Nachrichten rund um den Krypto-Space, Blockchain-Technologie und das Finanzwesen nehmen in der Berichterstattung einen immer größeren Stellenwert ein. Wie geht es mit digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) weltweit weiter? Wie agieren Banken und andere Unternehmen im Krypto-Space?

Dabei den Überblick zu behalten, wird zunehmend schwer. Aber keine Sorge! Wir vom Podcast Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll übernehmen das für euch und fassen an dieser Stelle monatlich die wichtigsten Meldungen rund um das traditionelle und Krypto-native Finanzwesen sowie die Blockchain-Technologie zusammen.


Krypto

Lange war darüber spekuliert worden – nun ist es offiziell: Der Zahlungsdienstleister PayPal lanciert in den USA einen eigenen Stablecoin namens PYUSD. Dieser wird von Paxos herausgegeben, ist vollständig mit US-Dollar bzw. US-Staatsanleihen besichert und soll u.a. für grenzüberschreitende Zahlungen eingesetzt sowie als Geld in Blockchain-Anwendungen integriert werden können.

Gemeinsam möchten die beiden Payment- bzw. Krypto-Schwergewichte Nutzern den Eintritt in die Kryptowelt vereinfachten. Wo es in der Regel noch schwierig ist, mit Fiat-Währungen in den Krypto-Space einzusteigen, können Ledger-Kunden ab sofort bequem über ihr PayPal-Konto Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether kaufen.

Laut Wall Street Journal hat das Raumfahrtunternehmen SpaceX den Wert seiner Bitcoin in 2021 und 2022 um insgesamt 373 Millionen Dollar abgeschrieben und möglicherweise alle seine Bestände verkauft. Dieser Verkauf soll dazu gedient haben, Gewinne zu realisieren und die eigene Liquidität zu erhöhen. Trotz des Verkaufs hat SpaceX jedoch weiterhin Interesse an Kryptowährungen gezeigt, indem es beispielsweise Dogecoin für eine Weltraummission akzeptierte.

AWS hat eine Partnerschaft mit Ripple bekanntgegeben, um die Integration von Krypto-Zahlungen zu erforschen. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Akzeptanz von Krypto-Zahlungen auf der AWS-Plattform zu ermöglichen und könnte den Weg für eine breitere Akzeptanz von Krypto-Währungen im E-Commerce ebnen. Dieser Schritt könnte einen bedeutenden Einfluss auf die Annahme und Integration von Kryptowährungen in den Mainstream-Zahlungsverkehr haben.

Relai beantragt eine Krypto-Lizenz in Frankreich. Klappt der Antrag, wäre das Schweizer Start-up das erste europäische Bitcoin-only-Unternehmen mit MiCA-Lizenz. Diese Lizenz würde es Relai erlauben, legal und reguliert Kryptowährungsdienstleistungen in der gesamten EU anzubieten. Relai bietet eine einfache Plattform für den Kauf und Verkauf von Bitcoin ohne komplizierte Technik oder Wallet-Verwaltung, und die MiCA-Lizenz stärkt ihr Engagement für rechtliche Konformität und Kundenvertrauen.

Ein bedeutender Meilenstein für die Kryptoindustrie wurde erreicht, als Europas erster Exchange-Traded Fund (ETF) für Bitcoin in Amsterdam aufgelegt wurde. Der ETF, der von einem Konsortium aus Finanzunternehmen unterstützt wird, ermöglicht Investoren indirekte Investitionen in Bitcoin, ohne die Kryptowährung selbst zu halten. Dieser Schritt könnte die Akzeptanz von Kryptowährungen in traditionellen Finanzkreisen fördern und einen breiteren Zugang zu Bitcoin-Investitionen in Europa ermöglichen.

Der Gründer der Kryptobörse FTX, Sam Bankman-Fried, wird erneut inhaftiert, nachdem er trotz Hausarrest mehr als tausend Telefonate mit Reportern geführt hat. Die US-Behörden werfen ihm vor, gegen die Auflagen seines Hausarrests verstoßen zu haben. Bankman-Fried hatte sich zuvor bereits wegen Verstößen im Kontext der Regulierung von Kryptowährungen in rechtlichen Schwierigkeiten befunden.

  • Untersuchungen und Kontroversen rund um Worldcoin nehmen zu:

Die Kryptowährung Worldcoin steht derzeit im Mittelpunkt von Untersuchungen und Kontroversen. Die Kenianische Polizei durchsuchte ein Lagerhaus von Worldcoin in Nairobi, während Berichte über mögliche illegale Aktivitäten im Raum stehen. Gleichzeitig werfen Berichte auf, dass lediglich 10 Wallet-Adressen knapp 99 Prozent aller Worldcoin-Token besitzen, was Bedenken hinsichtlich Dezentralisierung und Marktkontrolle aufwirft. Zusätzlich hat die deutsche Finanzaufsicht BaFin eine Untersuchung gegen Worldcoin eingeleitet, ohne den genauen Grund offenzulegen. Diese Entwicklungen verstärken regulatorische und ethische Bedenken rund um das Krypto-Projekt.

Die Deutsche Börse Group hat bekanntgegeben, dass sie das luxemburgische Fintech-Unternehmen FundsDLT übernehmen wird. FundsDLT bietet eine blockchain-basierte Plattform, die den Vertrieb von Investmentfonds revolutionieren soll, indem sie Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen ermöglicht. Diese Akquisition unterstreicht die zunehmende Bedeutung der Blockchain-Technologie im Finanzsektor und positioniert die Deutsche Börse Group als Vorreiter in der Modernisierung von Investmentprozessen.

Die Sicherheitsfirma Fireblocks hat eine kritische Schwachstelle im Krypto-Wallet Bitforge aufgedeckt, die potenziell die Sicherheit von Kryptowährungen gefährden könnte. Die entdeckte Sicherheitslücke hätte es Angreifern ermöglichen können, unberechtigten Zugriff auf Krypto-Vermögen zu erlangen. Fireblocks hebt die Bedeutung regelmäßiger Sicherheitsüberprüfungen hervor, um die Integrität von Krypto-Plattformen zu gewährleisten.

Mehrere Kryptowährungs-Hedgefonds wurden im Jahr 2023 eingestellt, während sie hinter den erwarteten Renditen zurückblieben. Die Volatilität im Kryptowährungsmarkt und regulatorische Unsicherheiten tragen zu den Herausforderungen bei, mit denen diese Fonds konfrontiert sind. Einige Fonds mussten bereits schließen, während andere ihre Strategien anpassen, um den Marktbedingungen besser gerecht zu werden.


Regulierung

Aufgrund neuer regulatorischer Vorgaben ist PayPal gezwungen die Funktionen zum Kauf von Kryptowährungen in Großbritannien ab dem 1. Oktober vorübergehend auszusetzen. Es wird wohl bis Anfang 2024 dauern, bis die neuen Vorgaben umgesetzt wurden.

Aufgrund regulatorischer Unsicherheit in den USA hat sich die britische Neobank Revolut dazu entschlossen, ihre Kryptoplattform in den USA vorerst zu schließen. Ab dem 2. September werden nur noch Verkäufe möglich sein und ab dem 3. Oktober wird die Plattform für US Kunden nicht mehr erreichbar sein. 

Wie die Financial Times berichtet, hat die amerikanische Wertpapieraufsichtsbehörde SEC eine Empfehlung an Coinbase ausgesprochen jeglichen Kryptohandel einzustellen – außer mit Bitcoin. Die Empfehlung wurde kurz vor der Einleitung rechtlicher Schritte gegen Coinbase ausgesprochen. 

Coinbase hat nach fast zwei Jahren Wartezeit die Genehmigung erhalten, Kryptowährungs-Futures in den USA anzubieten. Die National Futures Association (NFA) hat Coinbase Financial Markets die Zulassung als Futures Commission Merchant (FCM) erteilt, was Coinbase zur ersten Plattform in den USA macht, die regulierte und gehebelte Krypto-Futures neben dem traditionellen Spot-Handel anbietet.

Der Clarity for Payment Stablecoins Act hat es durch das Repräsentantenhaus in den USA geschafft. Als nächstes muss der Gesetzesvorschlag durch den Senat. Es gab noch nie einen so klaren Pfad zur Regulierung von Stablecoins in den USA. Im Gesetzesvorschlag sind u.a. Veröffentlichungspflichten (bspw. zu den Reserve-Assets), Audit Standards und Anforderungen an Eigenkapital und Risikomanagementprozesse definiert.

Die Monetary Authority of Singapore (Zentralbank) hat Einzelheiten zum neuen regulatorischen Rahmenwerk für Stablecoins veröffentlicht. Singapur könnte sich als wichtiger Hub für Stablecoins entwickeln, da von dort aus bspw. auch USD Stablecoins geissued werden können. Reserven müssen in sehr sicheren und liquiden Assets gehalten werden. Es bedarf mindestens S$1 Million Eigenkapital zum Start. Ein 1-zu-1 Umtausch muss innerhalb von 5 Arbeitstagen möglich sein. Und die Veröffentlichung eines White Papers ist verpflichtend.


DeFi 

Mehrere Liquiditätspools der DeFi Börse Curve Finance sind Ende Juli einem Hackerangriff zum Opfer gefallen. Es war zunächst unklar, wie groß der Verlust sein würde; die Rede war von $70 Millionen. Ein Großteil der gestohlenen Gelder – rund $52 Millionen – wurde wenige Tage später zurückgegeben. Der Curve-eigene Token CRV litt stark unter dem Angriff. Der Preis fiel in kürzester Zeit um fast 30%. Besonderes Aufsehen erregte, dass der Curve-Gründer Michael Egorov auf Aave und Fraxlend jeweils Kredite über insgesamt rund $100 Millionen durch 427 Millionen CRV Token besichert hat. Fällt der CRV Preis unter $0.4 bzw. $0.32 (Stand 21.08.23: $0.48), dann werden diese Kredite automatisch liquidiert, was weiteren Verkaufsdruck auf den Token ausüben würde. 

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