Willkommen zu Deutschlands größter digitaler Banken-Konferenz
Eine Interviewreihe mit den diesjährigen Sprechern der Banking Exchange 2020
Die Speaker der Banking Exchange 2020 – Dr. Holger Schmidt
Die Krise zwingt auch uns umzudenken. Doch wie es aktuell bei so vielen Unternehmen ist, macht Not erfinderisch – und aktuell treibt sie viele zu ungewohnten Höchstleistungen und dem klassischen Modell: Think out of the box.
Unser Plan ist es, die Banking Exchange in qualitativer Weise durchzuführen und unseren sowie euren Anspruch gerecht zu werden. Unser Plan B sieht nicht vor das Event zu verschieben. Stattdessen werden wir die Banking Exchange in diesem Jahr als digitale Konferenz veranstalten. Und zwar wollen wir die bisher bekannte, rein lokale Invite-only Eventreihe, dieses Jahr zu Deutschlands größter digitaler Banken-Konferenz werden lassen.
Zwei Tage gelebte Digitalisierung und Austausch auf Augenhöhe- nur eben digital. Dazu werden wir alle Panel-Diskussionen live ins Internet streamen. Unsere Gäste, die bereits eingeladen und angemeldet sind, können kostenlos an beiden Tagen online an der Konferenz teilnehmen, sollte es vor Ort weiterhin nicht die Möglichkeiten geben.
Unsere SpeakerInnen werden zu einem hohen Anteil in einem selbstgebauten Studio vor Ort sein. Wer diese tollen Köpfe sind, welche die BEX20 maßgeblich mitgestalten, das lest ihr in den kommenden Wochen in unsere Interviewreihe.
Mit dabei ist u.a. in diesem Jahr Dr. Holger Schmidt. Er beschäftigt sich seit zwei Jahrzehnten mit der digitalen Ökonomie. Zunächst als Journalist für die FAZ. Heute lehrt er Digitale Transformation an der TU Darmstadt und ist Senior Partner von Ecodynamics. Seine Schwerpunkte sind Plattformökonomie und Künstliche Intelligenz. Er ist Erfinder des Plattform-Index, Buchautor und Handelsblatt-Kolumnist. Auf der BEX hält er eine Keynote zum Thema: Plattformen als Gamechanger für die Finanzindustrie.
Wir freuen uns über deine Zusage zur BEX im Juni: Bitte stelle dich doch kurz einmal vor.
Ich beschäftige mich seit mehr als 20 Jahren mit der digitalen Ökonomie. Die meiste Zeit habe ich als Journalist für die FAZ über das Thema geschrieben. Seit ein paar Jahren halte ich Vorträge und unterrichte digitale Transformation an der TU Darmstadt. Dem Schreiben bin als Buchautor und Kolumnist für das Handelsblatt treu geblieben. Und mein Netzökonom-Blog gibt es auch noch.
Warum liegt dir das Thema deiner Keynote „Plattformen als Gamechanger für die Finanzindustrie“ so am Herzen?
Plattformen verändern die Kräfteverhältnisse in vielen Branchen. Im Handel, in der Reisebranche oder in den Medien sind Plattformen längst die dominanten Akteure. In der Finanzbranche vollzieht sich dieser Wandel gerade – aber noch haben etablierte Anbieter ebenso wie Startups oder die großen Digitalkonzerne alle Chancen, das Geschäft zu machen.
Seit wann beschäftigst du dich mit diesem Thema und was ist die wesentlichste Veränderung innerhalb dieser Zeit?
Als Journalist habe ich 2007 den Amazon-Chef Jeff Bezos interviewt. Damals hat er seine Plattform-Strategie erläutert – und sie anschließend genauso umgesetzt. Wie visionär das damals war, ist mir tatsächlich erst später aufgegangen. Aber es war der Startpunkt, mich näher mit dem Thema zu beschäftigen, auch wenn damals kaum jemand von Plattformen gesprochen hat. Die wesentlichste Änderung in dieser Zeit? Plattformen bleiben nie stehen, expandieren in neue Märkte, integrieren Partner oder neue Technologien wie Künstliche Intelligenz. Nichts ist unmöglich.
Was war für dich die überraschende Entwicklung im Thema deiner Keynote?
Eigentlich hat mich überrascht, wie lange die Verlagerung des Bankings in die Plattform-Welt dauert, vor allem in Europa. Denn der Markt ist eigentlich prädestiniert dafür. Aber das ist auch ein gutes Zeichen: Die europäischen Akteure haben das Spiel verstanden, jammern nicht herum, sondern kämpfen auf Augenhöhe mit. Europa muss sich seinen Platz in der Plattform-Ökonomie hart erarbeiten.
Der Situation angepasst, wird die diesjährige BEX das erste Mal als reine Online-Konferenz stattfinden. Welche Erfahrungen hast du bislang mit solchen Formaten gemacht?
Ein hybrides Offline-/Online-Modell, wie es die BEX plant, erscheint mir in der aktuellen Situation als ziemlich smartes Modell. Ich finde es auch gut, nicht den „einfachen“ Weg des Verschiebens zu wählen, denn die digitale Welt steht auch während der Corona-Pandemie nicht still. Im Gegenteil:
Nach meiner Beobachtung erhöhen viele Digitalplayer gerade das Tempo, um Pflöcke einzuschlagen, während die analoge Welt mit den Tücken des Homeoffice kämpft. Meine Erfahrungen mit Online-Formaten sind besser als gedacht. Gerade hatte ich einen Vortrag und Diskussion mit dem Alibaba-Team. Hat gut funktioniert. Ich werde auch meine Vorlesung an der TU Darmstadt in diesem Semester erstmals als Videokonferenz abhalten. Aber das sind alles Notlösungen. Präsenzveranstaltungen und das persönliche Gespräch sind nicht zu ersetzen.
„Viele Digitalplayer erhöhen gerade das Tempo während die analoge Welt mit den Tücken des Homeoffice kämpft.“
Wie ist deine persönliche Meinung zum Thema Gewinner der Krise? Wird die Digitalisierung einer davon sein und sehen wir solche Formate nun öfter?
Die Corona-Krise wird Digitalisierung und Automatisierung stark vorantreiben. Wer bisher die digitale Transformation verschlafen hat, gerät in Not, während die digitalen Pioniere ihre Vorteile ausspielen können. Die Schere wird weiter aufgehen. Ich hoffe vor allem, dass wir unsere Startups retten können, die kaum Liquiditätsreserven haben.
Wie nimmst du die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen wahr?
Ambivalent. Einerseits werden gerade viele Existenzen unverschuldet zerstört und die gigantischen Rettungsschirme treiben die Staatsverschuldung auf ein Niveau, das uns irgendwann auf die Füße fallen wird. Andererseits gibt uns die Krise die Möglichkeit, das Klein-Klein der vergangenen Jahre zu beenden und nun viele Dinge neu zu denken. Zum Beispiel den Klimaschutz ernsthaft voranzutreiben. Denn das Problem ist auch noch da, wenn Corona schon Geschichte ist.
Welche Erwartungen hast du als Speaker an die kommende BEX?
Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, ein Signal für den Aufbruch nach der Corona-Lähmung zu setzen. Das wäre schön.
Worauf freust du dich auf der BEX am meisten?
Wieder mit Menschen zu reden, auch wenn es nur wenige sind, wir natürlich weiter vorsichtig sein und Abstand halten müssen.
Auch im Stream für alle – die Banking Exchange
Erstmalig können auch nicht-geladenen Gäste am Event teilnehmen, denn das Internet ist groß genug und hat keine Platzreglementierung. Dazu werden wir ein E-Ticket für 99 Euro für beide Tage anbieten. Dieses E-Ticket berechtigt die Banking Exchange 2020 im Stream live zu verfolgen. Das Ticket bekommt ihr hier.