Dürfen wir vorstellen: Frank H. Lutz von CRX Markets

Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weit verbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe: Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir regelmäßig einer Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Diesmal beantwortet Frank H. Lutz unsere Fragen.

Dürfen wir vorstellen…

Während unseres Arbeitsalltags begegnen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir in einer ganz eigenen Kategorie kurz porträtieren und vorstellen und haben dazu einen immer gleichen Fragenkatalog entworfen. Diesmal beantwortet Frank H. Lutz unsere Fragen. Frank ist Vorstand der CRX Markets AG.

Wer bist Du, was machst Du?

Mein Name ist Frank H. Lutz. Seit 2018 bin ich als CEO von CRX Markets tätig und begeistert von der Digitalisierung der Finanzindustrie. Zu meinen Aufgaben zähle ich die strategische Unternehmensführung und Investor Relations. Ich nutze außerdem mein Netzwerk, um CRX Markets mit seinen Lösungen zur Working-Capital-Optimierung ins Spiel zu bringen. Über 20 Jahre lang war ich selbst CFO in global agierenden Unternehmen wie MAN, Aldi Süd und Covestro. Das hilft mir, Unternehmen und Investoren von unserem Marktplatz zu begeistern.

Gesichter Frank H. Lutz

Wie sieht ein klassischer Tag in Deinem Leben aus?

In einem agilen FinTech des 21. Jahrhunderts gibt es keinen klassischen Tag mehr. Genau deshalb bin ich zu CRX Markets gewechselt.

Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?

Meine ersten Berührungen in der Payment- und Banking-Industrie hatte ich 1995 als Analyst bei Goldman Sachs in London. Damals arbeitete ich an einem verpixelten Bildschirm. Es gab keine E-Mails. Ich hatte kein Mobiltelefon, sondern ein Festnetztelefon mit Tasten, immerhin mit Verbindungsfunktion. Ich verschickte Sprachnachrichten via Voice-Mail-Systeme. Was für ein digitaler Sprung in nur 25 Jahren.

Wann hast Du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?

Das war 2015 in meiner Zeit als CFO von Covestro. Da haben sich mal ein paar „FinTechs“ vorgestellt. In meiner Zeit bei MAN haben wir 2009 die Devisenhandelsplattform des FinTechs 360T eingeführt, aber da gab es den Begriff „FinTech“ noch nicht.

Wie definierst Du FinTech?

Ein FinTech ist für mich ein Unternehmen, das das technische Fundament und die bestmögliche Technologie zur Abwicklung komplexer Finanzprodukte anbietet. Im Gegensatz zu einem Vollsortimenter spezialisiert sich ein FinTech immer nur auf eine oder wenige Dienstleistungen, weil jede einzelne so komplex und anspruchsvoll ist.

Was glaubst Du machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?

Etablierte Unternehmen haben bereits klar strukturierte und funktionierende Prozesse. Die Entscheidungsfindungen dauern manchmal etwas länger, jedoch unterliegen sie klaren Regeln mit einem strukturierten Ergebnis.

„Die Entscheidungsfindungen in etablierten Unternehmen unterliegen klaren Regeln.“

Was kann man von FinTechs lernen?

FinTechs überzeugen durch Agilität und die Kunst querzudenken. FinTechs haben keine Scheu vor Fehlern, sie sind angetrieben oder fast schon getrieben von einer Vision. Das macht Laune!

Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?

Viele Unternehmen scheitern an ihrer komplexen Struktur und der oft monolithischen Architektur bestehender Systeme. Die Ausgestaltung und Einführung neuer Funktionalitäten gestalten sich durch die gegenseitigen Abhängigkeiten von Komponenten im System schwierig, sind langwierig und rauben Manpower. Microservices funktionieren so autark wie möglich, feste Referenzen zu anderen Services werden vermieden, die Anpassung bzw. Ausgestaltung ist deshalb leicht möglich. So arbeiten FinTechs.

Was macht deinen Job täglich interessant?

Mein Job bringt täglich viel Unvorhersehbares, im positiven wie auch negativen Sinne. Man weiß nie, was kommt. Und genau das mag ich.

Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest?

Ich wäre gerne ein professioneller Eishockeyspieler. Die Sportart Eishockey fasziniert mich einfach. Die Nähe zum Spielgeschehen, die Schnelligkeit des Spiels auf dem Eis, die Stimmung im Stadion etc. Unglaublich! Außerdem liebe ich den Mannschaftssport.

Worauf bist du stolz?

Auf meine drei Kinder! Alle drei spielen Eishockey. Manchmal sehne ich mich nach einem kurzen Moment ihres Spiels auf dem Eis.

Wieso gibt es nicht mehr Frauen in der Tech-Branche?

Weil es uns nicht gelingt, bereits SchülerINNEN für technische Berufe zu begeistern. Berufs- als auch Jobprofile unterliegen immer noch vielen Vorurteilen. Wir müssen früh anfangen, die Mädchen für Technologie zu begeistern. Fehlende Aufbauarbeit kann anschließend auch nicht durch Quoten kompensiert werden.

Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?

Gesichter Frank H. Lutz

Ich würde gerne bei dem Eishockey-Club New York Rangers, dem US-amerikanischen Eishockeyfranchise der National Hockey League, arbeiten. Es fasziniert mich, wie sich ein Club  in einer Stadt wie New York gegenüber so vielen anderen Unterhaltungs- und Sportangeboten wie Baseball, American Football und Basketball durchsetzen kann.

Mit wem würdest Du gerne ein Bier trinken?

Mit Ricarda Funk, der diesjährigen Olympiasiegerin im Slalom-Kanufahren. Ich bewundere, wie man sich in einer Randsportart ohne große mediale Präsenz und Werbeverträge zu hartem Training und Höchstleistungen motivieren kann.

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