Beyond Klarna und Tink: 5 Fintechs aus Schweden

5 Schwedische Fintechs

Zwei mal Drei macht Vier, Widdewiddewitt, und Drei macht Neune: Mit ihren Mathekenntnissen hätte Pipi Langstrumpf sicher wenig Chancen im Finanzmarkt gehabt. Aber Schweden ist eben mehr als vimmerby, Bullerbü oder IKEA. Schweden gilt als ein wesentlicher Vorreiter, dass die Fintech-Landschaft durch Schwergewichte wie Klarna und Tink in den letzten Jahren maßgeblich geprägt hat und mit Innovationen und enormen Wachstum die Marschrichtung vorgegeben haben.

Doch auch abseits der beiden Dickschiffe kommen eine Reihe weiterer Fintechs aus dem skandinavischen Land, die sich längst am europäischen Markt etabliert haben und auch in Deutschland aktiv sind. Wir stellen 5 Fintechs aus Schweden vor, die man hierzulande im Blick behalten sollte!

Anyfin

Anyfin will Menschen auf dem Weg in die finanzielle Freiheit unterstützen. Kund:innen sollen mithilfe einer App faire Zinssätze für ihre bestehenden Verbraucherkredite erhalten. Das Unternehmen aus Stockholm führt eine individuelle Einschätzung der finanziellen Lage durch. Auf dem Heimatmarkt umfasst die App von Anyfin Funktionen wie ein kostenfreies Sparkonto. Die Features sollen in naher Zukunft auch in Deutschland eingeführt werden. Anyfin hat über 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den Investoren gehören FinTech Collective, Accel, EQT Ventures, Northzone und Global Founders Capital (GFC), Quadrille Capital und Augmentum FinTech. Das insgesamt eingeworbene Eigenkapital des Unternehmens beläuft sich auf 101 Mio. USD.

Insurely

Die offene Versicherungsplattform von Insurely wurde 2018 gegründet und ermöglicht Versicherern und Finanzakteuren den Zugriff auf Echtzeitdaten aus dem Versicherungsmarkt. Insurely will mit seiner Plattform „Open Insurance“ sein und aggregiert daher Informationen aus dem Versicherungsbereich, etwa in Form eines Vertragsmanagers. Mit den so gesammelten Informationen sollen Banken und Finanzdienstleister die Customer Journey ihrer Kund:innen verbessern und einfacher Zusatzangebote unterbreiten können. Mehrere schwedische Unternehmen wie Avanza, ICA Försäkring, Lassie und Hedvig nutzen Insurely bereits. Im März dieses Jahres erhielt das Unternehmen aus Stockholm eine Serie-A-Finanzierung in Höhe von 19 Mio. Euro erhalten, an der sich auch Neukunde SEB beteiligte.

Payer

Payer ist ein lizenziertes Zahlungsverkehrsunternehmen aus Stockholm, das sich auf digitale B2B-Zahlungen für große Firmenkunden auf paneuropäischer und globaler Basis konzentriert und vereinfachen will. Mit dem eigens entwickelten Registrierungsprodukt will das Unternehmen E-Commerce-Händlern ermöglichen, neue Kunden als vertrauenswürdig zu verifizieren, damit sie ihre Einkäufe problemlos tätigen können. Das Unternehmen für Zahlung im eCommerce wurde 2007 an den Start gebracht.

Rocker (vormals Bynk)

Rocker ist ein Fintech-Startup aus Stockholm, das Mobile-First-Bankdienstleistungen anbietet. Rocker-Nutzer können über die App mühelos Kredite bis zu 28.000 Euro beantragen, Kredite pausieren, mehrere Kredite zu einem einzigen zusammenführen und Ratenpläne ändern. Das Startup wurde 2017 gegründet und erhielt nur 18 Monate später eine Kapitalfinanzierung in Höhe von 48 Millionen Euro. Im Januar 2020 benannte sich das Startup von „Bynk“ in „Rocker“ um und brachte eine Debitkarte auf den Markt.

Trustly

Das bereits 2008 gegründete Unternehmen gilt quasi als Vorreiter der Onlinebezahlung. Neben der Auslösung direkter Onlineüberweisung vom Kundenbankkonto zum Zahlungsempfänger unterstützt Trustly, ähnlich wie Klarnas „Sofortüberweisung“ auch Rückzahlungen und Lastschrift. Die Schweden mit Sitz in Stockholm sind inzwischen für 8.000 Handelsunternehmen aktiv. Nach eigenen Angaben hat die Firma im Jahr 2021 Transaktionen im Volumen von 28 Mrd. Dollar abgewickelt. 

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Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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