In unserer Reihe: Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir seit jeher regelmäßig eine Person aus der Payment- und Banking-Industrie Fragen. Mittlerweile haben über 300 Szene- und Branchen-Köpfe unsere zehn Fragen zur Person und zu ihren Aufgabengebieten beantwortet.

Jetzt haben wir den Fragebogen aktualisiert, ergänzt und erweitert – immer mit dem Ziel, Menschen aus der Finanzindustrie vorzustellen. Denn wer sind die Köpfe und Macher hinter kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum?

Dürfen wir vorstellen? Das ist Utena Treves von Moojo

Wer bist du, was machst du?

Ich bin Utena Treves, Co-Founder & CEO von Moojo. Mit Moojo wollen wir eine Plattform schaffen, die tatsächliche Probleme von Freelancern löst und die Creator-Community stärkt. Davor war ich lange Jahre im Bereich Financial Services Berater bei Oliver Wyman (Global), bevor ich auf die Corporate Seite zuerst zur RSA Group (London) und dann zur Zurich Insurance Group (Zürich) gewechselt bin. In meiner letzten Station vor Moojo war ich als Chief Strategy Officer für 3 Jahre bei wefox (Berlin).

Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?

Ich bin Frühaufsteher. Meist gefolgt von etwas Meditation plane ich am liebsten Morgens meinen Tag, bevor ich die Kinder zur Schule bringe und dabei eine Runde mit dem Hund drehe. Gefolgt von Arbeit – entweder ganz flexibel im Office oder im Home-Office – verbringe ich nachmittags wieder Zeit mit den Kids. Von Leichtathletik, Schwimmen bis zum Tanzen ist alles dabei. Abends folgt dann bis 22 Uhr nochmals die zweite Runde “deep work” – öfters allerdings auch länger.

Was reizt dich an deiner Tätigkeit?

Die Erfahrung und Vielseitigkeit bei der Gründung eines Unternehmens und das damit verbundene tägliche Lernen. Außerdem bin ich ein People’s Guy und der Austausch mit Menschen und meinem Team ist für mich wahrscheinlich das Beste überhaupt. Auch der Purpose, den wir mit Moojo erreichen wollen, der bestimmte Sinn in seinem Tun, beyond money, macht mich stolz.

Zwei Dinge sind mir hier besonders wichtig: Erstens bauen wir eine Organisation auf, bei der man wahrhaftig sein kann und zweitens unterstützt diese Organisation die Menschen, die ihrer Passion und ihren eigenen Weg gehen möchten.

Wolltest du schon immer in einem Fintech arbeiten?

Nein, um ehrlich zu sein, wollte ich immer Musiker werden. Zu mehr als einem Track mit Adel, der heute deutschlandweit Hallen und Stadien füllt, hat es aber leider nicht gereicht. Das Thema „Finance“ hat eher mich irgendwann gefunden. Es war das „Hot Topic“ an der Uni – jeder wollte zur Investmentbank, Private Equity oder Beratung. Nach einigen Praktika unter anderem bei der BoA / Merill Lynch und meinem professionellen Einstieg bei Oliver Wyman wurde es meine professionelle Liebe.

Wie begeisterst du andere Menschen von deinem Job?

Ob ich das tue, ist, glaube ich, die bessere Frage, denn streng genommen muss ich das gar nicht. Ich denke, dass Ziel ist selbst begeistert zu bleiben. Und das bin ich.

Ich weiß nicht, ob ich Menschen von meinem Job wirklich begeistere, aber ich will ein wenig daran glauben, dass meine Begeisterung, die von anderen Menschen weckt.

Wie definierst du Erfolg?

Das hat sich im Laufe meines Lebens wirklich verändert. Früher hatte Erfolg für mich viel mit der Herausforderung einer Aufgabe zu tun, jedoch immer extern getrieben. Heute ist Erfolg für mich viel mehr die innere Balance und der hoffentlich positive Einfluss, den ich auf meine Umwelt habe.

Welche Fähigkeiten in der Payment- und Banking Industrie erachtest du für wichtig?

Die Verbindung zwischen klassischem Wissen – den Basics und dem Handwerk – und der sogenannten neuen digitalen Welt – Dinge wirklich neu denken, umsetzen und rasant aus Fehlern lernen und wieder in die Umsetzung gehen. Die Zeit, in der eine Bank oder eine Versicherung ausschließlich in 3-5 Jahreszyklen denkt, muss mit dem schnellen, teils quartärlichen Zyklus der Fintech-Welt vereint werden.

Was hast du immer in deiner Tasche dabei?

Das Handy und AirPods. Game Changer Gadgets.

Was kann man von dir besonders gut lernen?

Naive Ehrlichkeit.

#Team Homeoffice oder #Team Büro, warum?

#Team Homeoffice – I am a family guy.

In welchem Unternehmen würdest du außerhalb unserer Industrie gerne einmal Mäuschen spielen?

Wahrscheinlich würde ich gerne bei ein paar geheimen Regierungssitzungen Mäuschen spielen. Total spannend, wie es doch am Ende Menschen, ihre Egos und Emotionen sind, die unsere Weltgeschichte treiben.

Wenn du dich vor zehn Jahren treffen würdest: Welchen Tipp würdest du dir mitgeben, um beruflich erfolgreich zu sein?

Investiere noch mehr in dich und das Verständnis von dir selbst. Fang früher an deine eigenes ‘user manual’ zu verstehen.

Wenn ich im Finanzministerium etwas zu entscheiden hätte, dann würde ich ….?

… sofort wieder den Ausgang suchen.

Wenn ich einen nennenswerten Betrag im Lotto gewinnen würde, würde ich …?

… ein Venture aufbauen, welches Kinderkrankenhäuser im Baukasten-System entwickelt und entsprechend global ausrollt.

Wenn ich jeden Tag das Gleiche essen müsste, wäre das …?

… entweder Couscous oder Djilbena (Erbsengericht) – natürlich gekocht von meiner Mama.

Wenn ich dauerhaft in einem anderen Land leben dürfte, dann wäre das …?

Kanada. Eine sehr open minded Gesellschaft, keine Waffen und eines der wenigen Länder, in denen meine Familie und ich nicht gefragt werden, woher wir doch eigentlich kommen.


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