Das sind die besten Studienorte für Blockchain-Interessierte

Wo studieren, wenn ich mich für Blockchain und digitale Währungen interessiere?

von Jonas Gross

Die Blockchain-Technologie ist nun auch im deutschen Bildungssystem angekommen. So bieten einige Hochschulen und Universitäten inzwischen Kurse rund um die Grundlagen und Anwendungsfälle der Blockchain-Technologie an – erste Hochschulen stellen sogar bereits eigene Blockchain-Studiengänge auf die Beine.

Doch welche Bildungseinrichtungen sind hier in Deutschland führend? Wo sollte man studieren, wenn man sein Blockchain-Wissen zielgerichtet weiter vertiefen möchte? Im Rahmen dieses Beitrags werden die deutschen Vorreiter-Hochschulen vorgestellt, an denen ihr euch intensiv dem Thema “Blockchain” widmen könnt.

Blockchain-Studiengänge und Weiterbildung

Die verschiedenen Möglichkeiten, sich an deutschen Bildungseinrichtungen mit der Blockchain-Technologie auseinanderzusetzen sind in Tabelle 1 dargestellt. Solltet ihr euch für einen Studiengang entscheiden, der sich ausschließlich mit der Blockchain-Technologie beschäftigt, ist die Hochschule Mittweida gut geeignet. Dort gibt es bereits seit 2018 den viersemestrigen Masterkurs “Blockchain and Distributed Ledger Technologies”. Darüberhinaus organisiert die Hochschule Mittweida auch eine eigene “Blockchain Autumn School”.

An diesem mehrtägigen Kurs können neben immatrikulierten Studierenden auch Berufstätige Nicht-Studierende teilnehmen, die ihr wissen in diesem Bereich vertiefen möchte und sich rund um die Blockchain weiterbilden möchten. Dasselbe gilt auch für das “Blockchain Certified Expert”-Programm der Frankfurt School of Finance & Management, an dem neben Studierenden auch Berufstätige teilnehmen können.

Wo studieren, wenn ich mich für Blockchain und digitale Währungen interessiere?

Blockchain-Studiengänge

Neben den beschriebenen Blockchain-Studiengängen und Weiterbildungsprogrammen bieten auch einige Universitäten Blockchain Module/Kurse an. Dazu gehört beispielsweise die TU München, an der gleich mehrere Kurse angeboten werden, nämlich “Blockchain-based Systems Engineering”, “Peer-to-Peer Systems and Security” und “Blockchain Technology for Public Sector Innovation”. Diese Kurse bieten sich vor allem für Interessierte mit einer hohen Technologieaffinität an.

Neben der TUM bietet auch die Universität Bayreuth Blockchain-Kurse an. Dazu gehört beispielsweise der Kurs “Introduction to Blockchain Technology and Applications” und weitere Seminare/Hackathons des Fraunhofer Blockchain Labs. Darüberhinaus wird an der Universität Bayreuth vom Lehrstuhl für Geld und Internationale Wirtschaft ein Bachelorseminar zu Kryptowährungen und digitalen Zentralbankwährungen angeboten, das die Thematik digitaler Währungen aus einer volkswirtschaftlichen Perspektive beleuchtet.

Nicht nur Unis bilden aus

Volkswirtschaftliche Themen der Blockchain werden auch an der TU Berlin gelehrt. Dort gibt es deutschlandweit die erste Professur für digitale Währungen. Zudem werden die technisch ausgerichteten Kurse “Blockchain Prototyping”, “Software Architecture for Blockchain Applications” und “Foundations of Cryptographic Protocols” angeboten.

Wo studieren, wenn ich mich für Blockchain und digitale Währungen interessiere?

Neben den beschriebenen Universitäten bieten auch folgende weitere Bildungseinrichtungen vereinzelt Blockchain-Kurse an: Uni Wuppertal, CODE University Berlin, TU Darmstadt, Hochschule Augsburg, Frankfurt School of Finance and Management.

Solltet ihr weitere Kurse kennen, die das Thema “Blockchain” behandeln, lasst uns das gerne wissen. Gerne vervollständigen wir die Angaben in der Tabelle.

Tabelle 1: Blockchain-Kurse an deutschen Bildungseinrichtungen

Bildungs- einrichtungStudiengang / Weiterbildung / KursName (mit Link zum Angebot)
Hochschule MittweidaStudiengang (Master)Blockchain and Distributed Ledger Technologies
Hochschule MittweidaWeiterbildungBlockchain Autumn School
Frankfurt School of Finance and ManagementWeiterbildungBlockchain Certified Expert
TU MünchenKurs (Master)Blockchain-based Systems Engineering
TU MünchenKurs (Master)Peer-to-Peer Systems and Security 
TU MünchenKurs (Master)Blockchain Technology for Public Sector Innovation
Universität BayreuthKursIntroduction to Blockchain Technology and Applications
Universität BayreuthSeminarKryptowährungen, Stablecoins und digitale Zentralbankwährungen
TU BerlinKurs (Master)Blockchain Prototyping
TU BerlinKurs (Master)Software Architecture for Blockchain Applications
TU BerlinKurs (Master)Foundations of Cryptographic Protocols

Allgemeines vs. spezialisiertes Studienprogramm

Letztendlich bleibt die Entscheidung jedem selbst überlassen, ob ein allgemeines Studienprogramm, wie z.B. BWL, VWL oder Informatik, oder ein spezialisierter Studiengang, der sich ausschließlich der Blockchain-Technologie widmet, gewählt wird. Beide Strategien haben vor und Nachteile. Sollte man sich letztendlich in weiten Teilen des eigenen beruflichen Werdegangs mit der Blockchain-Technologie auseinandersetzen, kann ein Blockchain-Studiengang vorteilhaft sein. Allerdings sind interdisziplinäre Grundlagen der BWL, VWL und Informatik ebenso notwendig, um das Potenzial und die Anwendungsfälle der Blockchain zu verstehen.

Deshalb ist es auch eine zielführende Strategie, sich im Rahmen eines allgemeinen Studiengangs in vereinzelten Vorlesungen und der Freizeit mit dem Thema Blockchain zu beschäftigen. Inzwischen gibt es auch sehr viel Online-Material zur Vertiefung und in den meisten großen Städten (und auch einigen kleinen Städten) gibt es Meetup-Gruppen rund um die Blockchain. Neben der inhaltlichen Weiterbildung an Hochschulen sind praktische Einblicke und Diskussionen im Rahmen der Meetup-Gruppen von hoher Wichtigkeit – sowohl für die eigene Entwicklung als auch für Vertiefungen rund um die Blockchain-Technologie.

Autor

  • Jonas Groß ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bayreuth und Projektmanager am Frankfurt School Blockchain Center. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören neben Kryptowerten digitale Zentralbankwährungen (CBDC) und Stablecoins. Zudem ist Jonas Co-Host des Podcasts „Bitcoin, Fiat & Rock’n‘ Roll”.

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