Das Wiener Unternehmen Helu.io will Finanzverantwortliche in kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei unterstützen, ihr Finanzcontrolling und ihre Reportingprozesse zu automatisieren. Zielgruppe sind hier insbesondere solche Unternehmen, in denen für die Auswertung und die Berichterstellung in erster Linie noch Excel zum Einsatz kommt. Für das Tool sammelte Gründer Franz Salzmann im letzten Jahr zehn Mio. Euro ein.

Einmal Gründer eines Fintechs zu sein, hatte er sich sicher einst auch nicht träumen lassen, als er zunächst Russian and East European Studies studierte, danach aber rasch bei einem großen österreichischen Investor landete. Wir sprechen mit dem Helu.io-CEO über die Begeisterung an seinem Job, warum Geld nur als Mittel zum Zweck dient und über Schnitzel.

Dürfen wir vorstellen? Das ist Franz Salzmann, Gründer und CEO von Helu.io

Wer bist du, was machst du?

Ich bin Franz Salzmann, CEO von Helu.io, einem Fintech mit Sitz in Wien. Das Start-up habe ich 2020 mit dem Ziel gegründet, Scale-ups und mittelständischen Unternehmen das Finanzmanagement zu erleichtern. Unsere Plattform automatisiert unter anderem das Controlling, Reporting oder die Cashflow-Auswertungen, damit Unternehmen ihre Finanzen immer im Blick haben und nachhaltig wachsen können.

Als CEO verfolge ich eine Vision für Helu.io und liebe es, gemeinsam mit meinem Team Ideen umzusetzen, sodass wir uns als Unternehmen immer weiterentwickeln.

Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?

Den Morgen beginne ich meistens mit meinem Sohn, bringe ihn zur Schule und jogge dann ins Büro. Das macht den Kopf frisch und bringt Bewegung in meinen Alltag. Um 9 Uhr sitze ich dann ganz klassisch an meinem Laptop und starte mit den ersten Meetings. Mein Arbeitstag ist immer anders, ich mag die Abwechslung. Oft habe ich Teammeetings, Lunchtermine, 1:1 oder lerne neue Talente kennen. Abends bin ich so zu Hause, dass ich noch etwas Zeit mit meinem Sohn verbringen kann. Wenn er dann im Bett ist, arbeite ich noch unerledigte Aufgaben ab.

Was reizt dich an deiner Tätigkeit?

Da gibt es vieles. Ich habe das Glück, dass ich wirklich das mache, wofür ich brenne. Das Spannendste für mich als CEO ist auf jeden Fall zu sehen, wie aus einzelnen Talenten ein Team wird, das gemeinsam Ideen umsetzt, die für andere Menschen die Dinge vereinfachen – in unserem Fall das Finanzmanagement.

Wolltest du schon immer in einem Fintech arbeiten?

Sagen wir mal so, der Weg in die Fintech-Welt war nicht unbedingt vorgezeichnet. Ich habe Russian and East European Studies studiert, war aber schon immer für die Digitalisierung in und um Finanzen begeistert. Vor Helu.io war ich als Investor tätig, habe unter anderem das Wachstum von Wefox, Adverity und GoStudent begleitet. Dabei habe ich erlebt, wie schwer sich Unternehmen mit der Auswertung ihrer Finanzdaten tun – und das Problem wollte ich mit Helu.io angehen. Grundsätzlich bin ich relativ offen, welche Idee ich umsetze. Wichtig ist mir, dass es einen Mehrwert für andere Menschen gibt.

Wie begeisterst du andere Menschen von deinem Job?

Ich muss sagen, es fällt mir relativ leicht, andere für meine Arbeit zu begeistern. Das liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass ich für das brenne, was ich tue. Ich freue mich, wenn der Funke überspringt und andere die Vision hinter Helu.io verstehen. Gerade als Gründer nehme ich mir gerne Zeit, um Interessierte in Gesprächen und Diskussionen für Helu.io zu begeistern. Meistens passiert das aber auch ganz von alleine.

Wie definierst du Erfolg?

Erfolg kann für mich sehr unterschiedlich definiert werden. Beruflich erfolgreich bin ich als Gründer zum Beispiel, wenn mein Unternehmen profitabel ist. Für mich ist es aber auch wichtig, den Weg dorthin zu genießen und das Gefühl zu haben, am richtigen Ort zu sein. Wer keinen Spaß auf der Reise hat, dem wird die Profitabilität wahrscheinlich auch kein Gefühl von Erfolg bringen. Geld ist eben nur ein Mittel zum Zweck, die Lebenszeit ist viel wertvoller und mit nichts zu kaufen.

Welche Fähigkeiten in der Payment- und Banking Industrie erachtest du für wichtig?

Unabhängig von der Industrie brauchen wir im Produktmanagement Führungskräfte, die verstehen, was den Kunden wichtig ist. Man kann sich in jede Branche einarbeiten, sie kennen und verstehen lernen. Was sich aber nicht so leicht erlernen lässt, ist logisches Denken gepaart mit Empathie. Das gilt für die Automobilindustrie genauso wie für die Payment- und Banking-Industrie. Nur so erkennen Menschen die Pain Points der Kunden und schaffen mit ihren Ideen einen echten Mehrwert.

Was hast du immer in deiner Tasche dabei?

Mein Handy und den Schlüssel.

Was kann man von dir besonders gut lernen?

Being straight forward.

#Team Homeoffice oder #Team Büro, warum?

Ich bin #Team Hybrid. Beides ist wichtig für ein ausgewogenes Verhältnis.

In welchem Unternehmen würdest du außerhalb unserer Industrie gerne einmal Mäuschen spielen?

Ich finde Apple spannend. Zum einen, weil es für seine bahnbrechenden Innovationen bekannt ist und ich den Produktentwicklungsprozess gerne begleiten würde. Zum anderen wird das Unternehmen von einigen der bekanntesten Persönlichkeiten der Technologiebranche geleitet und ich würde gerne den Führungsstil näher kennenlernen.

Wenn du dich vor zehn Jahren treffen würdest: Welchen Tipp würdest du dir mitgeben, um beruflich erfolgreich zu sein?

Das Leben ist ein Rollercoaster voller Höhen und Tiefen. Wer sich dessen bewusst ist, kann lernen, Erfolge und Rückschläge besser anzunehmen und sich leichter an Veränderungen anpassen.

Wenn ich im Finanzministerium etwas zu entscheiden hätte, dann würde ich ….?

… die Subventionen aufräumen und eine Flat Tax einführen.

Wenn ich einen nennenswerten Betrag im Lotto gewinnen würde, würde ich …?

… eine Reihe sinnvoller, wertstiftender Projekte für andere Menschen starten.

Wenn ich jeden Tag das Gleiche essen müsste, wäre das …?

… ein Schnitzel.

Wenn ich dauerhaft in einem anderen Land leben dürfte, dann wäre das …?

… ganz klar Argentinien.

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