen Risiken und Chancen für jene, die Veränderungen generieren und etablieren wollen – das sind die Voraussetzungen, unter denen die Bereitschaft entsteht, etwas Neues zu wagen. Etablierte Unternehmen hingegen sind in ihren Strukturen und Prozessen oft sehr eingefahren und wenig flexibel – und können in puncto Flexibilität, Kreativität und Risikobereitschaft von jungen Startups lernen. Wenn man hier nochmal einen Aspekt besonders herausstellen möchte, dann sicherlich die Bereitschaft einzelner handelnder Personen, risikobehaftete Entscheidungen zu treffen.
Die Gesichter der FinTech Branche – Andreas Dubrow
Photo credit: ashley norquist on VisualHunt.com / CC BY-ND
Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?
  • Als FinTech, welches seine Prozesse und Regeln quasi „auf der grünen Wiese“ entwickelt, lässt sich relativ leicht über die Schwerfälligkeit großer Unternehmen herziehen. Teils über Jahrzehnte gewachsene Gewohnheiten abzulegen, Geschäftsprozesse zu verändern und Softwaresysteme auszutauschen…. das stelle ich mir als Mammutaufgabe vor. Bei deren Umsetzung muss gegen Mauern angelaufen werden, die zum einen systemisch bedingt sind – und zum anderen als „Schutz“ vor Veränderungen errichtet wurden.
 Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest?
  • In dem Bereich gibt es noch so viel zu tun. So viele Möglichkeiten! Aber mal angenommen, es gäbe die Payment- und Banking-Industrie nicht, dann wäre ich vermutlich in der Sport- und Gesundheitsbranche tätig.
Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?
  • Wenn ich mal einen Tag nicht an decimo arbeite, dann verbringe ich die Zeit lieber mit meiner Familie oder guten Freunden.
 Mit wem würdest Du gerne ein Bier trinken?
  • Da würde ich nicht in die Ferne schweifen: Maximilian Tayenthal von der Online-Bank N26 ist ein total sympathischer Typ, den ich schon seit Jahren nicht mehr getroffen habe. Ich finde faszinierend, was die Jungs da mittlerweile aufgebaut haben!
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